Spontane Reise

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Audra PoV

Die warmen Strahlen der aufgehenden Sonne schienen durch die Gardinen und in mein Gesicht. So langsam öffnete ich die Augen. Noch etwas empfindlich gegenüber der Helligkeit rieb ich mir die Augen. Nun setzte ich mich auf und sah mich um. Der Fernseher war bereits aus gewesen und das Haus wurde auch schon aufgeräumt. Wer jetzt fehlte war Iyette. War sie gegangen als ich eingeschlafen war? Was ist überhaupt gestern passiert? „Iyette?",rief ich in Dhofar das nur ihre vertraute Stimme antwortete,aber kein mucks. Also stand ich auf um im ganzen Haus nach ihr zu sehen. Oftmals wiederholte ich ihren Namen..Immernoch kein Anzeichen davon das sie noch da war. Letztendlich gab ich die Suche auf und schlenderte in die Küche um mir einen kleinen Tee zu machen, dieser gab mir die Kraft für den Tag..und diesmal auch den leichten Kater verschwinden zu lassen. Ich füllte den Wasserkocher mit frischen Wasser und setzte diesen auf die dafür vorgesehene Station zurück. Meine Hände stützte ich auf der Küchentheke ab und neigte mein Kopf in alle Richtungen,woraufhin mein Nacken etwas knackte. Das war eine Erleichterung,da ich leicht verspannt war. Ich schaute durch das Fenster,welches direkt gegenüber von mir war. Ich sah hoch in den Himmel und erblickte dort einige Vögel die in der Luft fröhlich miteinander tanzten. Als ich jedoch bemerkte das sich in meinem Augenwinkel etwas bewegte sah ich runter und erblickte dort zu meiner Überraschung Iyette. Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen und streifte mit meiner Hand die Seite meines Hals. Einen leichten Druck spürte ich an einer Stelle. Verwirrt ging ich nun in das Badezimmer und sah an meinem Hals einen Knutschfleck. Perplex sah ich diesen an und streifte ein erneutes Mal darüber. War es Iyette die mir diesen gab? Ich brannte dafür zu wissen was passiert war. Bald würden aber meine Eltern zurück sein und die durften den nicht sehen. Auf keinen Fall. Ich schnappte mir das Make up meiner Mutter und deckte diesen ab. Womöglich wollte ich auch eine derartige Konfrontation mit Iyette vermeiden. Als es dann nicht mehr zu sehen war, räumte ich alles weg und ging wieder in die Küche um meinen Tee zu machen. Iyette führte weiter damit fort zu trainieren,aber irgendwie wirkte sie etwas abgelenkt. Öfters ließ sie den Stock fallen,von welchen ich keine Ahnung habe wo sie den her hat. Auch traf sie sich oft selbst mit dem Stock. Etwas beschäftigte sie,das sah man ihr an. Mit meinem Tee in der Hand lief ich nun nach draußen und setzte mich auf die Stufe an der Tür. Als sie das nächste mal den Stock fallen ließ musste ich leicht kichern. „fuck.",murmelte sie und trat den Stock weg. „Ist wohl nicht dein Tag.",rief ich ihr zu und lächelte leicht. Sie sah mich an atmete tief durch,aber sagte nichts. Sie hob den Stock und machte einfach weiter ohne auf mich einzugehen. „Was ist los?",fragte ich und stand nun auf und ging auf sie zu. „Nichts.",antwortete sie und sah mich an. „Ich sehe doch das dich etwas bedrückt.",meinte ich und legte meine Hand auf ihre Schulter. Sie seufzte und hob den Stock wieder auf. „Mein Vater hatte mich vor ungefähr einer Stunde angerufen und meinte ich solle für eine Weile zu meiner Tante gehen..vermutlich wegen gestern. Immer wenn wir uns streiten gehen wir uns aus dem Weg. Wir können uns beide dann die Köpfe frei zu kriegen.. aber wenn es ihm dann zu viel ist..wenn es ihm nicht gelingt den Kopf frei zu kriegen,schickt er mich zu meiner Tante nach Florida. Sie versucht dann immer mich umzuerziehen..das ich ein typisches Mädchen werde, da sie denkt ich lasse mich zu sehr von meinem Vater und der Mafia lenken. Es nervt...",erklärte sie. Es blieb für einige Minuten still und ich überlegte. „Was ist..wenn ich mit komme?",fragte ich. Es wäre mein erstes Mal richtig im Ausland und das ohne meine Eltern. „Aber wir müssten dann in einigen Stunden bereits zum Flughafen..der Flug geht schon in 3 Stunden." Ich rief schnell meinen Vater an um sein Einverständnis zu bekommen. Es war nicht leicht,aber als ich dann erwähnte das wir bei Iyettes Tante sein werden dauerte es nicht mehr lange bis er zustimme. Bevor wir zu Iyette gingen damit sie ihre Sachen packen konnte,packte ich zuerst meine. Ich wusste nicht recht was ich einpacken sollte,da Iyette mir aber sagte das es wohl sehr warm in Florida ist packte ich mir Kleider und Bikinis ein. Vermutlich waren wir 50 Prozent der Zeit sowieso am Strand. Zuletzt packte ich die ganzen Hygiene Artikel ein und so machten wir uns auf den Weg zu ihrem Haus.

