Kapitel 4 - Annäherung

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Nach einer fast schlaflosen Nacht möchte dich Yuji nochmals aufsuchen. Dafür begibt er sich in das gleiche Krankenhaus wie gestern.
Natürlich würde er mit dir gerne erneut über das Thema Jujutsu reden. Doch er weiss, dass es dafür zu früh ist. Du brauchst mehr Vertauen zu ihm und genau darum will er dich besser kennenlernen. Vielleicht erzählst du ihm so dann automatisch was in deiner Vergangenheit passiert ist.
Ausserdem möchte er diese betörende Entspanntheit in seinem Inneren gerne ein weiteres Mal fühlen.
Und wo könnte man all diese Vorhaben am besten umsetzen?
Richtg, auf einem romantischen Date! Yuijs heutiges Ziel.

"Vergiss es!"

"Jetzt warte doch mal!", ruft Yuji dir flehend hinterher. "Du verstehst das völlig falsch!"

Doch statt zu antworten, schiebst du den sperrigen Putzwagen bloss schneller vor dir her.
Vorallem was sollst du bitte daran flasch verstanden haben? Völlig unerwartet taucht er in kompletter Jujutsu Montur vor dir auf und behauptet, dass er dich auf ein Date einladen möchte. Als du nachfragst wohin er denn gehen will, meint er bloss, dass es eine Überraschung sei. Ja genau, alles nur Lügen um dich auf diese Akademie zu schleppen! Auf so einen billigen Trick fällst du ganz bestimmt nicht rein.

Nachdem er deinen Namen schon zig mal gerufen hat, verlierst du endgültig die Geduld.
"YUJI!", brüllst du, machst eine 180° Drehung und fährst absichtlich mit dem Reinungswagen in ihn. "HÖR ENDLICH AUF!"
Völlig aus der Puste blickst du in seine klaren unschuldigen Augen und verharrst einen Moment darin.

Frustriert reibst du dir dann übers Gesicht, wobei du den wiederlichen Gummiduft deiner Handschuhe riechst.
"Wenn du wirklich ein Date möchtest..", du könntest dir gerade selbst eine klatschen, dass du das vorschlägst. "Dann treffen wir uns heute Abend um halb sieben auf dem Parkplatz des Krankenhauses und ich bestimme wohin wir gehen, kappiert?"

Sein betrübtes Gesicht klart sofort auf und ein strahlendes Lächeln folgt.
"Ja, geht klar!", grinst der Jüngere überglücklich. Er hat es tatsächlich geschafft!

Sein freudestrahlender Anblick bringt dich ungewollt zum Schmunzeln. Als du es selbst bemerkst, räusperst du dich und fügst mit ernster Stimme schnell hinzu: "Und wehe du kommst in diesem Aufzug!"
Dabei schweift dein abschätziger Blick über seine dunkelblaue Uniform.

Yuji folgt deinem Blick und begutachtet sich somit selbst.
"Ist doch total sauber", äussert er sich beiläufig.

"Machs einfach!", zischst du giftig und möchtest dich keinesfalls erklären.
"Na dann, bis später", und hebst einfach deine Hand zum Abschied.

~

Etwas nervös tänzelt der junge Jujuzist auf der Stelle und wartet wie abgemacht an dem vereinbarten Ort.
Angespannt presst er fortlaufend seine 10 Fingerkuppen aneinander und atmet ständig laut aus. Da es schon etwas frischer um diese Uhrzeit ist, erkennt man seinen Atem in der Herbstlsuft.
Plötzlich vernimmt er eine Stimme hinter sich, weshalb er sich umdreht.

"Das sieht echt schon viel besser aus!", gestehst du motiviert und betrachtest den Date. Graue schmale Jeans mit einem dunkelroten Hoodie, dazu die locker gestylte Frisur, lassen ihn legere und unglaublich sympathisch wirken.

"Nicht zu schlicht?", fragt er schüchtern nach und schaut unsicher auf seine Kleider.

"Quatsch!", entgegnest du strahlend und stehst nun vor ihm.
"Hai", begrüsst du ihn richtig und öffnest deine Arme für eine Umarmung.

"Hi", flüstert er beinahe und erwidert deine Umarmung direkt.

Seine Wärme, wie auch sein einzigartiger Duft, hinterlassen ein angenehmes Kribbeln in deinem Bauch. Du würdest am liebsten noch länger so verharren.

Und so ergeht es nicht nur dir, sondern auch ihm.
"Aber ich versteh wirklich nicht, was dich an meiner Uniform gestört hat", nuschelt Yuji in dich hinein.

Seufzend, weil er gerade den Moment zerstört hat, schiebst du dich von ihm weg und antwortest ruhig:
"Die Knöpfe."

"Die Knöpfe?", wiederholt er dich überrascht und sucht fragend deine Augen auf.

Du hingegen möchtest wirklich nicht darauf eingehen. Vorallem weil sonst nur deine gute Stimmung darunter leidet.
"Ist doch jetzt egal!", grinst du und hackst dich blitzschnell bei seinem Arm ein. "Gehen wir!"

Überrumpelt blinzelt er dich an. "Wohin denn überhaupt?"

"In die Stadt!"

Gemeinsam schreitet ihr, Arm in Arm, dorthin.
Da nämlich heute Abendverkauf ist, wolltest du spontan entscheiden was ihr an eurer Verabredung macht.
Deshalb schlendert ihr nun gemütlich durch die Gassen und auch in das ein oder andere Geschäft.
Obwohl viele Leute unterwegs sind, ist eure Stimmung total ausgelassen und ihr berührt euch ständig.
Manchmal lauft ihr ausversehen ineinander oder streift euch. Ein ander Mal berühren sich eure Fingerspitzen dann doch ganz absichtlich.
Dabei kriegt der Jüngere von euch deutlich stärkeres Herzklopfen, weil du nämlich unbewusst deine Fluchtechnik anwendest.
Bei jeder Berührung unterdrückst du nicht nur Sukunas, sondern auch Yujis Fluchkraft. Der Pinkhaarige ist deshalb jedes mal völlig benebelt und es macht ihn kirre, wenn du ihn für paar Minuten mal loslässt.

Das Einzige was du hingegen bemerkst ist, dass Yuji immer anhänglicher wird. Er schwebt deiner Meinung nach viel zu Hoch auf Wolke sieben, was dich aber nicht wirklich stört. Schliesslich bist du gerade selbst verliebt und findest es wunderschön, wenn ein Mann das so offen und ehrlich zeigt.
Dass das allerdings zum Teil auch von deiner Fluchtechnik kommt, ist dir völlig unklar.

Mehrere vereinzelte Regentropfen prallen auf eure Köpfe und ihr beschliesst in die nächste Kneipe zu gehen.
Trotz dass diese gut besucht ist, findet ihr in der hintersten Ecke dann doch noch ein Plätzchen.
Gemütlich lässt ihr euch nebeneinander auf dem Ecksofa nieder und wartet bis eine Kellnerin eure Bestellung aufnimmt.
Zu eurem Erstaunen kommt diese schneller mit euren Getränken und dem Essen zurück als erwartet.
Und so beisst ihr beide hungrig in eure Burger und stosst nebenbei mit einer Flasche Rotwein an.

Es entstehen nicht nur nette Smalltalks, sondern auch tiefgründige Unterhaltungen. Euer gegenseitiges Vertrauen wächst und so werden die anfangs noch verspielten Berührungen immer mutiger und intensiver.
Die Flasche Wein ist noch lange nicht leer und doch streicht dir Yuji bereits intim über den Schenkel.
Er erzählt von dem traurigen Tod seines Grossvater, aber du möchtest nichts sehnlicheres als Yujis Lippen.

"Ah das seid ihr ja~ ", hört ihr plötzlich eine fröhliche Stimme.

Vor lauter Schreck rutscht ihr sofort auseinander und schaut den unerwarteten Besucher entsetzt an.

"Satoru was machst du hier?!?", stellt Yuji ihn fassungslos zur Rede.

Der Angesprochene schliesst aber nur unbeirrt seinen Regenschirm und setzt sich gegenüber von euch hin.
"Ich war ziemlich besorgt um meinen Spröslling."

"Sprössling?", wiederholst du überrascht die Worte das Fremden und schaust fragend zu deinem Date.

Yuji erwidert deinen Blick entschuldigend und beisst sich beschämt auf die Lippen. Er weiss selbst nicht, was sein Senpai hier verloren hat. Aber was er weiss ist, dass es jetzt ultra peinlich für ihn wird.

 Aber was er weiss ist, dass es jetzt ultra peinlich für ihn wird

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