Verband

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Irgendetwas stimmte nicht mit meiner verletzten Hand?!

Sie lag auf dem rechten Oberschenkel von Soobin und das Blut schien langsam auf seine Hose zu rinnen und der Fleck war mittlerweile feucht und warm.

Soobin hatte auch gerade gemerkt, dass scheinbar etwas nicht in Ordnung war. Schockiert starrte er auf meine Hand und nahm sie in seine Hand. 

Meine Wunde hatte wieder angefangen zu bluten, der Verband war durchweicht mit Blut. Schon heute in der Früh und in der Arbeit musste ich den Verband wechseln, weil es durchgeblutet war.

“Scheinbar muss ich doch ins Spital (Krankenhaus)”, stellte ich etwas gleichgültig fest.

"Scheinbar?!"

Soobin wurde etwas lauter und half mir hoch und ging mit mir in die Küche, um mir einen neuen Verband zu machen. Dabei stellte er sich äußerst ungeschickt an,

daher nahm ich ihm nach einiger Zeit den Verband aus der Hand und machte mir selbst einen neuen Verband.

Als ich versuchte in meine Schuhe zu kommen, schaffte ich es nicht, ohne dass es zu sehr schmerzte. Soobin deutete mir, ich solle mich hinsetzen. 

Oh! Jetzt kommt die Stelle, wo er mir die Schuhe anzieht, die Zeit stehen bleibt und alles ist so romantisch.

So toll war es dann aber auch nicht, denn ziemlich schnell zog er mir die Schuhe an und nahm meine linke Hand. Wirklich nicht aufregend, ich war ein bisschen enttäuscht von der Situation.

Soobin öffnete die Tür.

"Warte, so kannst du nicht gehen.", erinnerte ich ihn.

Soobin überlegte kurz, was genau ich meinte, dann realisierte er erst, dass er ohne ein kleines bisschen Tarnung rausgehen wollte.

Er grinste und verschwand in mein Zimmer, um sich seine Sachen zu holen.

In ein paar Sekunden stand er wieder vor mir, wie immer, möglichst bedeckt.

"Wie bekommt man bei euch ein Taxi?", fragte er, während wir die Stiegen runter gingen.

"Taxi? Wozu? Ich fahre mit dem Auto!"

Soobin drehte sich um, um zu protestieren, dabei fiel er fast die Treppen runter, doch er hielt sich gerade noch am Geländer fest. 

Das Ganze sah so komisch aus, dass ich laut auflachen musste. Soobin blickte leicht beleidigt zu mir rauf.

"Ich kann fahren. Weißt du, ich hatte schon weitaus schlimmere Verletzungen und bin Auto gefahren."

Während ich sprach, lachte ich immer noch.

"Bist du sicher?", fragte er nun wirklich beleidigt.

"Ja"

Ohne nachzudenken schlug ich ihm auf die Schulter und er fiel wieder fast hin.

Autsch! Warum verwende ich schon wieder meine rechte Hand?

"Au!"

Soobin grinste mich schadenfroh an.

"Selber Schuld", sagte er noch und nahm mich wieder an die Hand.

Lenken, muss ich zugeben, war wirklich nicht so leicht, aber ich musste so tun, als wäre es kein Problem. Soobin beobachtete mich genau von der Seite.

Im Spital (Krankenhaus) angekommen meldete ich mich an, und Soobin und ich setzten uns in das Wartezimmer.

Viel war zum Glück nicht los. Trotzdem, wie ich unsere Spitäler kenne, wird es sicher zwei Stunden brauchen. Wenn nicht länger.

In der Zwischenzeit redeten wir nicht viel. Soobin bekam immer wieder einen Anruf von seinem Bruder, aber er drückte ihn immer wieder weg.

"Alles ok?", fragte ich ihn.

"Ja, hab nur gerade keine Lust mit ihm zu sprechen."

Irgendetwas sagte mir, dass da mehr dahintersteckt. 

Nicht Doch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt