Bist du schwul, thomas?! (Newtmas)

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„Du hast was getan?! Du hast einen Jungen geküsst? Thomas, du weißt schon, dass das nicht geht, oder?", schrie Teresa durch Thomas' Zimmer. Bei der plötzlichen Lautstärke von Teresas Stimme zuckte Thomas zusammen, sein Blick verfinsterte sich mit jedem weiteren Wort, das ihre Lippen verließ, mit jedem Zentimeter, den sein Handy mit einem Bild, das ihn und seinen damaligen Freund zeigte, näher kam.

„Was machst du an meinem Handy, Teresa?!", Thomas konnte nicht fassen, dass Teresa, ohne ihn zu fragen, an sein Handy gegangen war. „Das ist mein Ex, Teresa" „Aber es ist immer noch ein Junge!" „Na und?!", schrie Thomas, „Was ist dein Problem, Teresa?!" „Bist du schwul , Thomas?!" „Nein, ich bin bisexuell", entgegnete er ruhig.

Teresas Blick wechselte von einem Wütenden zu einem Angewiderten während sie Thomas nur anstarrte. In ihren Augen funkelte die pure Verachtung.

„Das ist nicht natürlich, das weißt du, oder?" „Weißt du wie viele homosexuelle Tiere es gibt? Weißt du wie viele homosexuelle Menschen es gibt?", die Wut stieg in Thomas auf, er ballte seine Hände zu Fäusten. Rote Nagelabdrücke formten sich auf seiner Handinnenfläche. Der Schmerz beruhigte ihn auf eine seltsame Art und Weise. Vielleicht stellte er sich vor,  dass es Teresa's Hand war, vielleicht war es auch einfach die Ablenkung von der sich zutragenden Situation.

Er konnte nicht fassen, dass das ihre Meinung war, dass sie ein Problem mit Homosexualität hatte. Niemals hätte er damit gerechnet, niemals.

Thomas musste sich wirklich zurück halten, ihr seine Meinung durch Gewalt zu geigen. „Wir sind aber keine Tiere, Thomas" „Doch Teresa, genau das sind wir! Menschen sind auch nur Tiere!"

„Wir können so aber nicht zusammen sein!" „Gut, wie du willst. Ich mache Schluss!" „Thomas, warte!" „Nein Teresa, du akzeptierst mich nicht so wie ich bin. So können wir nicht zusammen sein. Es ist genau, wie du gesagt hast".

Thomas kehrte Teresa den Rücken und lief mit schnellen Schritten den nassen,  mit Pfützen übersäten Weg entlang.

Erst jetzt bemerkte er, dass es beginnen hatte zu regnen und er bereits klatschnass war. Seine Haare tropften, er hätte sein Shirt auswringen können und das Wasser stand ihm in den Schuhen, doch es war ihm egal. Teresa rief seinen Namen immer und immer wieder, doch Thomas lief einfach weiter, Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er hatte nie gewollt, dass es so endete, er mochte die Beziehung der beiden aber so konnte er nicht mit ihr zusammen sein. Seine Sicht verschwamm durch seine Tränen, er begann zu schluchzen.

Er war in seinen Gedanken versunken, schritt einfach nur die Straße entlang, vorbei an den vielen Hochhäusern, Autos, wusste nicht, wo er hingehen sollte. Er starrte auf seine durchnässten Schuhe, ohne auch nur ein einziges Mal aufzusehen. Natürlich musste er dann in jemanden hineinlaufen „Sorry", sagte er, ohne den Blick zu heben. Er wollte in diesem Moment einfach nur verschwinden, jeden Kontakt zu Menschen vermeiden.

„Tommy? Was ist los?" „Newt? Ich... also... tut mir leid, ich hab nicht hoch geguckt und... " „Tommy,  Tommy, es ist alles gut,  nichts passiert, aber warum weinst du? Komm erst Mal rein".