Iyette POV

Mit jedem Meter den wir näher dem Haus kamen wurde ich immer angespannter. Ich wollte eine Konversation mit meinem Vater vermeiden. Angekommen gingen wir schnurstracks in mein Zimmer um dort auch meine Sachen zu packen. Ich wusste genau was ich brauchte..einige Sachen hatte ich noch bei meiner Tante. Sie selbst hat eine Tochter und einen Sohn in meinem Alter. Die Tochter war Pansexuell und der Sohn Hetero,aber unterstütze seine Schwester und mich immer. Sie sind sie meine Geschwister. Audra und ich redeten dann noch etwas über meine Tante,meine Cousins und Florida. Vorallem von dem wundervollen Strand,der mehr mein Zuhause war in der Zeit als das Haus meiner Tante. Ich war aber in das Gespräch vertieft und merkte wie ich mich immer weiter gegenüber Audra öffnete. Als ich dann aber wieder auf die Uhr schaute hatten wir nur noch 1 Stunde um dann im Flugzeug zu sitzen. Ein Chauffeur brachte uns dort hin und wünschte uns viel Glück. Zu dem Zeitpunkt hatten wir nur noch eine halbe Stunde und rannten durch den ganzen Flughafen mit unseren Koffern um zu unserem Gate zu kommen. Ich merkte das Audra sehr aufgeregt war und gleichzeitig sehr angespannt. Hatte sie Flugangst? Nun standen wir an dem Gate und sie sah mich an. „Ist jetzt ein passender Zeitpunkt dir zu sagen das ich Flugangst habe?",sagte sie und lachte verzweifelt. „Alles ist gut..ich bin da und ich verspreche dir das wir sicher ankommen werden und die Zeit dort miteinander verbringen werden.",versicherte ich ihr und lächelte sie leicht an. Sie nickte und wir gingen hinein. Mein Vater hatte Last Minute noch ein ticket hinzu gebucht..in der First class. Jeder von uns hatte so ein kleines eigenes Abteil. „Versuche zu entspannen und etwas zu schlafen.",sagte ich ihr und schloss dann die Tür zum Gang hin. Ich zog mir meine Schuhe aus und setzte mich auf das Bett dort. Der Pilot machte noch eine Durchsage das wir über Nacht fliegen würden und das er uns ein angenehmen Flug wünscht. So schaltete ich den kleinen Fernseher an und setzte sie Kopfhörer auf. Dann deckte ich mich zu. Ich war etwas müde und schlief relativ schnell ein. Gegen 2 Uhr Nachts wurde ich dann wach gerüttelt. Wer stand da? Genau..Audra. „Was ist los?",fragte ich besorgt und setzte mich auf. „Ich kann nicht schlafen..könnte ich..vielleicht bei dir schlafen? Die Betten sind ja groß genug.",fragte sie und sah mich an. Ich schaute auf das Bett und dann sie wieder an. „Ich meine wenn du nicht willst ist okay. Ich wollte dich nicht stören.",sagte sei schnell und drehte sich wieder um aber ich hielt sie am Handgelenk fest. Ich rutschte zu ihr hin damit sie sich zwischen mir und die Wand legen konnte. Ich zog sie zu mir und sie kletterte über meine Beine dort hin. Schnell schloss ich wieder die Tür und Audra legte dich bequem hin. Langsam legte ich die warme Decke über ihren Körper und legte mich auch richtig hin. Der film lief noch und ich schaltete das Volumen sehr hoch damit sie das hörte aber keine Kopfhörer aufsetzen musste. Sie schloss die Augen. Kurz übte ich ihren Kopf und legte mein Arm unter ihren Kopf damit sie auch ein Kopfkissen hatte. Ein leichtes Lächeln war auf dem Gesicht von ihr zu sehen. Mit meiner Hand strich ich ihr vorsichtig eine Strähne ihres braunen Haares hinter ihr Ohr und Strich viele Male sanft über ihr Haar ohne weg zusehen. Sie ist so schön... ich würde alles machen für sie. Egal wie schwer es wäre..mit alles meine ich wirklich alles.

𝘉𝘦𝘥 𝘰𝘧 𝘳𝘰𝘴𝘦𝘴Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt