Kapitel 6

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"Was erlaubst du dir?", zischte sie und Wut stieg in ihr hoch, die ich förmlich schäumen sehen konnte.
"Ich...I...Ich kann nicht mehr!", begann ich stotternd. Fragend guckte sie mir in die dunklen Augen. "Was? Nicht mehr mit mir zusammen sein?", fragte sie mich. Ihre Nasenflügel bebten. Hatte sie was gespürt in den letzten Wochen? Mein Desinteresse und das öftere Verlegen von Verabredungen?

"Ja...", erwiderte ich und wollte einen Schritt auf sie zugehen. "Aber, d...du...du bist mein Match!", flüsterte sie und eine Träne rann ihre linke Wange hinab. "Es muss nicht immer das EINE Match sein, Vanessa!", hauchte ich und nahm sie kurz in den Arm.

Sie ließ die Umarmung zu und wenn ich mich nicht täuschte, weinte sie ein kleines bisschen.
Die Lichter um uns leuchteten grell und einige Menschen gingen ein und aus des Nachtclubs. Auch Paare. Sie warfen uns einen Blick zu, beachteten uns sonst jedoch nicht weiter.

"Und was willst du jetzt machen? Dir einfach ne Neue schnappen oder noch besser! Die angeschmierte Schlampe von grade eben!", schrie sie dann doch unerwartet nach einem eher tonlosen Satz, sodass ich zusammenzuckte.

"Ja, vielleicht. Versteh das doch!", versuchte ich mich zu erklären. Ich rang hilflos die Hände. "Es bringt nichts, die Liebe des Lebens zu spielen, wenn sie keiner von uns fühlt! Oder es nicht wahrhaben will, dass da nichts ist!", meinte ich sanft. Ihre Hände wischten die Tränen ab und ich konnte ihr nur mein Einstecktuch, dass sich in meiner Tasche verirrt hatte, reichen, damit sie sich das runtergelaufene Makeup wegmachen konnte.
Schulterzuckend sah Vanessa mich an. "Aber ich hab es gefühlt. Und zwar richtig. Richtig echt!", sagte sie und wurde immer leiser. "Ich liebe dich, Fynn!"
Ich folgte ihr, als sie kehrt machte und ihre Tasche mit Kettchen auf die Schulter setzte. "Hier, nimm es. Ich brauch es nicht mehr. Gibt es doch einer anderen, damit sie sich von der nächsten Trennung erholen kann!", gab sie mir mit auf den Weg und ich verbiss mir einen gemeinen Kommentar.

Die Schuhe klackerten auf dem Asphalt und als sie sich noch ein letztes Mal zu mir umdrehte und "Nur damit du es fürs AmoreProtokoll hast - ich wäre sicherlich dein Match gewesen. Aber wenn du ein besseres finden solltest - tu dir keinen Zwang an! Ich halt dich nicht auf. Du brauchst aber nicht glauben, mir nochmal eine einzige Nachricht über Lovu zu schicken, falls du dich doch irren solltest.

Ich meine, vielleicht hätten wir einfach noch etwas Zeit gebraucht. Aber deine Entscheidung. Ich bin weg! Denn du kannst mich mal!", sprach konnte ich nur verdutzt und sichtlich zusehend wie gekränkt sie war, dastehen.

Damit ließ Vanessa mich auf der Straße zurück, öffnete die Fahrertür ihres silbernen Autos und brauste einfach davon!

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