6 - I WAS MADE FOR YOU

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The Story von Sara Ramirez begleitet euch durch das Kapitel

In der ersten Nacht zu Hause schlief Steve sehr unruhig; immer wieder hatte er das Gefühl, als würde er irgendwas verpassen oder Mia würde es nicht gut gehen. Sehr oft stand er in der Nacht auf und kontrollierte ihre Atmung; machte sich selbst damit verrückt und stand morgens dementsprechend gerädert auf.

Gerade als Steve in der Küche die Flasche für Mia vorbereitete, kam Tony herein und bemerkte direkt, dass mit Steve irgendwas nicht stimmte. Langsam lief er auf ihn zu und machte sich mit einem Räuspern bei seinem Schwiegersohn bemerkbar.

«Tony.. Auch schon wach?», murmelte Steve, der gerade testete, ob die Milch temperaturmäßig gut für Mia war.

«Du siehst müde aus. War die Nacht anstrengend? Ich hab' Mia nicht einmal gehört..»

«Mh. Sie hat gut geschlafen, aber ich nicht. Ich hatte Angst einzuschlafen», gab er ehrlich zu, drehte sich zu Tony um und sah ihn mit einem gequälten Lächeln an.

«Du hast Angst, es könnte was passieren, wenn du schläfst, oder? Glaub mir, dieses Gefühl kenne ich sehr gut. Als Morgan die erste Nacht bei uns zu Hause war, ging es mir nicht anders und diese Angst wird nie wirklich verschwinden. Aber es ist wichtig, dass du schläfst, um vernünftig für sie da sein zu können. Ich weiß ganz genau, dass Kim über ihre Tochter wacht und aufpasst», entgegnete Tony, bekam am Ende aber selbst einen Kloß im Hals. «Komm. Leg dich ins Bett und schlaf ein paar Stunden. Ich kümmere mich um sie», fuhr er fort, klopfte Steve kurz auf die Schulter und lief dann mit ihm ins Schlafzimmer.

«Danke, Tony», sagte Steve leise, doch Tony winkte ab und nahm Mia auf den Arm.

Steve legte sich ins Bett und schloss die Augen, doch könnte er jetzt wirklich besser einschlafen? Obwohl er wirklich müde war, quälten ihn immer wieder die Gedanken der letzten Wochen. Steve wusste, dass er etwas dagegen unternehmen müsste; eine Therapie machen müsste, doch noch konnte er sich dazu einfach nicht überwinden, obwohl Bucky mit ihm gehen würde.

Während Steve im Bett lag, war Tony mit Mia im Wohnzimmer und fütterte sie. Er sah auf sie hinab und studierte jede noch so kleinste Mimik von ihr. In diesem Augenblick wurde ihm noch einmal schmerzlich bewusst, dass er diese Momente mit seiner Tochter nie hatte. Dass er so viel von ihr verpasst hatte, weil Kims Mutter es so wollte.

Als eine einzelne Träne an seiner Wange hinablief, hatte er das Gefühl, als wäre jemand mit ihm in diesem Raum. Und er wusste ganz genau, dass es seine Tochter war, die ihren Vater trösten wollte. Die einfach nur glücklich darüber war, ihn mit Mia zu sehen.

«Sie sieht dir so ähnlich, mein Schatz. Ich wünschte, ich hätte das alles mit dir erlebt. Ich wünschte, ich könnte dich noch einmal sehen und dich in den Arm nehmen. Es ist einfach nicht fair, dass du schon gehen musstest; dass Mia ohne ihre Mutter aufwachsen muss», seufzte er tief, während er leise vor sich hin sprach und Mia dabei nicht eine Sekunde aus den Augen ließ.

«Dad?»

Erschrocken zuckte Tony leicht zusammen, als er die Stimme von Morgan hinter sich hörte. Er wischte sich kurz die Tränen aus dem Gesicht und atmete tief durch, ehe er über die Schulter hinweg zu ihr sah.

«Guten Morgen, Mäuschen. Warum bist du denn schon wach?»

«Ich hab' schlecht geträumt.. Glaube ich..»

«Komm her. Möchtest du deine Nichte füttern? Dann mach' ich dir eine heiße Schokolade und du erzählst mir von dem Traum, okay?»

«Okay», erwiderte sie, setzte sich neben ihrem Vater hin und ließ sich von ihm Mia in den Arm legen.

Steve Rogers » Als alleinerziehender Vater ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt