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Mittlerweile war ein Jahrhundert vergangen, der Graf hatte nach langem zögern und überlegen, was ungefähr ein Drittel Jahrhundert gedauert hat, der Reise von Herbert und Alfred zugestimmt. Vermutlich wollte er sie nur nicht gehen lasse. So waren die beiden, weiser und erfahrener in Richtung Osten aufgebrochen. Weite Getreidefelder haben sie durch die Ukraine und Südwest Russland begleitet, weite Schneefelder im Norden Russlands und extreme Temperaturunterschiede in Asien. Und da sie im Prinzip immer geradeaus sind, landeten sie irgendwann in Canada und Nord Amerika, nach einem längeren Aufenthalt. Über Mexiko ging es nach Süd Amerika, dort war es selbst nachts noch mollig warm. So kam es, dass sie Anfang des 21. Jahrhundert durch Afrika wieder nach Europa kamen. Diese Zeit bestand aus vielen neuen Kulturen, wunderschöne Sonnenuntergänge an den schönsten Orten dieser Welt sowie Nachthimmel, an denen man nicht nur allerlei Sterne sehen konnte sondern auch ab und zu die Milchstraße.
Ihr Ziel, von dem einer vielleicht nicht ganz so viel Ahnung hatte, dass sie es haben, war Frankreich um genauer zu sein die Hauptstadt Paris.
Da sich die Mode im laufe der Zeit verändert hatte, musste Herbert zwischenzeitlich seine Blusenartigen Hemden eintauschen. Daher war er umso froher, dass, als sie in Frankreich angekommen waren, wieder weite Hemden, die man nicht bis oben hin zuknöpfte wieder in Mode kamen. Und Alfred hatte daran auch nichts auszusetzen.
„OMG warum waren wir nicht früher in Paris?!" Herbert sah Alfred gespielt anklagend an.
„Woher soll ich denn wissen, dass Paris eine wunderschöne Stadt ist?" Alfred hatte ein sanftes Lächeln im Gesicht und legte einen Arm um die Taille seines Begleiters. Für beide war es eine große Erleichterung, dass die meisten Gesellschaften zur Besinnung gekommen sind und auch Liebe wie ihre akzeptieren. Gerade als sie in der USA waren fing der Umbruch an, sie gingen Nachts in Bars, bekamen blutige Auseinandersetzungen mit, und waren Morgens, wenn sie Arm in Arm im Bett lagen und der Schlaf nicht kommen wollte froh dass zumindest etwas passierte und sie wussten, dass es noch ein langer Steiniger Weg, bis zur vollständigen Toleranz war.
Doch nun standen sie auf Parvis des Libertés et des Droits de l'Homme mit perfekter Sicht auf den Eifelturm. Alfred löste sich leicht von Herbert und drehte sich so, dass er in anschaute. Er flüsterte, kurz vor Herberts Ohr, da dies nur für ihn bestimmt war.
„Ich Liebe dich"
Nun drehte sich auch Herbert um und in den Augen der jungen Männer schimmerte unendliche Liebe und Vertrauen. Herbert brauchte nichts zu sagen, zeigten seine Augen schon die Wahrheit und irgendwie spürte er das Alfred noch nicht fertig war.
„Ich bin allem und jedem Dankbar, der mich auf den Weg zu dir gebracht hat. Selbst Sarah, die mich gebissen hat. Ich bin dir unendlich Dankbar, dass du mir das Lebenswerte gezeigt hast. Und dass sind nicht die unterschiedlichen wunderschönen Orte die du mir gezeigt hast, die wir gemeinsam in aller Ruhe entdecken konnten, dass ist deine Liebe die du mir schenkst und die ich dir nur zu gerne auch gebe. Ich Liebe dich aus ganzem Herzen. So dass ich gar nicht weis wo hin damit, ich spüre sie kribbelnd durch meinen Körper wandern. Und deswegen will ich dich fragen"- Er lies sich langsam auf die knie sinken und holte eine kleine Schatulle aus seiner Manteltasche.- „Willst du mich heiraten und mein Mann werden?" Die braunen Augen waren voll mit liebe auf Herbert gerichtet, der schon lange nicht mehr an sich halten konnte und die Tränen nur so strömten, doch auf seinen Lippen lag das seligste, glücklichste Lächeln, dass Alfred je gesehen hatten.
„Ja" kam es hauchend, doch Alfred hatte verstanden und stand mit Tränen in den Augen und einem glücklichen Lächeln auf den Lippen auf, nahm den Ring aus der Schatulle und streckte ihn an Herberts linken Ringfinger. Sie fielen sich in die die Arme, klammerten sich wie zwei ertrinkenden an den jeweils anderen. Lachen voller purem Glück drang immer wieder hervor.
„Ich hatte sogar deinen Vater gefragt." Sprach Alfred leise mit einem leichten Lachen in der Stimme.
„Aber wir waren seit wir aufgebrochen sind nicht mehr zuhause." Leichte Traurigkeit schwang mit, die ein wenig die Stimmung dämpfte.
„Ich hatte ihn vor unserer abreise gefragt, ich war so unglaublich nervös und er hat mich nur wissend angeschaut bevor ich überhaupt etwas sagen konnte. Ich glaub er war glücklich darüber, dass ich ihn gefragt habe."
Herbert drückte sein Gesicht tiefer in Alfreds Halsbeuge, so merkte er, dass wieder Tränen die Augen seines Geliebten Verliesen. Er schlang seine Arme noch fester, wenn das überhaupt noch möglich war um Herbert und strich über das Platinblonde Haar.
„Können wir nach Hause?"
„Natürlich alles für dich mein Sonnenschein."
So machten sie sich auf den Weg mit kleinen Stopps in München, Wien und Budapest.
Und so hatte Alfred gelernt das Leben nicht mehr ganz so grausam zu finden und die Ewigkeit zu schätzen, und das nur durch eins, was kostbarer ist als Smaragde und teurer als feine Opale. Perlen und Granaten können es nicht kaufen. Es kann nicht gehandelt werden und kann nicht für Gold ausgewogen werden. Es ist vollkommene, starke, wunderschöne Liebe. So verschenkten und empfangen beide Herbert und Alfred ein Herz.
Wahrhaftig, die Liebe ist etwas Wundervolles.

Du hast das Ende der Reise erreicht. 8 Kapitel, keine Zufälle Zahl. Sieht halt aus wie das unendlich Zeichen ♾️

Liebe ist etwas wunderbares Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt