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,,Sie haben diese Menschen umgebracht oder?" wisperte ich mit einem angewiederten Unterton, als ich vorsichtig meinen Kopf hob. Zu meiner Überraschung lebte ich noch, als ich ihm in die Augen sah. Er lächelte nur. Ich sprach einfach weiter als wäre das Grinsen seine Antwort gewesen.

,,Warum haben Sie diese unschuldigen Menschen getötet?", schrie ich in sein Gesicht. Währenddessen veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er grinste nicht mehr so hässlich, sondern stierte mich an. Doch dies hielt mich nicht davon ab, ihn weiter an zu schreien. Wenn ich schon sterben müsste, könnte ich ihm wenigstens meine Meinung geigen. ,,Diese Menschen haben Ihnen nichts getan also wieso?!"

Nun sah es so aus als könnte er mich nicht mehr ertragen. Seine Augen funkelten vor Wut und endlich gab er etwas von sich.

,,Wie kannst du es dir erlauben so mit mir zu sprechen? Wenn ich wollte könnte ich dich töten!"
Ich streckte meine Hände aus und sagte in einem normalen Ton: ,,Doch, das weiß ich sehr wohl, doch bei mir wirst du ein Problem haben. Ich habe keine Angst davor zu sterben."

,,Wenn du willst dann bring mich jetzt um. Hier und jetzt sofort.", wisperte ich und nahm meine Hände zurück.

Sein Gesichtsausdruck verriet es mir. Er liebte es Menschen sterben zu sehen, wenn sie Angst hatten. Dies war mir vorhin schon klar geworden, doch nun hatte ich mich davon überzeugt. Gerade als er seine Hand ausstreckte reagierte ich sofort. Ich drehte mich um und lief los, doch als ich seine Stimme hörte stolperte ich und knallte zu Boden.

Als ich hoch schaute und meinen Fuß hielt, stand der Mann wieder vor mir. Es war wirklich so, als würde er sich teleportieren, aber dies war wahrscheinlich nur eine Sinnentäuschung.

,,Wie ich den anderen drei Schwächlingen schon gesagt habe. Es ist unmöglich, mir zu entkommen. Ich kann deine Knochen in einer Sekunde zum Brechen bringen und deinen Atem auf grausamste Weise stocken lassen. Ich kann dein Blut fließen lassen und das in Maßen."

Ich schaute ihn an und musterte sein Gesicht. Da ich keine Emotion von mir gab, als wäre es mir egal was er gerade gesagt hatte, was ihm überhaupt nicht gefiel.

-

,,Lass Sie sie in Ruhe, Alice beweg dich nicht!", schrie Sebastian und zog höchstwahrscheinlich im letzten Moment seine Pistole, was das Klacken verriet. Der Mann vor mir blickte an mir vorbei, und fing an zu lächeln.

,,Glaubst du wirklich, dass mich so etwas aufhalten kann?", entgegnete der Mann und streckte die Hände und Arme von sich. Kurz darauf hörte ich, dass Sebastian eine Kugel abfeuerte, weswegen ich gleich darauf zusammen zuckte. Doch der Mann fing die Kugel ab und ließ sie zu Boden fallen. Dann streckte er sie in Sebastians Richtung und an mir vorbei.

,,Hör auf!", schrie ich weswegen der Blick des Mannes sich für einen Moment auf mich richtete. ,,Töte uns nicht!", sprach ich und verlor mich in seinen Augen. Sie waren so eiskalt.

Was war das? Ich konnte nicht aufhören in sie zu sehen. Sie hatten eine völlig andere Augenfarbe als die, die ich kannte. Seine Iris war weiß! Gab es sowas überhaupt? Erst als er sich abwendete schaute ich beiseite.

Ich versuchte etwas hinter mir wahr zu nehmen doch es war vergeblich. Sebastian gab keinen Mucks von sich! Sofort drehte ich mich um doch er war weg. Erst hatte ich gedacht, dass er ihn umgebracht hatte, doch so war es nicht. Sebastian war einfach verschwunden! Wie vom Erdboden verschluckt!

Erst zögerte ich, drehte mich schließlich doch um.

Was war passiert? Wie konnte er verschwinden? Der Mann und ich standen doch die ganze Zeit zwischen der Tür und ihm. ,,Er hat mich gestört.", sagte er mit einem Grinsen, was ich bereits hören konnte.

Ich drehte mich wieder um und blickte zu dem Mann. ,,Was hast du mit ihm gemacht?", schrie ich zu ihm und noch während diese Worte über meine Lippen huschten, kippte ich nach vorne. Der Mann stand mit einmal vor mir und fing mich vor dem Boden ab.

Sofort stieß ich mich von ihm weg und versuchte mit meinem verletzten Fuß zu laufen. Ich stolperte und humpelte von ihm weg. So gut ich auch konnte.

Währenddessen dröhnte es in meinem Kopf... Als würde neben mir ein Feuer brennen. Ich lief immer tiefer in das Gebäude hinein und machte mich darauf gefasst, dass er jede Sekunde wieder vor mir auftauchen konnte. Ich schüttelte meinen Kopf. Er war bestimmt hinter mir.

Mein Kopf... Etwas versuchte mich zu kontrollieren. Er schmerzte so sehr.

~Bleib stehen~ Schrie jemand. Und schon war es geschehen. Ich überschlug mich und viel die Treppe herunter.

Als ich die Augen öffnete, war alles verschwommen. Jedoch versuchte ich mich gleich wieder auf zu richten und weiter zu laufen. Ich kippte nach meinem verzweifelten Veruch zu laufen wieder nach vorne und keuchte auf. Ich bekam kaum noch Luft. Langsam versuchte ich mich zu drehen und die Treppe zu betrachten.

Die Treppe hatte ich gar nicht gesehen. Ich war einfach weiter gelaufen. Dabei hatte ich mir meinen Kopf festgehalten, da er etwas schmerzte und ab da wusste ich nicht mehr was passiert war.

Sebastian war auch verschwunden. Ich musste ihn suchen! Was wenn der Mann ihn doch umgebracht hatte? Das konnte und wollte ich nicht glauben.

Sofort stand ich taumelnd auf, als ich meine Gedanken an Sebastian gerichtet hatte und ging einfach weiter. Ich ignorierte meine Schmerzen und schaute um mich.

-

Plötzlich begann die Erde zu wackeln, was mich in Aufruhr brachte.

~Was war denn jetzt los?~

Ich versuchte mich zu halten und stütze mich schließlich an die Wand. Was war das denn? War ich verrückt? Die Erde hatte hier noch nie angefangen zu beben! Doch ich bildete es mir nicht ein. Die Möbel um mich herum wackelten ebenfalls. Hin und her.

Sofort drehte ich mich um und versuchte den Eingang wieder zu finden.

Doch als ich auf die erste Treppenstufe trat und nach oben schaute wollte ich nicht weiter gehen.



Fire Dance (The Evil Within/ Ruvik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt