Flucht - Teil 2

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Als ich im Krankenhaus zu mir komme halte ich meinen Teddy nicht mehr in den Armen.

 Und dann bleibt mein Herz vor Schreck beinahe stehen. Denn es klopft. "Hat er mich etwa gefunden?", ist mein erster panischer Gedanke doch zum Glück erscheint nur eine freundlich aussehende Ärztin mit blonden Haaren.

 "Hat er mich etwa gefunden?", ist mein erster panischer Gedanke doch zum Glück erscheint nur eine freundlich aussehende Ärztin mit blonden Haaren

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"Na, bist du wieder wach Kleines? Die Frau die dich hergebracht hat...die hat sich große Sorgen gemacht. Weißt du noch was passiert ist?", möchte die Ärztin wissen. Ich sehe sie fragend mit meinen braunen Augen an. Meine Stimme ist heiser als ich sie nach ihrem Namen frage. 

Überrascht antwortet die Ärztin, "Oh Verzeihung. Mein Name ist Mirai Kaneko. Ich bin die leitende Chefärztin der Chirurgie. Und wie heißt du?" Ich überlege kurz bevor ich ihr eine Antwort gebe. "Wenn Sie mir meinen Teddy geben, dann antworte ich Ihnen.", fordere ich.  

Frau Kaneko nickt, reicht mir das Stofftier und dann erzähle ich ihr was ich durchgemacht habe., "Mein Name ist Nanami Furukawa. Ich weiß noch dass ich seit 5 Tagen ununterbrochen gelaufen bin

Mein Bruder, Kaito, er ist 3 Jahre älter als ich, also dreizehn. Er hat ir ziemlich große Angst gemacht. Papa ist letzten Winter vor meinen Augen überfahren worden. Er ist jetzt an einem besseren Ort und dann, nachdem Papa begraben wurde, ist Mama immer ganz schnell sehr wütend geworden und hat uns geschlagen. Der Alkohol hat ihre Sorgen nicht weggeblasen. Ich glaube er hat sie nur verschlimmert und deswegen sagte sie immer, dass sie mich umbringt, wenn ich nicht ihr liebes braves Mädchen bleibe und mache was sie sagt.

Kaito hat nie auf Mama gehört. Deswegen hat sie ihn im Keller eingesperrt oder das eine Mal da....da hat sie ihn mit so einer durchsichtigen Flüssigkeit, auf dem Kanister stand Benzin, überschüttet und mit einem Feuerzeug angezündet. Er hat so schrecklich laut geschrien. Jetzt hat er überall Narben. Kaito hat mir gesagt, dass er hätte sterben können. Er hätte zu Papa gehen können, aber er hatte verdammt großes Glück.

Mama hatte ihn nur angezündet, weil Kaito ihr widersprochen und sie geschlagen hatte. 

Und vor fünf Tagen war es am Morgen so still. Kein knisterndes, flackerndes Feuer im Kamin, keine lauten, nervigen Stimmen aus dem Radio und Mama hat Kaito nicht angeschrien. Sie hat gar nicht geschrien. Ich habe mich in meinem Zimmer in die hinterste Ecke gesetzt und gehofft, dass die Schritte, die ich gehört hatte, vorbeilaufen. Aber die Tür ging auf und Kaito stand da. In der Hand ein Messer und überall war Blut. Kaito hat gesagt, dass Mama nicht bei Papa im Himmel sondern in der Hölle ist. Ich hatte Angst und deswegen hat er mich umarmt und mir versprochen mich in Ruhe zu lassen. 

Mein Herz hat gesagt ich soll weglaufen und das habe ich auch gemacht. Nur meinen Teddy habe ich mitgenommen, aber wenn ich nicht weiter weglaufe, dann wird er mich einholen und zu Papa schicken."

Die Ärztin wirkt geschockt und greift dann zu ihrem Telefon. "Wen rufen Sie an?", verlange ich zu erfahren. Frau Doktor Kaneko sieht mich nicht an als sie leise murmelt, "Eine Freundin. Sie wird auf dich aufpassen." 

Ich nicke zustimmend.

Nach einer Weile legt die Ärztin auf und sieht mir tief in die Augen. "Meine Freundin wird dich aufnehmen. Sie heißt Mikazuki Miyazaki. Sie hat zwei Söhne und eine Tochter. Ihr ältester Sohn heißt Homura. Er ist 19 Jahre alt. Der zweitälteste heißt Naoki. Naoki ist 14 Jahre alt und sein IQ liegt bei 216. Und dann ist da noch ihre Tochter. Sie ist mit 12 Jahren die Jüngste. Mikazukis Tochter heißt Tsuki.", berichtet sie mir. 

Ich schaue sie verwirrt an, weil ich nicht ganz verstanden habe was sie mir damit sagen will und darum frage ich einfach nur danach was mir denn fehlt. 

Sie schlägt sich den Handballen etwas heftiger gegen die Stirn und muss daraufhin mehrmals blinzeln. "Das war wohl zu doll." ,denke ich bevor sie meine Gedanken unterbricht.  "Ach herrje. Das habe ich mal wieder ganz vergessen. Du warst ganz ausgetrocknet, am Verhungern und hattest viele kleinere Verletzungen. Ruh dich noch ein wenig aus, dann erholst du dich schnell wider. Und vertrau mir. Bei Mika bist du sicher."

Sie lächelt mir zu und verschwindet dann wieder.

Sklaverei (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt