,,Ach vergesst es!", fauchte Musa.
Die Wut, die sich in ihrer Magengegend sammelte, drohte sie zu überwältigen. Um diesem Ausbruch zuvor zu kommen, der einem Vulkan ähneln würde, trat Musa die Flucht an. Sie stürmte ohne Umschweife, in ihr Zimmer und schmiss die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu. Zitternd sank sie an der Tür hinab. Ihre Finger umklammerten fest das Handy. Was zurück blieb waren ihre fassungslosen Freundinnen.
Die Angst, die Schuldgefühle drohten Musa mit Haut und Haaren zu verschlingen, bis am Ende schließlich nur noch eine leere Hülle zurück blieb. Sie war verloren, zerbrochen. Riven hätte sie dort einfach zum Sterben, zurücklassen sollen. Ihr Blick fiel auf ihr Handy. Die zitternde Fingerspitze drückte leicht auf die Anruftaste, obwohl es vielleicht keine so gute Idee war. Es begann zu wählen. Einmal. Zweimal. Dann hob er ab.
,,Vermisst du mich etwa schon, kleine Fee", scherzte Riven in einem lockeren Ton.
Musa blieb still, während ihr stumme Tränen über die Wange liefen.
,,Musa?", fragte er.
,,Es ist nichts", brachte sie viel zu schnell hervor, wobei ihre Stimme zitterte.
Einen Moment blieb es still am anderen Ende.
,,Soll ich rüber kommen?"
,,Ich glaube, dass wäre keine so gute Idee", entgegnete sie leise.
,,Scheiß auf das, was deine Freundinnen denken. Ich komme, denn dir geht es schlecht und wenn du nur mit mir darüber reden kannst müssen sie das akzeptieren."
In seiner Stimme schwang Wut mit, doch bevor Musa noch einmal widersprechen konnte legte Riven bereits auf. Unsicher begann Musa an ihrer Unterlippe zu nagen, dabei hing ihr Blick nach wie vor an ihrem Handy. Der Bildschirm war mittlerweile schwarz geworden. Es beschlich sie ein Hauch von Furcht, vor dem, was Riven auslösen könnte. Terra war nicht sonderlich gut auf Riven zu sprechen. Keine Sekunde später hörte sie Terra leise sprechen. Der Klang ihrer Stimme war nicht freundlich.
,,Was willst du hier?"
Ihr Gesprächspartner blieb stumm.
,,Wenn du jetzt behauptest, du hättest dich geändert, glaube ich dir kein Wort. Du willst nur Spaß, aber bei Spaß bleibt es nicht. Am Ende ist es Musas Herz, das gebrochen ist."
,,Und das Drama nimmt seinen Lauf."
Das waren Rivens erste Worte, seit er den Raum betreten hatte. Sicherlich brodelte er wie ein überhitzter Dampfkessel. Die bloße Vorstellung brachte Musa den Bruchteil einer Sekunde zum Schmunzeln.
,,Du hast einen schlechten Charakter."
Sie wiederholte die bekannten Vorwürfe gegen ihn, wie ein ihr eigenes Mantra. Die offensichtliche Provokation verfehlte ihre Wirkung nicht.
,,Du denkst, du kennst jeden und weißt alles, nicht wahr Terra!"
Seine Stimme war so scharf wie ein Rasiermesser.
Musa lehnte noch immer mit dem Rücken an der Tür und lauschte jedem Wort des hitzigen Gefechts. Sie sollte endlich einschreiten, bevor es gänzlich eskalierte, denn sie wollte keine weiteren Komplikationen. Nach einiger Anstrengung schaffte Musa es sich aufzuraffen. Allmählich öffnete sie die Tür einen spaltbreit. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie krampfhaft versuchte ein Lächeln hinzubekommen. Als Riven sie entdeckte wirkte er den Bruchteil einer Sekunde entsetzt. Unsanft schob er sich an Terra vorbei, die ihn gerade zurechtweisen wollte. Nun fiel ihr Blick auch auf Musa und auf einmal verstummte sie. Wie, als wäre es selbstverständlich griff Riven nach Musas Hand, und sie entzog sie ihm nicht. Augenblicklich schossen Terras Brauen in die Höhe. Musa fühlte sich von Terra beobachtet, also zog sie Riven rasch in ihren Raum und schloss die Tür. Als die Tür endlich zu fiel und sie vor Terras lästigen Blicken verbarg, zog Riven sie in eine Umarmung. Er hielt sie so fest, als habe er sich echte Sorgen gemacht. Und zu ihrer Überraschung erwiderte Musa die Umarmung ein wenig unbeholfen. So hatte er sie noch nicht gehalten. Ihr Atem flatterte, ihre Kehle schmerzte, und Tief in ihr fühlte sie ein Ziehen, als würde sich eine Wunde mit einem Ruck schließen.
DU LIEST GERADE
Fate the Winx Saga - The dark of Musa
FanfictionSam ist fort und Musa hat ihre Kräfte zurück. Mit beidem kommt sie nicht sonderlich gut klar. Musa zieht sich immer weiter zurück und kommt jemandem gefährlich nah. Während sich die Dunkelheit in und um Alfea aufbaut.