I.M what I.M

Kapitel 2

"Annyeong Regenbogen." Er grinste auf mich herab und mein Herz machte einen Sprung. "A... Annyeong... ich sterbe..." "Oh, bitte nicht. Wirst du gleich ohnmächtig? Soll ich einen Krankenwagen rufen?" fragte er ernst und setzte sich neben mich um uns beide filmen zu können. Ich sah kurz auf mein Handy und sah mich wie ich auf mein Handy sah. "Nein... so schlimm ist es zum Glück nicht. Ich... bin gerade nur... überfordert..." Ich sah ihn wieder an und sperrte nebenbei mein Handy. "Dann nehme ich an, dass du mich kennst." "Ja. Du bist I.M..." antwortete ich. "Ja. Wir haben hier morgen ein Konzert. Darf ich fragen wie du heißt?" Er sah mich so unglaublich süß und neugierig an, dass ich aufpassen musste nicht zu kreischen. "Ich weiß. Ich bin auch dort. Und ich heiße Alina. Ich dachte morgen würde der beste Tag meines Lebens haben... Aber das übertrifft gerade alles." Ich versuchte immernoch verzweifelt die ganze Situation zu verarbeiten. Es war ein Wunder, dass ich keinen Heulkrampf hatte. "Wow, freut mich. Ich nenne dich einfach Line. Das klingt süßer und süß passt zu dir. Ich mag deine Haare übrigens sehr. Also, du bist morgen bei dem Konzert. Hast du ein normales Ticket oder VIP?" Unglaublich wie süß er war. "Ich... normal. Ich... tut mir leid ich kann gerade nicht denken... ich weiß nur das die Karte 90€ gekostet hat... du bist echt oder?" Er lachte und stützte sich mit einem Ellenbogen auf meiner Schulter ab. "Ja Regenbogen, ich bin echt... Ach halt. Ich habe ja gesagt, dass ich dich Line nenne. Tut mir Leid." Er strich mir über die Haare und sagte: "Da. Ich bin echt." Das er mich damit fast einen Schlaganfall erleiden ließ bemerkte er nicht. "Wow." quietschte ich. "Ich weiß das ist bescheuert, aber wen von uns sieben findest du am besten?" Er musterte mich von der Seite und biss sich auf die Lippe. "Ha... das ist einfach. Mein Bias sitzt gerade neben mir." Mein Gesicht glühte vor Verlegenheit, weil ich es nicht schöner gesagt hatte. "Oh, echt? Danke. Warum genau ich?" Ist das ein Scherz? Ach was solls. Sag einfach wieso. Er wollte es schließlich wissen. " Du siehst nicht nur von allen am besten aus, du bist für mich auch der mit der schönsten Stimmfarbe und einfach total süß. Obwohl ich auch Kihyuns Highnotes und Jooheons Aegyo liebe. Du bist auch einfach unglaublich süß und der der meinen Geschmack am besten trifft." So. Jetzt ist es raus. "Oh, wow... das... das berührt mich gerade... danke." Er sah mich mit einem Gesichtsausdruck an den ich nicht so recht deuten konnte. Aber als er etwas rot wurde konnte ich Verlegenheit darin erkennen. Er beendete das Video nachdem er noch einen Kuss an alle geschickt hatte und wandte sich dann noch einmal mir zu.  "Also Line, von wo kommst du?" "Ich lebe außerhalb von Berlin. Ca. eine Stunde Fahrt Richtung Norden. Kleines Örtchen." Unfassbar das ich einfach so alles von mir preisgab. "Süß. Von wo ich komme weißt du schon... das ist so seltsam. Du weißt wahrscheinlich alles über mich." Er lachte und lehnte sich zurück. "Ja. Das stimmt so ziemlich. Aber wenn du etwas wissen willst kannst du ruhig fragen." Ich wollte noch länger mit ihm reden. "Hm... wie lange hast du darauf gewartet das wir hier nach Deutschland kommen?" "Ewigkeiten. Ich liebe euch und eure Musik seit der ersten Sekunde. Ich habe No Mercy verfolgt und nicht eine Folge ausgelassen. Und als du dazu kamst hätte mich niemand mehr davon trennen können. Ich bin froh das du kamst. Deine Stimme ergänzt die anderen perfekt. Und endlich kann ich euch live sehen." Ich sah ihn an und konnte fast selber sehen wie meine Augen vor Begeisterung leuchteten. "Krass. Dafür bist gerade noch ziemlich normal. Danke nochmal für die ganzen Komplimente eben." "Ich weiß auch nicht wieso ich nicht schon längst kollabiert bin." Ich lächelte unsicher. "Eigentlich dachte ich ich würde anfangen zu schrei-" Ich hörte Aug zu sprechen weil Changkyun mit einer Hand in mein Haar griff. "Ast." sagte er und ließ den kleinen Zweig auf den Weg vor uns fallen. "Ähm, dankeschön." Er grinste kurz. "Ich muss leider zurück. Aber vielleicht sehen wir uns morgen.... weißt du was? Solange du solche Haare hast nenne ich dich Regenbogen. Da finde ich dich bestimmt auch in der Menge, wenn ich mich etwas anstrenge. Also, bis dann Regenbogen." Er grinste so ein halbes Grinsen, wuschelte mir noch einmal durch die Haare und ging den Weg zurück den er gekommen war. "Okay..." flüsterte ich. Oh mein Gott. Ich habe I.M getroffen und wir haben miteinander geredet. Er weiß wie ich heiße und nennt mich Regenbogen. Und er mag meine Haare... Er hat sie berührt... Er hat MICH berührt! "Er hat mich berührt..." Nuschelte ich noch einmal. Ich weiß nich wie lange ich dort noch saß, bestimmt eine Ewigkeit. Aber schließlich griff ich nach meinem Smartphone und rief Sahra an. "Sahra du glaubst nicht was gerade-" "AAAAAAAAAHHHHHH!!! ER HAT DICH BERÜHRT!" Ich hielt das Telefon schnell weit weg von mir und ließ sie noch ein bisschen kreischen. Als sie aufgehört hatte hielt ich es mir wieder ans Ohr. "Du hast es gesehen." stellte ich fest. "Ja. Das war so cool. Omo... ich wünschte ich wäre das gewesen... Aber dann hätte es Jooheon sein müssen.... obwohl... eigentlich egal. Sag mal: Wie konntest du so ruhig bleiben?!" fragte sie. "Keine Ahnung. Ich glaube das War der Schock.  Und den muss ich jetzt auch erst mal verdauen. Ich werde zurück zu meiner Tante gehen. Ich melde mich wenn ich da bin. Dann können wir noch schreiben." "Geht klar. Ich werde hier vor dem Handy lauern und darauf warten, dass du mir eine Nachricht schreibst. Bis dann." Und schon hatte sie aufgelegt. "Typisch. Erst kann sie kaum die Klappe halten und dann legt sie gleich auf." Ich machte mich also auf den Rückweg.
Ich ließ mich im Gästezimmer auf das Bett fallen und machte mich seelisch, moralisch und körperlich darauf bereit mit Sahra zu schreiben. Denn eins wusste ich. Sie würde mich nicht so schnell gehen lassen und jede Einzelheit erfragen. Also los. 'Hi Sahra.' schrieb ich auf WhatsApp. Und dann tauchten die Worte auf die ich so sehr gefürchtet hatte: Audio wird aufgenommen...