Am nächsten Abend erwachte Herbert durch einen schwäre auf seinem Arm. Er blickte zur Seite und erkannte Alfred, der sich anscheinen im Schlaf auf seinen Arm gedreht hatte. So lagen sie nun Seite an Seite, Alfred auf Herberts Oberarm, mit beiden Händen umklammerte er Herberts Hand die auf Alfreds Bauch ruhte. Herbert konnte sich geradeso ein Laut des entzückend unterdrücken. Er versuchte seinen Arm zu befreien, um sich aufsetzen zu können, er musste noch mit seinem Vater reden, doch hielten ihn die zwei zierlichen Hände eisern fest. Dann geschah etwas was Herbert nicht kommen sah, ein leises Wimmern entfloh Alfreds Lippen, er drehte sich auf die Seite lies dabei Herberts Arm los, schlang seine Arme um dessen Oberkörper und er vergrub das Gesicht an Herberts Schulter. Alfred zitterte und Herbert fühlte die Tränen, die sein Oberteil durchnässten. Er schlang beide Arme um den Körper, der nun mehr auf ihm als auf dem Bett lag, er wollte ihn halten, ihm Trost schenken und vielleicht ein wenig seine Nähe spüren. Alfred begann im Schlaf Sachen zu murmeln, erst zu leise und undeutlich, dass Herbert sie verstehen könnte, doch es kamen immer deutlichere Wörter, erst leise doch irgendwann Schrie er und versuchte um sich zu schlagen, doch Herbert hielt ihn fest umklammert. Oft schrie er „Nein", immer wieder kam ein „last ihn" und dann schrie er markerschütternd auf, Herbert hatte kurzfristig Angst um sein Gehör, doch ihn beschäftigte zu sehr die Tatsache, dass sich der letzte Schrei wie ein Name angehört hat, sein eigener Name.
Plötzlich flog die Tür auf und der Graf stand im Türrahmen, erst sah er komplett verwirrt aus, doch er realisierte schnell die Situation. Er sagte: „Weg ihn auf! Er hat bestimmt einen Albtraum." Herbert setzte sich auf und zog Alfred mit sich, ihn immer noch fest in den Armen haltend. Er schüttelte ihn leicht und rief immer und immer wieder seinen Namen, doch nichts wollte helfen, also legte er ihn wieder in die Laken, setzte sich auf Alfreds Bauch, beugte sich vor und flüsterte eine „Verzeih mir" in dessen Ohr, dann gab er ihm eine Backpfeife, zwar nicht stark, aber es half. Alfred schlug seine Augen auf und wollte sich ruckartig aufsetzen, dadurch rutschte Herbert von seinem Bauch. Herbert zog ihn wieder in seine Arme und drückte Alfreds Kopf an seine Schulter, er murmelte: „Verzeih mir! Ich wollte dich nicht Schlagen, doch du hattest einen Albtraum und bist nicht aufgewacht." Alfreds Kopf schoss in die Höhe, Herbert erwartete das Schlimmste aber ganz sicher nicht das. Die Augen seines Gegenübers wurden groß dann sprang er schon fast auf Herbert. Alfreds Arme umschloss seinen Oberkörper mit einem festen Griff, das Gesicht hatte er in seine Halsbeuge vergraben, atmete tief ein und aus, es beruhigte ihn, vielleicht auch Herberts Duft. Er drückte Herbert leicht von sich.
„Du lebst!"
Herberts Blick huschte zu seinem Vater, dieser hatte sein filigranes Gesicht zu einer Grimasse verzogen, die teils Belustigung, teils Verwirrung spiegelte. Nach einem geformten „Du schaffst das" in die Richtung seines Sohnes verlief er das Zimmer und zog die Tür hinter sich nicht ganz so rücksichtsvoll zu, wie es sich der Sohn gewünscht hätte. Alfred schreckte dadurch auf und drehte sich verschreckt zur Tür. Er drehte sich mit einem fragenden Ausdruck auf dem Gesicht zurück zu Herbert. Dieser seufzte und sagte: „Vater, Türen rücksichtsvoll zu schließen war noch nie sein Ding." Als er das sagte sprang Alfred aus dem Bett und sah sich hektisch um, sein Blick blieb immer wieder an Herbert hängen, dieser saß immer noch im Bett und beobachtete Alfred mit schiefgelegen Kopf. Herbert stand langsam auf und ging auf Alfred zu, er vermied ruckartige Bewegungen, wollte er ihn doch nicht verschrecken. Herbert nahm sachte eine Hand von Alfred in seine und zog ihn Richtung seines Schranks.
„Komm, du brauchst frische Kleidung deine sind voll Blut. Du kannst welche von mir haben."
Bei der Erwähnung von Blut zuckte Alfreds Blick an seinem Körper hinunter und nickte nur.
„Hier." Herbert hielt ihm ein Stapel frischer Kleidung hin. „Ist vermutlich etwas zu groß, ich habe aber nichts kleineres." Er hatte ihm nicht sein kleinstes Hemd gegeben, in der Hoffnung, dass er darin so süß aussieht wie er es sich vorstellte. „Du kannst dich im Badezimmer umziehen, komm das ist hinter dieser Tür, Chérie." Immer noch schweigend lief Alfred in das angrenzende Bad. In der zwischen Zeit zog sich Herbert auch um. Als Alfred langsam aus dem Bad getapst kam, konnte sich Herbert den Verzückten Laut nicht verkneifen. In seinen Augen sah sein Gegenüber zum Knuddeln aus. Doch etwas in Alfreds Erscheinungsbild irritierte ihn, die Augen, die sonst so schön schimmerten, waren matt, Tränen schwammen in ihnen und drohten überzulaufen. Alfred stand nun in mitten des Zimmers und sah ziemlich verloren aus. Herbert lief die paar Schritte auf ihn zu und zog ihn in seine Arme. Der kleinere währte sich nicht, drückte seinen Kopf in die Halsbeuge und konnte sich ein Schluchzen nicht mehr verkneifen.
„Was ist denn los mein Engel? Bitte Weine nicht, es zerreißt mir das Herz." Herbert schlang seine Arme enger um Alfred und strich ihm übers Haar.
„Ich – ich bin...- ich habe mich nicht gesehen. Im Spiegel. So wie dich, damals im- im Bad."
„Ich weiß, das muss schwer für dich sein. Und ich muss dich wohl ziemlich verschreckt haben mit meinem Verhalten. Das wollte ich nicht. Bitte verzeih mit." Herberts Stimme klang aufrichtig als er dies sagte und ganz tief im Herzen hatte Alfred ihm schon verziehen.
„S-schon gut." Seine Stimme zitterte noch immer leicht von den Tränen.
„Nein, ich hätte dich nicht so überfallen dürfen. Ich war nur so geblendet von deinem himmlischen Aussehen. Und ich wusste nicht wo hin mit meinen Gefühlen."
„Ich habe dir schon verziehen, als – als ... ach egal ich wie nicht wann."

DU LIEST GERADE
Liebe ist etwas wunderbares
FanfictionIn meinem OneShot Buch ist es auch drin aber eben etwas eskaliert, deswegen hier nochmal in Kapiteln. Im Universum von Tanz der Vampire in den Hauptrollen:Herbert und Alfred ---- Wie Herbert sein Herz gewinnt und Alfred das Leben lernt.