„Bitte Jillian, gib mir nur ein paar Minuten.“, fleht er mich an und schaut mir dabei direkt in die Augen. „Zwei Minuten.“, sage ich knapp und gehe während dessen wieder zur Beifahrertür um Sam in ihrem Sitz zu setzten.
„Das damals ist echt schieße gelaufen....“, fängt er an aber ich unterbreche ihn und schaue ihn wütend an. „Scheiße gelaufen? Das nennst du scheiße gelaufen? Mensch Louis du hast mich von vorne bis hinten verrauscht.“, gebe ich etwas lauter von mir, was Sam zum Weinen bringt. Hastig drehe ich mich zu ihr und streiche ihr über den Kopf und über die Wange. „Sorry, süße.“
Als ich mich wieder zu Louis umdrehe, meine Hand immer noch auf der Wange meiner Tochter, sehe ich Trauer in seinen Augen. „Hör zu ich habe einen Fehler gemacht, dass weiß ich und es tut mir wahnsinnig Leid. Glaub mir wenn ich könnte würde ich die Zeit zurückdrehen und einiges andersmachen, dass musst du mir glauben.“, erwidere er ehrlich von.
Ich sehe ihn nur an und spiele mittlerweile mit einer Strähne von Sams Haaren. Als er merkt, dass ich nicht antworte fährt er fort. „Ich hab mich damals vom Management überzeugen lassen, dass das alles eine gute Idee ist. Ich weiß auch nicht was ich mir dabei gedacht habe, aber sie meinten das es gut für die Band sei und ja....“, er machte eine kurze Pause und holte tief Luft. Dann schaute er mir direkt in die Augen. „Mir ist einfach wichtig, dass du weißt wie leid mir die Sache tut.“Ich hole einmal tief Luft und halte seinem Blick stand. „Und was erwartest du jetzt von mir? Das ich dir verzeihe und alles Friede Freude Eierkuchen ist? Sorry Louis so läuft das nicht.“ „Nein Jill, das ist mir schon klar. Ich weiß, dass ich dir schrecklich wehgetan habe. Mir ist einfach wichtig, dass du weißt das es mir Leidtut. Und ja vielleicht kannst du mir ja irgendwann verzeihen.“, lässt er mich wissen und schaut mich erwartungsvoll an.
Ich presse meine Lippen aufeinander, zucke mit den Schultern und senke den Blick. Irgendwie fehlen mir zum wiederholten Mal die Worte. Also ich meine Sprache wieder gefunden habe gebe ich nur „Ich muss jetzt echt los“, von mir. Und schließe vorsichtige die Türe. „Okay, vielleicht können wir ja noch mal in Ruhe reden.“, schlägt er nun vor und sieht mich wieder erwartungsvoll an.
„Ja vielleicht, aber im Moment ist es echt schlecht. Luke ist ein paar Tage weg und naja..“, gebe ich überfordert von mir und schaue zu Sam ins Auto. Was Laber ich hier eigentlich für ein Stuss? Langsam gehen wir ums Auto rum. „Hey kein Problem. Sag Bescheid, wenn du Zeit hast. Es wäre auch kein Problem, wenn du die kleine mitbringst.“, stellt er klar und hat ein leichtes Lächeln im Gesicht.
Ha wenn er wüsste, dass Sam seine Tochter ist, denke ich mir und nicke ihm nur stumm zu, dann drehe ich mich um und steige in das Auto ein. Ich wage noch einen letzten Blick aus dem Fenster und winke ihm, automatisch, kurz zu bevor ich den Wagen starte und vom Parkplatz fahre.
Zu Hause angekommen, ziehe ich Sam und mir eine Joginhose an und gehe mit ihr wieder runter ins Wohnzimmer. Während Sam auf ihren Spielteppich sitzt und mit ihren Hasen kuschelt mache ich mir schnell ein Brot und die Milch für Sam warm. Schnell schreibe ich Amy eine SMS und frage sie, ob sie nicht Lust hat später mit mir zu Skypen. Ich muss nicht lange auf eine Antwort warten:
Klar kleines. Ist es in einer halben Stunde Ok?
Ich antworte ihr noch schnell, dass es perfekt ist, ehe ich mit Sam zu Abend esse. Als wir gegessen haben, hole ich meinem Laptop von oben und setzte mich mit Sam auf die Couch. Es dauert nicht lange, bis die Anfrage von Amy zum Skypen kommt. Ich bestätige und meine Leibliche Mutter erscheint auf den Bildschirm.
„Hey ihr zwei“, begrüßt sie uns. Bevor ich zu Wort komme, ruft Sam laut „Ommi“ und zieht das i so was von in die Länge, dass es in den Ohren schmerzt. Amy und ich müssen lachen. Zu dritt, naja mehr oder weniger, unterhalten wir uns, bis Sam nach zwanzig Minuten die Augen zu fallen. Vorsichtig nehme ich sie von meinem Schoss und lege sie auf die Couch. Ich platziere noch ein großes Kissen an die offene Seite, so dass sie nicht plötzlich runterfallen kann.
Dann setze ich mich im Schneidersitz, an die Lehne gelehnt hin und nehme mein Laptop auf den Schoss. „Was ist los? Du schaust so bedrückt.“, gibt meine Mutter von sich. Ich hole einmal kurz Luft und schaue sie auf den Bildschirm an. „Wir haben heute Louis im Zoo getroffen.“, erzähle ich ihr.
Natürlich kennt sie die Geschichte mit Louis und war immer dafür, dass ich ihm wesentlich kurz mitteile, dass er Vater geworden ist. Das Thema war vor nicht alt so langer Zeit ein großer Streitpunkt gewesen.
«Flashback»
Ich packe grade die restlichen Sachen für London ein. Schon morgen geht es los und ich bin total aufgeregt. Amy will gleich hoch kommen und mir noch schnell helfen.
„Was muss denn noch alles mit?“, fragt sie mich als wir gemeinsam auf mein Bett sitzen. "Also das Fotoalbum von Sam auf jeden Fall und wenn wir das nicht mehr unterbekommen, dann musst du das auf jeden Fall mit der Post schicken. Dann muss noch das Mobile mit...“, ich zähle noch weitere Sachen auf und Amy schaut mich nur mit großen Augen an. „Also ein Großteil muss dann wohl mit der Post nach London. Freust du dich denn schon?“ „Oh ja, auch wenn sich das blöd anhört, aber ich hab die Großstadt echt vermisst.“, gebe ich nachdenklich von mir. „Aber?“, fragt Amy. „Naja ich habe einfach Angst dort Louis über den Weg zu laufen. Ich mein was mach ich denn dann?“, hake ich verzweifelt nach. „Du weißt was ich denke.“ Ich verdrehe nur die Augen und schweige. Amy ist der Meinung ich sollte mich endlich mit Louis aussprechen und fertig ist die Sache, aber so einfach wie sie meint, ist es alles nicht. Er hat mich verletzt und mal ehrlich, wenn ich ihm wichtig gewesen wäre, hätte er nicht alles dafür getan um mich zu finden.Als wenn Amy meine Gedanken gehört hat fährt sie fort: „Du weißt gar nicht, ob er nicht versucht hat dich zu finden. Immerhin sind deine Eltern verreist und du hast deine Handynummer geändert, Twitter gelöscht, andere Plattformen regelrecht gemieden und dir eine neue Email Andresse zugelegt und bist nach Schottland gezogen“, zählt sie auf.
„Ja ich weiß, dass hast du mir jetzt schon zum 1000 mal aufgezählt.“, meckere ich und verdrehe genervt die Augen. „Ja aber dann kannst du auch nicht sagen, er hat es ja gar nicht versucht, denn er hatte ja gar keine Chance es zu versuchen.“ „Ich habe doch gar nichts gesagt!“ „Aber gedacht!“ Wie recht sie hat. „Sag mal auf welche Seite bist du eigentlich. Du bist MEINE Mutter und kennen tust du IHN ja auch nicht.“, gebe ich wütend von mir. „Ich bin auf gar keiner Seite, ich finde nur, er hat eine Chance verdient, es dir zu erklären. Immerhin hast du mir ja auch eine Chance gegeben!“ „Amy, das ist was völlig anderes!“ „Wenn du meinst.“, sie macht eine kurze Pause bevor sie fortfährt. „Außerdem glaube ich, er hat ein Recht dazu, zu erfahren, dass er Vater geworden ist.“ Wie oft wollte sie mir das noch sagen. Ja vielleicht hat er ein Recht darauf, aber ich und Sam sind bis jetzt auch ganz gut ohne ihn ausgekommen und das werden wir in Zukunft auch.Deshalb gebe ich nur ein genervtes Stöhnen von mir. Ich bin es leid, andauernd meine Entscheidung darüber zu verteidigen. Denn immerhin ist es ja meine Entscheidung und die Leute um mich rum, können mir nur Ratschläge erteilen. „Amy, sei mir nicht böse ja. Ich habe grade echt keine Lust über das Thema zu reden. Ich kenne deine Meinung, aber ich lasse mir da nicht reinreden, wenn ich das gar nicht so will. Ich bin alt genug meine Entscheidungen selber zu treffen. Jetzt würde ich gerne die restlichen Sachen einpacken. Das schaffe ich jetzt auch noch alleine und dann gehe ich schlafen, schließlich muss ich morgen früh, früh raus.“, gebe ich schnippisch von mir. Meine Leibliche Mutter nickt nur, auch wenn sie mich noch nicht lange kennt, weiß sie das es jetzt eh nichts bringen würde mit mir zu reden, also steht sie vom Bett auf und verlässt, ohne ein Ton zu sagen mein Zimmer.
«Flashback ende»
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What doesn't kill you, makes you stronger
FanficZwei Jahre ist es jetzt her, als Jill London mehr oder weniger fluchtartig verlassen hat. Nun zieht sie mit ihrer kleinen Tochter wieder in die Hauptstadt, zu ihrem Zwillingsbruder. Das letzte was Jill will ist Louis, den, unwissenden, Vater der kle...