Kapitel 13

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Die Hochzeit stand an. Nur noch ein paar wenige Stunden und ich würde zu ihm vor den Altar treten und ja sagen. Die Angst die andere Bräute manchmal haben, dass er vielleicht doch Nein sagt oder gar nicht auftaucht, war bei mir nicht vorhanden. Ich wusste wie sehr wir uns lieben und auch, dass er dort auf mich warten würde egal wie lange es dauert mich mit der Hilfe meiner besten Freundin in dieses Kleid zu packen.
Ich hatte ein extravagantes Kleid gewählt. Eines von dem meine Mutter meinte ich würde darin aussehen wie eine zukünftige Königin. Das hatte mich ganz schön in Verlegenheit gebracht, aber natürlich auch sehr gefreut.
"Ich bin so nervös. Mir wird schon ganz schlecht..." Promt wurde mir eine Kotztüte gereicht. "Wenn dann bitte da rein und nicht auf das Kleid oder einfach so ins Zimmer."
Schon musste ich lachen. Ich nahm die Tüte zu aller Sicherheit entgegen und fing an daran umher zu fummeln bis das Kleid zu war und alles perfekt saß. Inklusive mir auf dem Stuhl vorm Spiegel.
Meine Haare wurden von einer extra engagierten Friseurin und Make-Up-Artistin gestylt und natürlich übernahm sie auch den Part bei dem mein Gesicht erst mal verspachtelt wurde. Nein, nur Spaß. Ganz dezentes Make Up und keine 7 kg Foundation und Puder und was weiß ich nicht alles. Das Ganze war tatsächlich ziemlich entspannend und ich konnte ein wenig zur Ruhe und zu Atem kommen. Die übelkeit ging ein wenig zurück.

-Währenddessen bei Changkyun-

"Mensch nun halt doch mal still. Wenn du so zappelst bekomme ich weder das Hemd zu noch die Fliege!" Shownu war ziemlich frustriert. Ich konnte es ihm nicht verübeln wo ich wirklich vom feinsten am zittern und durchs Zimmer tanzen war. Ich konnte vor Aufregung einfach nicht still halten. "Ich weiß, ich weiß. Es tut mir auch so leid, aber ich bin so nervös. So schlimm war das nicht einmal bei unserem Debüt damals." Das war definitiv die Wahrheit. Shownu nahm mich erst einmal in den Arm und bestätigte mich in meiner Wahl für ihn als meinen Helfer und Trauzeugen. Immer zuverlässig und absolute Ruhe ausstrahlend. Sofort hörte das Zittern fast ganz auf und ich schloss die Augen. "Ich weiß das du sehr nervös bist und das ist auch total verständlich. Aber denk daran, dass du wolltest das es perfekt aussieht. Das bekomme ich aber nur hin wenn du mal kurz ein bisschen still hältst." Ich atmete durch und nickte.
Es klappte sogar und schnell waren die Knöpfe geschlossen und die Fliege war perfekt gebunden. Als nächstes ging es ab in Weste und Jackett und das Einstecktuch wurde zurecht gezupft." Nur noch die Haare." Shownu lächelte mich an und ich nickte und ging an den Spiegel um alles ein bisschen in Ordnung zu bringen. Beim Make Up hatte tatsächlich vorher eine unserer Staff Mitarbeiterinnen geholfen da die Jungs sich alle gleichzeitig um 'ihre' kleine Prinzessin kümmern wollen. Allesamt Onkel durch und durch.
"So, ich denke so ist es gut genug. Eher perfekt. So mag ich es. Wir können also gerne los zur Kirche."  sagte ich und sah Shownu wieder an. Er lächelte. "Gut. Na dann komm." Er nahm mich einfach bei der verschwitzten Hand und ging nach draußen mit mir. Wir setzten uns in das Auto und machten uns auf den kurzen Weg. Noch eine halbe Stunde zur Hochzeit. Noch eine halbe Stunde und Alina würde endlich meine Frau sein!

