Med Jack (Newtmas)

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Pov Thomas:
Es war Mal wieder einer dieser Tage, an denen einfach gar nichts so lief, wie es sollte. Eigentlich liebte ich Sportunterricht und ich war auch eigentlich recht gut darin, Hockey zu spielen, aber mit der Aktion hatte ich nicht gerechnet. Gerade hätte ich den Ball aus einem perfekten Winkel ins Tor schießen können, als Gally mir den Schläger gestellt hatte und ich im nächsten Moment mit einer Platzwunde am Hinterkopf und einem schmerzenden Knöchel auf dem Kunstrasen lag. Dieser niedliche Junge Newt war sofort bei mir gewesen und fragte, ob alles in Ordnung sei. Das war definitiv ein Siebenmeter für mich aber mein Team  sagte natürlich, ich sollte zu den Med Jacks gehen. Aus irgendeinem Grund nannten wir unsere Schulsanitäter so. Eigentlich klang es ziemlich cool. Ich hielt es immer noch für eine komplette Zeitverschwendung dorthin zu gehen und mir ein Pflaster auf den Kopf kleben zu lassen. Es tat fast gar nicht weh. Newt versuchte mir beim Aufstehen zu helfen und gerade als mein rechter Fuß den Boden berührte, schrie ich kurz auf und ließ mich wieder auf den Boden senken. Der Schmerz war stärker gewesen als jeder andere, den ich jemals erlebt hatte. Wäre Newt nicht da gewesen um mich einigermaßen gut aufzufangen, hätte ich womöglich noch eine Platzwunde gehabt. Diese Wunde fiel dem Blonden aber jetzt erst auf. Er starrte auf seine blutverschmierte Hand, die gerade noch meinen Kopf gestützt hatte, weil mir von meinem Versuch aufzustehen ziemlich schwindelig geworden war. „Kann Mal bitte einer von euch Mister Davis holen, am besten mit dem Erste-Hilfe Koffer oder die Med Jacks?", rief Newt auffordernd in die Menge an schaulustigen Klassenkameraden. Alby Und Minho rannten zu Mister Davis unserem Sportlehrer und kamen wenig später mit ihm und einem Erste-Hilfe Koffer zurück. Ich hatte ganz vergessen, dass Newt selbst ziemlich oft bei den Med Jacks mithalf wenn Clint oder Jeff Mal krank waren. Newt zog vorsichtig meinen Stutzen* runter und den Schienbeinschoner aus. Da er immer noch nichts erkennen konnte, entschied er sich dafür, mir meinen Schuh auszuziehen. Behutsam öffnete er die doppelte Schleife, weitete den Schuh und zog ihn ganz langsam und vorsichtig ab, während Minho meinen Fuß gerade hielt, das ich ihn nicht bewegen konnte. Als der Schuh ab war, legte er meinen Fuß vorsichtig auf dem Kunstrasen ab. Jetzt konnte Newt sich meinen Knöchel ansehen. Er war stark geschwollen und hatte eine blau-lila Färbung angenommen. Newt vermutete, dass er gebrochen war. Er wickelte mir einen Verband um den Kopf und kühlte den Fuß. Aber viel mehr bekam ich irgendwie nicht mehr mit. Mir wurde wieder so schwindelig und die Stimmen meiner Freunde konnte ich nur noch gedämpft hören. Auch meine Sicht wurde unschärfer bis ich letztendlich komplett zusammen brach.

