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Ein paar Wochen später, Herbert und Alfred saßen zusammengekuschelt in der Bibliothek, beide mit einem Buch in der Hand in stiller Konversation, als der Graf hineinschneite und Alfred nach einem Gespräch bat. Alfred verlies den mit Büchern überfüllten Raum, doch der Graf wurde noch von seinem Sohn zurückgehalten.
„Was hast du mit ihm vor?" Herberts feine Gesichtszüge verzogen sich in Besorgnis.
„Reden, habe ich doch grade gesagt."
„Jag ihm bitte nicht allzu viel Angst ein, er hat immer noch großen Respekt vor dir. Und ich mag ihn wirklich und will ihn nicht noch einmal vor Angst zittern sehen." Der Graf hatte die beiden jungen Männer die letzten Wochen beobachtet und er wusste wohin diese Verbringung führen wird. Er sah es in den Augen Alfreds als er vor wenigen Minuten noch seinen Sohn heimlich gemustert hatte, er sah es in den Augen Herberts als er von ihm sprach, die Sorge und dieses Glitzern. Er wusste, dass zwischen den beiden eine starke Bindung herrschte, er wusste, dass etwas Großes, starkes und schönes, etwas Unendliches.
„Nein werden ich nicht, ich werde ihm nie etwas tun, er steht unter deinem, und wen das Gespräche so verläuft wie ich denke, auch unter meinem Schutz." Mit diesen Worten verließ er den Raum mit der Gemütlichen Atmosphäre, der Graf wusste, dass sein Sohn verstanden hatte.
Als er aus dem Raum trat sah er Alfred der ziemlich verloren, fast schon wie ein ausgesetzter Hunde Welpen, in mitten des Gangs stand. Er lief auf ihn zu und forderte ihn auf seine Wenigkeit ein Stück zu begleiten.
„Wie geht es dir? Und bitte lüge mich nicht an, ich habe deine Albträume mitbekommen und Träume sagen viel über einen Menschen und den Emotionalen Zustand aus." Leitete von Krolock das Gespräch ein.
„Gut, besser. Er hilft mir, er hilft mir so unendlich viel. Ich bin ihm dankbar und ihnen in gewissermaßen auch. Habt ihr mich doch gerettet. Ich glaube ich verliebe mich in ihn, so wirklich. Ich habe früher nicht daran geglaubt und nicht auch nur einen Gedanken daran verschwendet. Doch jetzt bin ich so froh mir nicht mehr selber im Weg zu stehen." Alfred hatte so viele Gefühle die er mit niemandem bereden konnte, konnte er ja nicht mit Herbert reden, da es um ihn geht. Er wusste zwar nicht ob es weitaus schlauer war mit eben diesem seinem Vater darüber zu sprechen, vor allem da die beiden eine starke Vater-Sohn Beziehung hegen. Doch er war froh auch diese Gedanken ausgesprochen zu haben.
„Du standst dir selber nie im Weg, andere standen dir im weg, Umstände standen dir im Weg. Ich bin nicht überrascht über deine Worte, konnte ich deine Gefühle schon in deinen Augen sehen als du meinen Sohn angesehen hast und ich spüre deine Ausstrahlung, eure beide Ausstrahlungen, die sich zu wandeln scheinen, stark und voller Zuneigung."
Alfred senkte seinen Blick zu Boden, ihm war es ein wenig unangenehm das der Graf so genau von seinen, ihren Gefühlen wusste.
„Weißt du Alfred, rede über die Vergangenheit, es wird helfen, auch deine Albträume werden sich legen ich bin mir sicher. Du musst natürlich nicht mit mir reden, aber rede doch bitte mit Herbert ich weiß, dass du ihm vertraust, so wie er dir vertraut. Die Ewigkeit wird schwierig für eine solch zarte Seele wie deine, doch mit einer starken Macht auf deiner Seite wird alles einfacher und wie im Flug vergehen."

„Eure Ehren, verzeiht mir diese dumm klingende Frage aber von welcher Macht sprechen Sie." Alfred sah ehrlich verwirrt aus.
„Als erst möchte ich darauf bestehen, dass du dieses Ehren und Siezen und Grafen Nummer lässt, ich fühl mich dann immer so alt."- von Krolock kicherte albern bevor er, immer noch mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, fortfuhr- „außerdem steigst du mit meinem Sohn in die Kiste."
Alfred sah geschockt zu dem Grafen auf. „Wir- Wir haben nicht- wir äh- sind nicht- haben nicht äh-"
Der Graf unterbrach das peinliche Gestotterte seitens Alfreds. „Ich weiß doch du bist mein zukünftiger Schwiegersohn." Wieder verließ dem von Krolock ein albernes Kichern. „Tschuldigung, es macht nur so spaß dich verlegen zu machen."
Alfred erwiderte darauf nur ein genuscheltes „Das liegt dann wohl in der Familie"
Der Graf sah überrascht und ein weinig Stolz auf Alfred. „Oh ho er kann ja doch frech werden. Herbert hat einen oder keinen guten Einfluss auf dich, ich weiß noch nicht für welche Option ich mich entscheiden soll." Nach einer kleinen Weile in der der Graf hin und wieder Schluckauf artiges Kichern von sich lies begann er wieder zu reden.
„Zurück zu deiner eigentlichen Frage, die Macht. Die stärkste Macht auf dieser Welt existierend, gefährlich, zerstörerisch und mörderisch, auf der anderen Seite warm, schön und rettend. Ich rede von Liebe. Wahrer, ehrlicher Liebe."
Alfred war erstaunt von dieser philosophischen Antwort, doch er fand sie inspirierend und absolut wahr. Außerdem währe er wohl von einer nicht so komplexen und leicht dramatischen Antwort des Grafen wohl enttäuscht gewesen.
Er schreckte aus seinen Gedanken als der Graf ihn wieder ansprach, oder wohl eher mit sich selber sprach, trotzdem hörte Alfred zu.
„Ich sollte dich wohl besser zurück in die Bibliothek und in die Arme meines Sohnes verfrachten, sonst denkt der noch ich hätte dir was getan. Du musst wissen er hat einen ziemlich starken Beschützungsdrang was dich betrifft. – Nah komm." Mit den Worten lief der Graf vor raus und Alfred folgte ihm brav wie ein Schoßhündchen, was vielleicht daran lag, dass er nicht wusste wo er sich befand und keine Lust hatte im Schloss herum zu Geistern. Er machte sich innerlich eine Notiz, dass er Herbert mal bei gelegentlich nach einem Plan dieses Schlosses bitten sollte.
Eben dieser wahr ziemlich froh als Alfred in Begleitung seines Vaters in die Bibliothek spaziert kam. Herbert sprang von dem Sofa, auf dem er die gesamte Zeit mit mächtiger Langeweile herumgelümmelt hatte, auf und zog Alfred direkt in seine Arme, dieser hatte nicht einmal vor sich dagegen zu beschweren, im Gegenteil sein Körper sehnte sich nach dem an ihn gepressten Körper. Die Herzen hatten sich schon in dieser kurzen Zeit des Getrennt sein gesehnt. Herbert versicherte sich ein Tausendmal ob dein Vater ihn auch nicht geängstigt hätte. Alfred hatte es verneint immerhin war dies die Wahrheit eigentlich fand er dieses eben gelaufene Gespräch sogar hoch interessant, aber bei der übergroßen Sorge und Führsorge seitens Herberts ging ihm das Herz auf und er konnte nur Seelig lächelnd auf die weiteren Sorgenden Fragen antworten. Der Graf hate bei der ersten Frage nur etwas von wegen „Versprochen" gemurmelt und die Augen verdreht, doch er sah wie jedes Mal wenn er die beiden Männer zusammen sah diese unendliche Liebe, die er zwar bemerkt hatte aber bei den Liebenden scheinbar noch nicht ganz ins Bewusstsein geschlichen ist. Also verlies er nur lächelnd den Raum, nicht aber ohne sich noch ein x-Beliebiges Buch zu schnappen.

Liebe ist etwas wunderbares Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt