Kapitel 7

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TW Blut und Kampfszene

Ich riss meine Augen auf und sah Killian, wie er da saß, schwer verwundet. Wie konnte das sein? Genau dies hatte ich geträumt. Er sagte: "Oh Ky, endlich bist du wach. Sie sind hier und haben mich angegriffen und verwundet." "Wo sind sie?," fragte ich den Verletzten. Er zeigte auf die Bäume, wo sich tatsächlich zwei Dutzend unserer Feinde, versteckten. Ich holte mein Schwert, Pfeil und Bogen und 2 Dolche. Ich befestigte sie schnell. Killian robbte sich mit letzter Kraft zu Pfeil und Bogen. So ran ich auf die Verfolger zu. Killian gab mir Rückendeckung und erschoss zwei der Gegner, die versuchten mich zu töten. Manche kamen mir entgegen und ich lief geradewegs auf sie zu. Den ersten rammte ich mein Schwert in den Bauch, riss es wieder raus, denn der nächste kam schon und ich drehte mich, ich traf diesmal in Herz. Killian hatte in der Zeit noch mehr Feinde erledigt. "So geht es immer weiter bis keiner mehr übrig ist", dachte ich. Einer der Feinde wollte mich gerade mit einem Dolch erstechen und zielte auf mich. Als Elfe hatte man bessere Ohren als andere, so konnte ich den Dolch hören wie er in der Luft auf mich zukam. Ich stoppte ihn, indem ich ihn am Griff fing. Ich lief auf den letzten Krieger zu und rammte ihm seine eigene Waffe in den Leib. Ich ließ den Dolch los und achtet nicht darauf, wohin er fiel. Schnell rannte ich zu Killian, der nach wie vor schwer verletzt am Boden lag. Er atmete schwer, aber es war seine Pflicht mir zu helfen. Dies stand im Kodex der Krieger. Er hatte ein vergiftetes Messer im Bauch, genau da, wo die rechte Niere lag. Ich lief schnell zu meiner Tasche. Dort hatte ich die Zutaten für das Gegengift. Ich zog das Messer ganz langsam raus und drückte schnell ein sauberes Tuch auf die Wunde. Als ich die Klinge sah, wusste ich, wer es war. Ich hatte es immer gewusst und jetzt hatte ich einen Beweis. Ich versorgte Killian. Ich machte eine Pflanzenmischung aus den Pflanzen, die ich in der Tasche bei mir trug: Aloe Vera, Spitzwegerich und Ringelblume mit Honig. Ich kümmerte mich Tag und Nacht um ihn und suchte bestimmte Pflanzen für den weiteren Heilungsprozess. Nach einer Woche ging es Killian schon viel besser, trotzdem war noch nicht bereit zum weiterreisen. Nach 2 Wochen ging es wieder los. Wir vereinbarten, morgens vor Sonnenaufgang loszureiten. Also suchte ich alle Sachen schon am Abend davor zusammen. Killian füllte die Essenvorräte auf und ich die Pflanzen. Am nächsten Morgen in aller Frühe machten wir die Pferde bereit. Wir wollten erst den Weg über die Brücke zu der Grenze von Taurus und Badria nehmen, aber es ging nicht, da dort auch Wachen von "ihm" sein würden. Luna hatte mir gesagt, dass uns jemand verfolgen würde. Mir war vorher nicht bewusst, wie häufig wir uns verstecken müssten. Ich weiß bloß nicht, wo ich mit meinen Gedanken war. Als Kriegerin und sogar als sehr gute, hätte ich das berücksichtigen müssen. Ich war doch sonst nicht so. Ich schämte mich für mich selbst. Ich war die ganze Zeit kurz angebunden, so dass Killian merkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Als ich gerade auf meinen Fuchs Heimur aufsteigen wollte sagte er: "Halt Ky. Du hast keine Schuld daran. Wenn dann wir Beide. Aber du bist übermüdet und musstest über so viele Sachen nachdenken. Ich weiß, es muss schwer sein, dass ich so lange nicht für dich da war. Jetzt bin ich hier und glaube mir, irgendwann werde ich deinen Fragen beantworten, nur nicht heute. Das schaffe ich nicht." Ich ging wieder aus dem Steigbügel und sagte: "Lass unsere Vergangenheit ruhen, bis wir unsere Pflicht erfüllt haben. Es ist das beste für uns beide!" Natürlich würde ich uns gemeinsame Vergangenheit nicht vergessen. Niemals. Killian nickt stumm, ging auf sein Pferd zu und stieg auf. Ich tat das Gleiche bei Heimur. Wir ritten nun leise los. Da wir nicht über die Brücke konnten, mussten wir uns eine andere Stelle suchen. Wir ritten am Ufer ungefähr 15 Stunden stromaufwärts und hatten immer noch nicht die perfekte Stelle gefunden. Vorbei an Stromschnellen, Wäldern und Wiesen. Wir sahen so viele Landschaften, aber gewiss nicht alle von Amare. Erst nach 15 Stunden machten wir eine Pause. Es wurde schon langsam dunkel. Killian und ich suchten nach etwas Essbarem und fanden Beeren und Kräuter. Schnell wurde ich müde und legte mich schlafen. Killian hatte Recht, ich war übermüdet. Nach all den Wochen, in denen ich mich ausschließlich um die Belange von Killian gekümmert hatte. Ich träumte nichts, was ich sehr gut fand. So konnte ich mich voll und ganz ausruhen. Ich schlief die ganze Nacht durch und am nächsten Morgen wachte ich auf und erschrak darüber, dass ich vergessen hatte Wache zu halten. Killian hatte mich nicht wach gemacht. Er sah, dass ich wach wurde und gab mir Früchte zum Frühstück. Ich fragte ihn: "Wieso hast du mich nicht geweckt? Dir tut es nicht gut so lange Wache zu halten." Er antwortete: "Dir tat es aber gut durchzuschlafen und mir geht es prima. So konnte ich testen, wie viel ich aushalte." "Trotzdem es ist nicht gut für dich. Wie geht es dir und deiner Verletzung?", fragte ich. Killian antwortete auch diesmal: "Schon viel besser. Ich bin schon fast wieder der Alte." "Das ist gut. Ich hatte schon Angst, wir sind zu früh weitergereist." Killian und ich packten wieder unsere Sachen und ritten weiter flussaufwärts. Irgendwann fanden wir die perfekte Stelle. Killian und ich wollten an der schmalsten Stelle den Fluss überqueren. Ich hatte gehört, dass in der Nähe Meerjungfrauen leben sollten. Ich erzählte diese Nachricht Killian. Der sagte: "Es ist die einzige Stelle und uns wird schon nichts passieren." Wir stiegen ab und wollten so über den Fluss. Am Anfang merkte ich die Strömung, die immer stärker wurde. Es wurde immer schwerer weiterzugehen, aber schließlich schafften Killian und ich es. Als ich genau in der Mitte stand, wurde ich aufeinmal von der Strömung umgerissen. Bei Killian passiert dies ebenso. Etwas Unerklärliches drückte mich unter die Wasseroberfläche. Ich versuchte, dagegen anzukämpfen. Keine Chance. Ich ließ es bleiben, da ich sonst ertrinken würde. Ich gab Killian ein Zeichen, dass er es mir Gleichtun sollte. Auf einmal wurden wir Beide in die Tiefe gezogen.

Das Herz der LavendelkriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt