9 - Party

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Um halb fünf war ich bereit das Haus zu verlassen und zu Basti zu fahren.

Es ist seltsam, dass man durch den größten Lärm hindurch ein ganz leises Geräusch hört, wenn man darauf gewartet hat. So wie gerade, als ich trotz des lauten Verkehrs der Straßen, die Schritte innerhalb Bastis Wohnung hörte, als ich darauf wartet, dass er mir aufmachte.

Ein paar Sekunden vergingen. Die Stille, die in diesem Zeitraum in meinem Kopf herrschte, war bedrückend. Die Luft war so dick; man könnte befürchten, sie würde einen jeden Moment ersticken. Ich hätte hören können, wie ein Streichholz zu Boden fiel, bis ich endlich Schritte von hinter der Tür hören konnte und er vor mir stand.

Seine Augen musterten mich, durchbohrten meine Seele und blickten tief durch meine Gefühle hindurch. Mit der Schwärze der Nacht und dem Glanz der hellsten Sterne sahen er mir in meine Augen und erfüllte mich mit Hoffnung.
Sein Lächeln. Es war genauso sanftmütig und ruhig, wie geheimnisvoll und verwirrend. Vergleichbar mit dem Lächeln der Mona Lisa, welches so unergründlich mystisch erscheint. So sanft, wie der süße Dufthauch, der über den reifen Früchten liegt. So hoffnungsvoll, wie die berauschende Begierde des Lebens.

„Alina?"
Hatte er etwas gesagt. Vermutlich hatte er das. Doch wie so oft hatte ich mich in meinen Gedanken verloren.

„Tut mir Leid. Was sagtest du?"
Doch er grinst nur und murmelte etwas von 'nicht so wichtig'.

Ich folgte ihm in seine Wohnung und das erst was mir auffiel, war, dass es überall nach Basti roch. Was erstmal nicht besonders klingt, doch es war dieser spezielle, herbe Geruch. Er war faszinierend; magisch.

Wir hatten nicht mehr viel Zeit, also überreichte ich ihm gleich seine Tasche, in der seine Sachen verstaut waren und er verschwand im Raum nebenan, um sich umzuziehen.

Als er kurz danach wieder herauskam, musste ich grinsen. Er hatte wohl kleine Probleme mit seiner Perücke gehabt. Da war er selber Schuld, wenn er sie unbedingt haben wollte.

"Soll ich dir helfen?", fragte ich amüsiert. Demütig nickte er und ich trat näher. Sofort begann mein Herz höher zu schlagen und mein Lächeln war nicht mehr von meinem Gesicht zu wischen. Ich trat vor ihn und rückte seine Perücke zurecht. Basti hatte von Natur aus dunkelbraune, schon fast schwarze Haare und die falschen Haare waren erstens eine kleine Spur länger und außerdem viel heller. Ich würde haselnussbraun sagen.

Ich strich ihm die letzte Strähne aus dem Gesicht. Mein Herz raste nun und meine Knie wurden weich. Wenn er ein einziges Mal blinzelte, könnte ich mich für immer in den Tiefen seiner Augen verlieren. Die Spannung in unserem Blick war so hoch, es fühlte sich an als würde ich unter Strom stehen. Ich spürte seinen Atem ganz nah an meinem Gesicht und fühlte den leichten Luftzug an meiner Haut. Seinen Geruch, den ich so nah, so intensiv wahrnehmen konnte, bescherte mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.

"Bastian..."

Doch er ließ mir keine Gelegenheit meinen Satz zu beenden, sondern lehne sich nur meinem Gesicht entgegen und berühre es sanft mit seiner Nasenspitze, bevor ich überhaupt auf die Idee kam, mich zu wehren. Sein Blick hielt mich fest, bot mir an, ihn aufzuhalten, bot diese letzte Chance, Nein zu sagen. Ich konnte es nicht. Ich hätte es tun sollen. Ich hätte so vieles tun sollen. Es war falsch. Es durfte nicht passieren.

Ich hätte das brave Mädchen sein sollen. Hätte einfachen gehen sollen. Aber das hatte ich noch nicht geschafft, und ich hatte auch nicht die Absicht, mich selbst zu retten. Für mich war es bereits zu spät.

Er legte seine Lippen auf meine und verwickelte mich in einen magischen Kuss. Flüssige Hitze rollte durch meine Adern. Plötzlich spürte ich die Härte einer Wand in meinem Rücken. Ich stützte mich an ihr ab, denn ich brauchte jeden Halt, um ihn nicht zu packen und mich allen sündhaften Wünschen hinzugeben, die mein Verstand verursachte. Ein leises Stöhnen entfuhr meinen Lippen.

Meine Augen weiteten sich. Ich war mir nichtmal bewusst gewesen, dass ich ihn küssen wollte, bis ich ihn auf den Lippen schmeckte und noch mehr wollte. Er drückte sich an mich. Ich konnte nicht entkommen und wollte es auch nicht. Er war das, was ich schon immer wollte. War die Verlockung und die Zuneigung, die ich versucht hatte zu unterdrücken. Er hatte mich gefangen genommen und ich wollte es. Lust drang in die Tiefen meines Selbst und loderte empor. Er schob meine Hand von sich und biss sich auf die Unterlippe, schmeckte mich dort, reizte mich mit diesem einen Blick, der meine Zurückhaltung löste.

Seine Hand vergrub sich in meinem Haar und spannte sich zu einem sanften Griff, der mich ummannte. Ich hatte einen Arm um ihn gelegt und ihn dicht genug an mich gezogen, um meinen Atem einzuschränken. Es war kein normaler Kuss. Es waren so viele Emotionen, so viel Leidenschaft. Ich schmeckte ihn an seinen Lippen und seiner Zunge, biss sanft zu. Es war süß, verrückt und gut. Und ich wollte mehr von ihm. Jeden verdammten Zentimeter.

Ein leises Knurren der Zurückhaltung drang durch seine zusammengebissenen Zähne und er riss sich von mir los.

Ich weiß Leute, ein gemeines Ende.

Erstens ein riesiges Sorry, dass das Kapitel erst heute kommt und dann auch noch so kurz ist, aber ich hatte einfach sehr wenig Zeit in den letzten Tagen.

Aber vielleicht schaffe ich es ja diese Woche dafür schon früher, weil ich Corona bekommen habe... Yay (kann aber nichts versprechen)

Bis zum nächsten Mal

Tschüss 

You're Mine(craft) || BastiGHG ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt