Ich dachte ja eigentlich, dass ich mich mittlerweile ans frühe Aufstehen gewöhnt hatte, aber Fehlanzeige. Mein Wecker ging mir bestialisch auf die Nerven und ich schaltete ihn genervt ab. Kiss stand motiviert auf, während Teni sich noch einmal im Körbchen umdrehte. ,,Ja Prinzessin, ich weiß, früh aufstehen ist scheiße," sagte ich und sie schnaufte. Kiss folgte mir in die Küche, während Teni und Ed in ihrem Körbchen liegen blieben.
In der Küche angekommen machte ich mir erst einmal einen Kaffee bevor ich mein Frühstück richtete. ,,Guten Morgen Kleine," sagte Dad gut gelaunt. ,,Guten Morgen," erwiderte ich. ,,Schon Pläne für heute?" fragte mich Mum. Noch bevor ich antworten konnte läutete mein Handy. ,,Wahrscheinlich gleich schon," sagte ich schief grinsend.
,,Hey Sky, lange nichts mehr von dir gehört," hörte ich Zacs Stimme durch den Hörer. ,,Hey Zac, ja ist schon eine Weile her. Was gibts?" fragte ich. ,,Wir wollten heute einen Wanderritt machen und ich dachte, dass du eventuell Lust hast mitzukommen?" fragte er mich. ,,Ja klar, total gerne. Wann wollt ihr denn los?" fragte ich. ,,Gegen 13 Uhr," sagte er. ,,Super, dann bin ich da am Stall. Bis später," sagte ich und legte auf. ,,Also? Wie sieht dein Plan für heute aus?" fragte mich Mum lächelnd. ,,Die Leute vom Stall und ich, machen einen Wanderritt," sagte ich und sie nickte. ,,Nimmst du die Hunde mit?" fragte sie mich. ,,Gute Idee, wenn die Jungspunde mitkommen, Kiss wird das wahrscheinlich nicht mehr ganz schaffen," sagte ich und Mum nickte. ,,Dann nimm ich ihn nachher mit zu den anderen," sagte Mum und ich nickte. ,,Trink den hier erst einmal bevor er kalt wird," sagte Dad und hielt mir die Kaffeetasse hin. Den hatte ich ja schon wieder komplett vergessen! ,,Danke," sagte ich und grinste Dad an. In Ruhe frühstückte ich dann zu Ende, räumte alles weg und ging nach oben um mich umzuziehen.
,,Hey Schatz, was gibts?" fragte ich durch den Handylautsprecher, als ich mir meine Reitsachen anzog. ,,Hey, wie wäre es wenn wir noch was zusammen machen, nachdem du mich ja zur Nachtwache verdonnert hast," sagte er und ich konnte sein Grinsen durch das Handy hören. ,,Ich geh nachher mit den Leuten vom Stall auf einen Wanderritt, aber du kannst ja mitkommen," schlug ich vor. ,,Mich unbegabten Töppl willst du auf ein Pferd setzen?" fragte er und ich musste lachen. ,,Komm schon, du kannst das. Du sitzt schließlich nicht das erste Mal auf einem Pferd," sagte ich. ,,Ja schon klar, aber ein Wanderritt?" fragte er skeptisch. ,,Hey, das wird lustig, vertrau mir," sagte ich. ,,Na gut, überredet," sagte er. ,,Super, ich hol dich in einer Stunde ab," sagte ich, bevor er irgendwas anderes sagen konnte und legte auf. Ich packte noch schnell einen Rucksack mit den wichtigsten Dingen und weckte dann die zwei Babys auf. ,,So ihr beiden, jetzt müsst ihr aufstehen, wir gehen wandern," sagte ich und die beiden bequemten sich endlich auf.
Ich packte sie gleich ins Auto und fuhr zu Paul nach Hause. Dieser wartete schon auf der Veranda. ,,Na bereit für das Abenteuer?" fragte ich ihn durch das Auto, als er auf mich zu kam. ,,Haha, ich weiß noch nicht ob du mich nur dorthin mitschleifst, damit du mich dort aussetzen kannst," sagte er und ich musste grinsen. ,,Selbst wenn, du würdest den Weg wieder zurückfinden, du bist hier aufgewachsen," sagte ich und gab ihm einen Kuss als er einstieg. ,,Hast auch wieder recht," sagte er.
Die Fahrt über unterhielten wir uns über den Personenschutz von den Swans und wie das ganze weitergehen sollte. ,,So und ab jetzt will ich von diesem Thema nichts mehr hören," sagte ich als ich auf den Hof fuhr und das Auto abstellte. Paul hob ergeben die Hände und stieg grinsend aus. Ich öffnete den Kofferraum und die Hunde sprangen raus. ,,Ich wusste gar nicht, dass du sie mit hast," sagte Paul verwirrt als Ed auf ihn zukam. ,,Tja, die beiden sind wie ich. Du siehst sie nicht und hörst sie nicht, aber sie sind da," sagte ich grinsend und zwinkerte ihm zu. Paul schüttelte grinsend den Kopf, griff nach meiner Hand und wir gingen zusammen zum Stall.,,Hey, ihr habt ja schon alle fertig gemacht," sagte ich überrascht, als ich Diabolo schon fix und fertig sah. ,,Ja, dann können wir schneller los," sagt Emilia und umarmte mich zur Begrüßung. ,,Soraya ist schon bei ihrer neuen Familie?" fragte Louisa, welche gerade um die Kurve kam. ,,Kommt die Pest auch mit?" fragte ich genervt und Emilie nickte genervt. Ich wollte nicht daran erinnert werden, dass Soraya nicht mehr hier ist. Daniel hat sie zu ihrem Wohl hergegeben, da er eh keine Zeit mehr für sie hatte und wir keine Lösung gefunden haben, wie wir sie bei mir noch mit unterbringen konnten, ohne, dass ich mich zerreißen musste. Louisas Frage lies ich unbeantwortet. ,,Ich hol Linon noch schnell," sagte Zac, als er Paul ansah. ,,Danke Zac, bist ein Schatz," sagte ich lächelnd und Paul drückte meine Hand fester. Ohoh, Mister Eifersüchtig kommt zurück. Ich lächelte ihn beruhigend an und gab ihm einen Kuss. Wir machten Linon noch schnell fertig, ehe wir uns dann auch schon auf den Weg machten. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt und es tat gut mal nicht von Vampiren und Wölfen umgeben zu sein, sondern von normalen Menschen, die keinen Plan hatten, das direkt neben ihnen zwei Leute aus völlig unterschiedlichen Welten lebten.
,,Wettreiten zum See?" fragte Ty und die anderen nickten alle. ,,Was ist los Süße?" fragte Paul mich besorgt, als ich nichts sagte. ,,Ich will nicht, dass du dich zurückgelassen fühlst," sagte ich und lächelte ihn an. ,,Süß von dir. Wer zuerst am See ist," sagte er und trieb Linon an. Was ein Arsch! ,,Du Arsch!" schrie ich ihm hinterher und trieb Diabolo ebenfalls an. Die Anderen folgten uns und die Hunde hielten einen guten Abstand zu den Pferden. ,,Hey das war unfair!" rief Emilia uns zu. Wir verbrachten einen schönen Tag am See, mit einem guten Picknick und viel Gelächter.
,,Sky, wir sollten zurück," sagte Paul und zeigte mir sein Handy mit der Uhrzeit. Es war zwar noch relativ früh, aber dann hatten wir zumindest noch ein wenig Zeit. ,,Du hast recht. Leute wir reiten schon mal zurück. Zac, ich stell Linon wieder in seine Box," sagte ich und wir verabschiedeten uns von den anderen.
,,Ich geh schnell duschen," sagte Paul, als wir Zuhause waren und ich nickte. ,,Ist gut, ich mach schnell was zu essen," sagte ich und er gab mir grinsend einen Kuss. ,,Wieso weißt du immer was Mann will?" fragte er mich. ,,Tja, wäre ich sonst deine Freundin?" fragte ich ihn unschuldig und ging in die Küche. Ich taute schnell das Essen auf, welches wir von gestern noch über hatten. Den Hunden stellte ich zwar etwas hin, die beiden waren aber viel zu müde um zu essen. Ich lasse es ihnen einfach mal stehen, irgendwann wird der Hunger schon kommen. Ich deckte den Tisch und pünktlich hörte ich Paul die Treppen runterkommen.
,,Man riecht das Essen bis ins Badezimmer," sagte er grinsend. ,,Du würdest das Essen wahrscheinlich noch bis nach Forks riechen," sagte ich lachend und er prustete ebenfalls los. ,,Stimmt auch wieder," sagte er. Wir aßen in aller Ruhe und schmiedeten Pläne für nach unserem Abschluss. Wir wollten definitiv ein paar Tage wegfahren um mal abzuschalten. Beruflich hatten wir uns noch nicht festgelegt, es kommt wie es kommen würde. Nachdem wir fertig waren räumte ich den Tisch ab und stellte das Geschirr in die Spülmaschine. Ich putzte die Küche noch fertig und warf dann mit einem müden Seufzer das Geschirrtuch auf die Küchenzeile. ,,Was ist los Baby?" fragte Paul, welcher auf mich zu kam und mich an der Hüfte näher zu sich zog. ,,Ach gar nichts, ich will nur nicht das du gehst," sagte ich. ,,Sag bloß du hast jetzt schon Sehnsucht nach mir," sagte er selbstsicher. ,,Vielleicht ein wenig," sagte ich.
Paul lehnte sich zu mir runter und gab mir einen sanften Kuss, welchen ich erwiderte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich noch enger an ihn. Seine Zunge bat sanft um Einlass in meinen Mund und ich gewährte ihm diesen. Paul drängte mich sanft in Richtung des Küchentischs, wo ich sanft dagegen stieß. Unser Kuss wurde immer intensiver und Pauls Hände wanderten zu meinem Hintern. Er hob mich hoch und in diesem Moment konnte ich spüren wie erregt Paul war. Ich musste grinsen und Paul setzte mich auf dem Tisch ab. ,,Verdammt Sky, du machst mich wahnsinnig," flüsterte Paul in mein Ohr, als er sich von mir löste und anfing meinen Hals hinab zu küssen. Ich zog Pauls Kopf wieder zu mir und vereinte unsere Lippen wieder miteinander. Er knurrte leise in den Kuss hinein, was mich zum Grinsen brachte. Durch das Klingeln wurden wir unterbrochen. Pauls lüsternes Knurren von vor zwei Sekunden hatte sich in ein genervt-aggressives Knurren umgewandelt, wodurch ich noch mehr grinsen musste. ,,Warum genau heute? Warum hasst du mich so sehr?" fragte er mich und als er mir in die Augen sah bemerkte ich, wie dunkel sie vor Verlangen waren. ,,Wir haben noch viel Zeit Schatz," sagte ich und strich ihm beruhigend über den Arm. ,,Sky, das hör ich schon seit einiger Zeit," sagte Paul genervt und ging einen Schritt nach hinten. ,,Paul bist du jetzt ernsthaft sauer wegen so einer Kleinigkeit?" fragte ich ihn ungläubig. ,,Es geht nicht um diese Kleinigkeit, es geht darum wie lange ich schon darauf warte. Und jedes Mal wenn wir kurz davor sind miteinander zu schlafen ist irgendetwas oder irgendjemand, der uns daran hindert," sagte er und ich bemerkte wie gefrustet er war. ,,Und das ist jetzt meine Schuld?" fragte ich ihn ungläubig. ,,Das sag ich doch gar nicht," sagte er verzweifelt und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. ,,Nur für dich ist es nie eine große Sache, als ob es dir egal wäre," sagte er. ,,Paul mir ist es doch nicht egal! Meinst du mir macht das Spaß? Aber ich kann an dieser Situation nichts ändern," versuchte ich mich zu erklären. Es klingelte erneut. ,,Ich muss los," sagte er, kam noch einmal zu mir um mir einen flüchtigen Kuss zu geben und verlies dann das Haus. Kein "Ich liebe dich"? Kein "Wir sehen uns morgen, Prinzessin"? Traurig sah ich ihm hinterher.
Genervt und traurig machte ich mich bettfertig und ging dann auch schon schlafen. Wieso konnte in meinem Leben nicht einmal etwas einfach sein?

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Decisions
De TodoSkylar ist wieder zurück und ihr Leben wird erneut verdreht und auf den Kopf gestellt. Aber vor allem muss sie Entscheidungen treffen, die ihr Leben beeinflussen werden.