Erst jetzt fiel Thomas auf, dass er direkt zu Newts Haus gelaufen war, ohne es zu bemerken. Er erklärte Newt jedes Detail, alles, was zwischen ihm und Teresa passiert war und Newt hörte einfach nur zu, er sah ihn an, nickte verständnisvoll und hörte zu. Thomas tat es gut, jemanden zu haben, mit dem er reden konnte, dem er alles anvertrauen konnte, egal, was es war und das konnte er. Er wusste, dass der Blonde niemals etwas ausplaudern würde, nicht einmal im schlimmsten Streit.

„Ich wusste gar nicht, dass du bi bist, Tommy", bei seinem Spitznamen spürte Thomas, wie seine Knie weich wurden und ihm langsam aber sicher die Röte ins Gesicht stieg. Er konnte ein leichtes Lächeln nicht verstecken.

„Ja, ich hab es nie jemandem erzählt, ich dachte, es würde eh nichts ändern. Aber mit Teresas Reaktion hatte ich nicht gerechnet...", seine Stimme wurde mit jedem Wort leiser bis Newt nur gerade so und auch nur wenn er sich wirklich konzentrierte verstand, was er sagte. Der Brünette saß zusammengekauert auf Newts Bett, die Knie an seine Brust gezogen, Tränen liefen ihm die Wangen hinunter.

Newt brach es das Herz, ihn so zu sehen, er schlang seine Arme um Thomas. Er spürte, wie Thomas seinen Kopf auf Newts Schulter legte, „Alles wird gut, Tommy. Du hast was Besseres verdient als sie". Da war es wieder, das Gefühl, das Thomas bekam, wenn er seinen Spitznamen hörte. Niemand anderes durfte ihn Tommy nennen, nur Newt durfte das. Keiner von beiden wusste, wie lange sie so dasaßen und sich über Teresa aufregten, nach einiger Zeit warf Newt einen Blick auf seine Armbanduhr 22:47.

„Ich geh dann auch Mal wieder, danke Newt" „Tommy, du kannst doch nicht jetzt da draußen rumrennen, es ist schon dunkel. Du kannst hier bei mir übernachten, wenn du willst" „Wenn das okay für dich ist", Thomas spürte, wie seine Wangen einen dunkelroten Farbton annahmen. Er schlief jetzt also zusammen mit Newt in seinem Bett, mit seinem Schlafanzug.

Er legte sich neben den Blonden und schlang zögerlich seinen Arm um ihn. Newt kuschelte sich näher an Thomas.
Newt drehte sich zu ihm um, sodass er Thomas in die Augen sehen konnte „Du hast etwas Besseres als sie verdient, Tommy. Bitte vergiss das niemals".

Thomas spürte, wie der Blick des anderen von seinen Augen auf seine Lippen wanderte, ertappt sah Newt zu ihm auf. Thomas war verwirrt von seinen Gefühlen. Hatte er sich wirklich in Newt verliebt?

Seine Gedanken kreisten seit Wochen nur noch um den Älteren, um seinen Akzent, den Thomas so süß fand, um seine rehbraunen Augen, die er den ganzen Tag ansehen könnte.

Thomas war sich mit einem Mal sicher, er hatte sich nicht verliebt, er liebte Newt schon immer, von dem Moment an, in dem er ihn zum ersten Mal gesehen hatte, im Kindergarten. Wie hatte ihm das die ganze Zeit nicht auffallen können?

Ein leises „Tommy?" riss ihn aus seinen Gedanken. Er sah den Briten an. Er nahm all seinen Mut zusammen „Newt, ich muss dir etwas sagen..." „Shhh", Newt legte einen Finger auf Thomas' Lippen. Verwirrt sah Thomas, wie sich Newts Kopf immer mehr näherte bis sich ihre Lippen berührten. Nach einigen Schockmomenten erwiderte er den Kuss.

Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Brust aus, seine Nackenhaare stellten sich auf. Newts Hand wanderte an seinen Nacken, um ihn noch näher zu sich zu ziehen, Thomas fuhr mit seinen Fingern durch Newts dicke blonde Haare.

Nach einer Zeit, die beiden viel zu kurz vorkam lösten sie sich wieder voneinander. „Ich liebe dich, Tommy" „Und ich liebe dich".

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 23, 2022 ⏰

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