Pov Newt:
Sein Knöchel sah wirklich nicht gut aus. Tommy begann etwas zu schwanken. Ich kniete mich hinter ihn, sodass er sich an mich anlehnen konnte. Sein Kopf kippte auf meinem Schoß zur Seite. „Thomas?", ich schüttelte ihn leicht an den Schultern „Thomas", langsam kam er wieder zu sich. Ich hörte ein Martinshorn in der Nähe. „Ich habe den Krankenwagen gerufen", erklärte Mister Davis. Ich nickte verstehend und wartete darauf, dass die Sanitäter Tommy mit nahmen. „Kann ich mit?", fragte ich in die Runde aus Sanis und dem Lehrer. Mister Davis nickte den Sanis zu und trug Tommy und mich ins Klassenbuch ein. Mit nach hinten zu Thomas durfte ich leider nicht aber ich würde im Krankenhaus die ganze Zeit bei ihm bleiben. Es dauerte nicht lange bis wir da waren. Ich folgte den Sanis, die den immer noch nicht wirklich wachen Tommy auf der Liege in eines der Zimmer schoben, wo er von Ärzten untersucht wurde. Er wurde zum Röntgen gebracht. Als er wieder kam, waren noch ein paar Ärzte da. Ich wartete bis sie endlich alle weg waren, um nicht im Weg zu stehen, dann nahm ich mir einen Stuhl und setzte mich neben Tommy's Bett. „Hey Tommy, das wird schon wieder", sagte ich und ging davon aus, dass er mich sowieso nicht hören konnte. Also konnte ich ihn auch Tommy nennen. Ich stützte meine Unterarme auf das Bett. Thomas tastete nach meiner Hand und als er sie gefunden hatte, zuckte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht. Ich verschränkte meine Finger mit seinen, was das Grinsen des Brünetten noch etwas breiter machte. Eigentlich wollte ich es mir nicht eingestehen aber ich hatte mich in ihn verliebt, schon seit ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte und das war vor knapp fünf Jahren als ich frisch von London in die USA gezogen war, weil mein Vater ein besseres Job Angebot gefunden hatte. Ich strich mit meinem Daumen langsam über seinen Handrücken. Ein Strähne hing ihm beinahe ins Auge, ich wischte sie aus seinem Gesicht und sah ihn einfach nur an, seine tiefbraunen Augen, seine dunklen Haare, das leichte Lächeln auf seinem Gesicht. Er war wirklich ein guter Hockeyspieler, ich dachte schon darüber nach, ihn nach all dem hier in den Verein einzuladen, in dem ich Feldhockey spielte. Tommy's Atmung war gleichmäßiger geworden. Er war eingeschlafen. Jetzt kam ich hier nicht mehr weg, ohne ihn zu wecken, wollte ich aber auch nicht. Ich würde solang hierbleiben bis es ihm wieder gut ging. Der Arzt klopfte an der Tür und kam mit Tommy' s Mutter herein, um mit uns die Ergebnisse der Röntgenbilder zu besprechen. Seine Mutter sah mich nur verwundert an, klar sie kannte mich natürlich nicht. „Hi, ich bin Newt. Ich bin in Thomas' Klasse.", sagte ich und schüttelte seiner Mutter mit meiner freien Hand die Hand. „Mary", antwortete sie lächelnd. Der Arzt erklärte genau, was ich mir gedacht hatte. Der Fuß war gebrochen. Er sagte, Tommy hat Glück gehabt und sie müssten nicht operieren. Mir fiel ein Stein vom Herzen. „Und die Gehirnerschütterung?", fragte ich. „Er wird ein paar Tage hier bleiben müssen, aber Newt, du hast wirklich gut gehandelt. Dein Lehrer, der vorhin hier war hat mir alles erzählt". „Dankeschön", ich spürte, wie ich ein wenig rot wurde. Ich lächelte. Einige Zeit später war Tommy wieder richtig wach und seine Mutter holte ihm gerade ein paar Sachen von zu Hause. Ich war wieder mit ihm allein. „Danke, Newt" „Das war doch selbstverständlich, Tommy" „Newt, ich muss dir noch etwas sagen. Das wollte ich dir schon seit einiger Zeit sagen. Genau genommen seit etwas mehr als drei Jahren", er lächelte, „ich liebe dich, Newt". Ich sah ihn überrascht an, grinste bis über beide Ohren. Ich nahm sein Gesicht in beide Hände, zog ihn näher an mich heran und legte meine Lippen auf seine. Gierig erwiderte Tommy den Kuss und legte seine Hände an meine Hüften. In mir explodierte ein Feuerwerk, ich bekam Gänsehaut. Ich lächelte in den Kuss hinein. Aus Luftmangel lösten wir uns letztendlich wieder voneinander. „Ich dich auch, Tommy".

*Eine Art lange Socke, die über die Schienbeinschoner gezogen wird.

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