-Wieder bei Alina-

Ich war eben als Haufen Stoff in das Auto gestopft worden und schon fing ich an zu zittern. Die Nervosität war noch schlimmer als vorher, aber immerhin war mir nicht wieder übel.
Meine Gedanken rauschten in meinem Kopf hin und her und wollten nicht zur Ruhe kommen. Jetzt kamen Befürchtungen, dass vielleicht irgendwas schief geht. Ich wusste Changkyun wurde da sein und Ja sagen, aber was wenn der Pfarrer im Stau stand? Was wenn Freunde oder Familienangehörige nicht kommen konnten ganz plötzlich? Wenn es jemandem nun sehr schlecht ging oder ja d eventuell sogar in der Kirche einen Unfall hatte, weil er hinfiel?
Es gab so viele Möglichkeiten. Am schlimmsten wäre es natürlich wenn etwas mit unserer Tochter oder Changkyun wäre. Hoffentlich ging es ihnen gut, aber wenn nicht hätte jemand ihr sicherlich schon bescheid gegeben. Aber das Handy war ruhig geblieben. Nichts war passiert und bisher lief alles wundervoll nach Plan. So sollte es auch bleiben.
Nach 20 Minuten Fahrt durch die Rush Hour mit Start und Stopp hielten wir dann endlich vor der kleinen Kirche an und ich wurde irgendwie wieder aus dem Auto gebauscht. "Herrje mir ist so warm..." sagte ich und fechelte mir Luft zu.
Meine Freundin tröstete mich. "In der Kirche ist es kühler. Da kannst du dann auch endlich zu Miss Im werden. Dann ist er dein Mann und du seine Frau." Sie grinste mich an.
"Hör auf das macht mich noch nervöser!" sagte ich gespielt böse aber sie flüchtete schon kichernd vor mir in die Kirche. Mein Vater kam dafür zu mir. "Na komm ärgere dich nicht. Lass mich doch lieber zu ihm bringen." Er lächelte so sanft wie immer und ich musste ihn erst einmal umarmen bevor ich leicht nickte und ein leises 'Ja' hervor brachte.
Ich hakte mich bei Papa ein und dann gingen wir, zu der Musik die startete, gemeinsam in die Kirche. Als mein Block auf Changkyun fiel, in seinem schönen Anzug mit der fliege und dem blauen Einstecktuch mit drei kleinen Lavendel Zweigen dazu, blieb mir beinahe das Herz stehen. Als ich ihm ins Gesicht sah konnte ich erkennen, dass es ihm wohl ganz genauso bei meinem Anblick ging. Seine Augen glänzten verdächtig, aber ich wusste er hatte sich geschworen nicht zu weinen bis die Zeremonie zuende war.
Mein Vater legte meine Hand in die von meinem Fast-Mann und ermahnte ihn noch einmal mich auch weiterhin so schön glücklich zu machen. "Nichts lieber als das." antwortete Changkyun daraufhin.
Die Zeremonie begann. Es wurde erzählt wie wir uns kennenlernten, schöne und anstrengende Sachen die wir erlebt haben, wie er mir den Antrag gemacht hat und natürlich auch wie Hyejin zu uns auf die Welt kam. Ich hielt meine Tränen nicht zurück und Changkyun tupfte sie mit einem. Taschentuch vorsichtig weg.
Dann kamen die alles entscheidenden Fragen:
"Wollen Sie, Im Changkyun, die hier anwesende Alina Fechter zu Ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen? Sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet? So antworten Sie mit Ja, ich will."
Changkyun sah mich an und lächelte." Ja, ich will! " Mein Herz ging auf.
" Und wollen Sie, Alina Fechter, den hier anwesenden Im Changkyun zu Ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen? Ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten? So antworten auch Sie mit Ja, ich will."
Auch ich lächelte als ich zu ihm sah. "Ja, ich will."
Die Ringe wurden uns gereicht uns wir steckten sie uns mit einem leisen 'Ich liebe dich' gegenseitig an unsere Ringfinger. "Dann erkläre ich Sie hiermit, Kraft des mir verliehenen Amtes, zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen!"
Mein Mann beugte sich zu mir ins küsste mich unendlich sanft und liebevoll. Unsere Freunde und Familie applaudierten, jubelten und riefen uns schon jetzt Glückwünsche zu. Mein Onkel rief sogar: "Macht noch ein Kind!" und lachte.
Er und ich. Mann und Frau.

Der Tagtraum von dem ich immer dachte er würde einfach nur Rumgespinne und Fantasie bleiben wurde also wirklich zu meinem Leben und erfüllt mich nun komplett. Etwas das ich jedem anderen ebenfalls wünsche!

I.M what I.MWo Geschichten leben. Entdecke jetzt