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Sofort drehte ich mich wieder um und lief wieder tiefer in die Anstalt hinein.

Doch ich konnte mich mit einmal nicht mehr bewegen! Irgendetwas hielt mich fest. Rote Arme mit langen Krallen ragten aus dem Boden. Ich bekam einen Herzanfall und versuchte mich los zu reißen!

Sie quetschten meine Oberarme zusammen und zogen mich nach unten. Ich versuchte mich auf den Beinen zu halten, gab dann jedoch nach. Es schmerzte zu sehr. Doch bevor ich auf dem Boden ankam verschanden sie.

Die Arme waren weg so plötzlich weg, wie sie aufgetacht waren.

Ich atmete auf und blickte um mich.

~Hatte ich mir, dass jetzt nur vorgestellt, oder war das eben Realität?~

Ich versuchte mich auf meine Arme zu stützen, die erst einmal höllisch schmertzten und ging keuchend weiter. Momentan hatte der Boden aufgehört zu wackeln, doch wer wusste schon wann es wieder anfangen würde.

Nun Sebastian zu rufen, wäre eine dumme Idee. Ich könnte mich dann ja auch gleich in dieses Typen schmeißen. Das würde dann keinen Unterschied mehr machen. Trotzdem machte ich mir Sorgen.

-

Dieser Gang schien unendlich, bis endlich eine große Tür zum Vorschein kam, die so aussah wie eine dieser Krankenhaustüren. Überall klebte Blut. Kleine und große Spritzer.

Ich berührte die Tür mit meinen Fingerspitzen, sodass sie sich mit einem lauteren Knatschen öffnete.

Ein Wartezimmer befand sich vor mir. Und eine Tür in den Innenhof, die man durchschreiten konnte, wenn man von mir aus links abbog.

Ich entschloss mich dazu, draußen nach einem Ausgang zu suchen. Wenn ich es nach draußen schaffte und zum Polizeiauto laufen konnte, könnte ich Sebastian anrufen und ihn somit fragen, wo er war.

Die Sonnenstrahlen funkelten in meinen Augen und spiegelten sich im Wasser des Spingbrunnens. In der letzten Ecke des Innenhofes befand sich eine dünne verostete Tür, die so aussah, als hätte sie schon Ewigkeiten niemand mehr geschlossen oder gar geöffnet.

Um ehrlich zu sein traute ich mich auch nicht weiter zu gehen. Alles sah so aus, als würde es jede Sekunde zusammenfallen. Die Mauern waren bröckelig und die Gehwegplatten mit Gras überwuchert.

Dieses Plätzchen Erde schien so verlassen.

Wenn ich mich entsinnte hatte ich vor einigen Wochen mal wieder seit Jahren die Bildzeitung angesehen, weil sie auf des Tisches meines Chefes lag und einen Artikel bemerkt, indem es um diese Nervenheilanstalt ging.

Ich hatte ihn mir jedoch nicht durchgelesen, weswegen ich mir jetzt in den Hintern treten konnte.

Etwas war hier passiert, weswegen sie vorläufig geschlossen werden sollte.

Ich erinnerte mich glaube ich noch an die Überschrift.

"Ein seltsamer und unglaubwürdiger Vorfall" War es glaubte ich. Nun war wieder etwas geschehen.

Mit einmal hörte ich ein eigenartiges Geräusch und schaute nach oben. Etwas hatte sich von dem Dach gelöst und kam gerade auf mich zu. In letzter Sekunde zog mich jemand beiseite und hielt mich in seinen Armen.

Als ich mich zitternd an ihm fest hielt spührte ich seine heiße Haut. Als würde er ein Feuer in sich halten. Ich versuchte mich an ihm fest zu krallen, doch ohne seine Hilfe konnte ich nicht stehen. So erschrocken war ich.

Erst als ich mich wieder einbekommen hatte und sah an wem ich mich gerade festhielt ließ ich automatisch los.

,,Sehe ich so schlimm aus?", gab er mit einem Unterton von sich.

Ich fing an zu stottern und schüttelte meinen Kopf hin und her. Er lächelte etwas und schaute mich an.

,,Was suchst du hier?", sprach er mit einem leichten Stimmenwechsel.

Ich zuckte mit den Schultern und wusste nicht recht was ich antworten sollte.

Stattdessen blockte ich mit einer anderen Frage ab. ,,Warum sind Sie überhaupt hier?", entgegnete ich etwas schüchtern.

,,Warum siezt du mich denn jetzt?", lachte er während er anfing etwas um mich herum zu spazieren.

Ich hielt Abstand und schwieg. Danach entschuldigte ich mich und wartete auf seine Antwort.

,,Hab keine Angst, ich tue dir nichts. Du bist ein normales Mädchen. Außerdem erinnerst du mich an jemanden, der mir sehr wichtig war."

Ich lächelte etwas und schaute ihn ebenfalls an.

,,Warum haben Sie!-... hast du diese Menschen umgebracht?", wisperte ich vorsichtig.

,,Was willst du hier?", keifte er und schaute zur Seite.

Erst nach einer Weile merkte ich, dass nicht ich gemeint war, sondern Sebastian, der vor der klapprigen Gartentür stand, was ich eben erst bemerkt hatte. Wie lange er da wohl schon stand?

Sebastian zog seine Pistole und zielte auf dem Mann, weswegen ich meinen Arm vor ihn hielt. ,,Sebastian! Er ist kein Mörder!", behauptete ich gerade heraus.

Der runzelte nur die Stirn und ließ seine Waffe oben.

,,Alice! Geh weg von ihm weg! Ich weiß, dass du das Gute in Menschen suchst, aber dieses Mal irrst du dich! Dieser Mensch ist nicht gut! Er hat drei Menschen umgebracht! Und das auf grausamste Weise!"

Ich schüttelte meinen Kopf und wollte antworten.

Jedoch spürte ich eine Hand um meinen Mund, weswegen ich nicht sprechen konnte.

,,Tut mir leid Alice..., aber ich bin ein Mörder!", flüsterte der Mann mit einer beunruhigenden und dennoch verführerischen Stimme in mein Ohr.






Fire Dance (The Evil Within/ Ruvik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt