Guten Abend ihr Lieben,
Wir haben es noch pünktlich geschafft, denn es ist noch Dienstag :) Es spielt ja keine Rolle wie lange wir noch Dienstag haben :) An sich hätte sicherlich keiner von uns beiden gedacht, dass wir es schaffen heute noch hochzuladen. Ehrlich gesagt haben wir beide es am Anfang des Tages auch wohl vergessen, aber wir waren auch beide Arbeiten. So nun allerdings viel Spaß mit dem Kapitel :)
Liebe Grüße Sonja&Jasmin
Alina:
Den ganzen Abend versuchte ich Maxi so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Nicht weil wir uns gestritten hatten. Ich wusste wenn wir über alles reden würden, dann wäre es zu Ende. Auch wenn ich versuchte meinen Freund auf Abstand zu halten, wäre er trotzdem noch mein Freund und würde mich lieben. Solange er nicht wusste dass ich ihn betrogen hatte, solange wäre alles gut. Sein Herz würde nicht gebrochen werden und er konnte mich nicht hassen.
Mein Bruder hatte recht, je länger ich es hinauszögerte, umso schlimmer würde alles werden. Spätestens jetzt würde Maxi mich hassen, weil ich ihm nichts gesagt hatte. Wir waren seit gut drei Wochen wieder in Grünwald. Fast einen Monat und ich hatte es nicht geschafft Maxi die Wahrheit zu sagen. Weder was mit mir passiert war oder ich getan hatte. Das schlimmste allerdings war, dass ich nicht wusste ob meine Taten folgen hatten und das musste ich Maxi auch irgendwie beibringen, wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde. Nein, ich konnte es ihm nicht sagen. Allerdings musste ich es irgendwann, wenn sich rausstellte dass es doch passiert war.
„Worüber zerbrichst du dir dein hübsches Köpfchen?" grinste plötzlich Karina neben mir. Sofort erwiderte ich ihr grinsen und schüttelte den Kopf. „Ich hab nur nachgedacht. Alles okay. Kaum zu glauben dass schon wieder ein Jahr rum ist, was?" versuchte ich das Thema zu wechseln. Zum Glück stieg meine beste Freundin sofort darauf ein. So unterhielten wir uns eine Weile über das, was im neuen Jahr wohl alles auf uns zukam.
„Wie geht es dir eigentlich damit, dass Julian nun doch schon die Zusage für England bekommen hat?" fragte Karina mich plötzlich. Das war eine gute Frage. Seit mein großer Bruder vor einigen Tagen den Brief der Universität in London bekommen hatte, wo sie ihn einluden das nächste Schuljahr dort zu verbringen. So wie es eigentlich vor gut zwei Jahren geplant war. „Ich freue mich für ihn! Das war sein Lebenstraum und ich weiß wie sehr er es sich gewünscht hatte, dass es klappt. Vielleicht begleite ich ihn in die Sommerferien über dorthin. Gabriele und Karl meinten, dass es eine tolle Idee wäre, vor allem nach allem was passiert war." meinte ich leise. Noch immer fiel es mir schwer an unseren letzten Urlaub zu denken und wie er eigentlich geendet hatte. Seit ich meine Erinnerungen zurück hatte, vermisste ich meine Eltern noch viel mehr als vorher. Ich dachte immer wieder an die Zeit zurück wo ich sie noch hatte, an den Moment wo sie meinem Bruder und mir erzählt hatten, ihr altes Leben hier aufzugeben und in die USA auszuwandern. Ich hatte ihnen vorgeworfen sie zu hassen, weil sie über meinen Kopf hinweg über mein Leben entschieden hatten. Zwar hatten wir uns später ausgesprochen gehabt, doch wenn ich jetzt daran zurück dachte, am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen. Nur einen einzigen Tag mit ihnen verbringen, eine einzige Umarmung mit Mama und Papa teilen, den beiden noch ein einziges mal sagen wie lieb ich sie doch hatte.
Auf einmal spürte ich wie sich zwei Arme um mich schlangen. Da wurde mir erst bewusst, dass ich scheinbar angefangen hatte zu heulen. „Es tut mir so leid, Alina. Ich wollte nicht, dass du traurig bist." murmelte Karina. Etwas unbeholfen drückte ich meine beste Freundin etwas von mir weg und versuchte zu lächeln. Mit dem Handrücken wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. „Nein, alles gut. Ich hab mich irgendwie nur grad an meine Eltern erinnert und alles. Der Gedanke dass Julian in wenigen Monaten auch nicht mehr hier sein wird...alles gut. Du kannst nichts dafür." beruhigte ich Karina schnell.
Mitfühlend sah sie mich an. „Ich weiß was du meinst. Ihr beide habt auch so eine tolle Geschwisterbindung. Aber du musst immer daran denken, ihr beide werdet euch immer haben, egal wo ihr euch gerade befindet." lächelte sie mich aufmunternd an.
„Danke Karina. Tut mir leid dass ich dir jetzt diese Party auch noch versaue." nuschelte ich. Verständnislos sah meine beste Freundin mich an. „Was meinst du?"
„Naja, die Weihnachtsparty, da bin ich schon abgehauen, weil es mir nicht gut ging. Jetzt wieder, das tut mir alles so schrecklich leid." unterdrückte ich einen aufkommenden Schluchzer. Erschrocken sah Karina mich an und schüttelte den Kopf. „Aber nein! Das ist doch verständlich! Glaub mir, ich weiß genau wie du dich fühlst und bin bestimmt die letzte Person, die dir deswegen Vorwürfe macht. Mach dir keine Sorgen Alina, du bist auch nur ein Mensch mit Gefühlen." zwinkerte sie. Zum ersten mal seit wir wieder in Grünwald waren, fühlte ich mich ein Stückchen besser, was ich meiner besten Freundin zu verdanken hatte. Ihre Worte hatten mir etwas Mut geschenkt.
„Ähm, ich denke ich geh mal eben ins Bad." deutete ich verlegen auf mein Gesicht. Karina sah mich nur lächeln an und nickte. „Aber mach schnell, es ist fast Mitternacht." zwinkerte sie.
Maxi:
Es war kurz vor Mitternacht, weshalb ich auf der Suche nach meiner Freundin war. Eigentlich suchte ich schon länger, denn seit ihrer Ankunft hatten wir keine Gelegenheit mehr allein zu reden. Wie schon die Wochen zuvor war immer jemand bei Alina oder sie ging mir eben aus dem Weg.
Noch immer gingen mir ihre Worte nicht aus dem Kopf. Was genau wollte sie vergessen, hatte es denn was mit der Zeit bei den Vampiren zu tun?
„Karina!" hielt ich die kleine brünette auf, als sie mir entgegen kam. „Hast du Alina gesehen? Ich kann sie nirgendwo finden."
Etwas in Karinas Blick veränderte sich, was ich nicht genau deuten konnte, doch mir war als läge etwas trauriges darin. Trotzdem lächelte die beste Freundin von Alina mich an und nickte. „Sie ist noch kurz ins Bad. Bestimmt kommt sie gleich raus." antwortete sie.
Dankend nickte ich und machte mich auf den Weg zum Gästebad. Karina ging derweilen nach draußen auf die Terrasse, wo in wenigen Minuten das Feuerwerk beginnen würde.
Als ich an der Tür zum Klopfen ansetzen wollte, wurde diese gerade von meiner Freundin geöffnet. Ihre Augen waren gerötet und ich sah deutlich, dass sie geweint haben musste.
„Alina! Was ist passiert?!" zog ich meine Freundin sofort in die Arme. Etwas steif ließ sie die Umarmung über sich ergehen, bis ich sie wieder los ließ. Alina versuchte zu lächeln, was ihr aber misslang. „Schon gut. Komm, wir sollten nach draußen gehen. Das Feuerwerk beginnt gleich." murmelte sie und ging los. Kurz sah ich ihr verdattert nach, dieses Verhalten passte einfach nicht zu meiner Freundin.
Schnell lief ich ihr nach und holte Alina im Wohnzimmer ein. „Nein Alina, warte. Ich sehe doch dass etwas nicht stimmt. Mitternacht hin oder her, wir sind jetzt allein und ich will dass du mit mir redest. Jetzt. Ich will die Wahrheit, warum meidest du mich? Warum hast du geweint? Was ist denn los mit dir?!" bombardierte ich Alina mit meinen Fragen. In diesem Moment sprudelte alles aus mir heraus.
Die Augen meiner Freundin füllten sich wieder mit Tränen und sie schüttelte ihren Kopf. „Bitte Maxi, lass es einfach. Wir reden morgen, versprochen." versuchte sie abzuwehren.
„Nein, Alina! Wir reden jetzt! Was auch immer es ist, du weißt das ich für dich da bin. Egal was dich belastet." wiederholte ich. Eindringlich sah ich Alina an, die unter meinem Blick immer kleiner werden zu schien. „Okay, wenn du nicht redest, dann mach ich das. Alina, seit wir von den Vampiren zurück sind, hab ich das Gefühl dass dich etwas belastet, immer mehr. Du verhältst dich äußerst merkwürdig, als würdest du mir irgendwie was verheimlichen. Dabei weißt du doch, dass du mit mir über alles reden kannst, egal worum es geht. Ich liebe dich!" offenbarte Alina. Inzwischen flossen stille Tränen über Alinas Gesicht. Immer mehr wurde mir bewusst, was auch immer meine Freundin so sehr belastete, es musste etwas schlimmes sein. Alina so zu sehen brach mir das Herz. „Bitte rede doch mit mir. Sag etwas. Irgendwas!" flehte ich sie regelrecht an.
„Ich hab dich betrogen, Maxi." hauchte Alina. Betrogen? Nein, ich musste mich eben verhört haben. „Was?" fragte ich daher einfach nur nach. Alina schluchzte auf und sah mir direkt in die Augen. „Mit Darkside! Ich habe dich betrogen, Maxi!" wurde Ali-na lauter.
Kopfschüttelnd ging ich die wenigen Schritte auf meine Freundin zu. „Nein, das ist nicht wahr. Du standest unter seinem Bann. Dieser Kuss, er bedeutet doch nichts." versuchte ich meine Freundin zu beruhigen.
„Es war nicht nur ein Kuss! Wir haben miteinander geschlafen. Ich habe es freiwillig gemacht, Darkside hat mich zu nichts gezwungen. Bann hin oder her. Maxi, ich hab dir doch gesagt das ich innerlich immer wusste, dass es jemanden gibt, als....als ich dich vergessen hatte. Und trotzdem habe ich mit ihm geschlafen. Ich hab dich betrogen!" erzählte Alina mir endlich die Wahrheit. Eine Wahrheit die ausgesprochen wer-den musste und von der ich mir wünschte, es würde sie nicht geben.
Im Hintergrund nahm ich wahr wie das Feuerwerk losging. Unsere Freunde johlten draußen und wünschten sich ein frohes neues Jahr.
„Nein Alina. Du warst nicht du selbst. Egal ob du es freiwillig gemacht hast oder nicht, du warst nicht du selbst!" redete ich weiter auf meine Freundin ein, wobei ich das zittern meiner Stimme wahrnahm.
Alina senkte kurz ihren Kopf, bevor sie weitersprach. „Das ist der Grund warum ich nicht mit dir allein sein wollte. Warum ich dich gemieden hatte. Verstehst du nicht? Ich wollte es dir nicht erzählen! Solange du die Wahrheit nicht kanntest, wusste ich, dass du mich nicht hassen würdest."
„Aber ich hasse dich nicht, Alina! Egal was zwischen dir und Darkside war! Ich liebe dich und wir schaffen das. Zusammen!" schluchzte ich auf.
Ein trauriges lächeln erschien auf Alinas Lippen und noch bevor sie die Worte aus-sprach, wusste ich was sie sagen wollte. „Tu das nicht." flehte ich sie an, meine Freundin aber schüttelte den Kopf.
„Es tut mir so unendlich leid, Maxi. Ich kann mit diesen Gedanken nicht leben. Du denkst vielleicht dass wir das schaffen, aber ich weiß das dem nicht so ist. Vielleicht hasst du mich nicht, aber ich tue es. Ich hasse mich jede einzelne Sekunde dafür, was ich dir angetan habe. Das ist doch pures Gift für uns! Du sagst, wir schaffen es? Das sagst du doch nur jetzt, aber in ein paar Tagen, wenn du über alles nachgedacht hast, spätestens dann wirst du merken dass wir es nicht schaffen. Dass du mich hasst, weil ich dich betrogen habe. Lass es uns jetzt beenden, bevor wir uns endgültig gegenseitig hassen." sprach Alina diese schrecklichen Worte aus.
„Niemals würde ich dich hassen, das weißt du genau." erwiderte ich tonlos.
„Nein, wahrscheinlich hast du recht. Aber ich tu es, Maxi." lachte Alina spöttisch auf.
„Bitte tu mir das nicht an, Alina. Denk bitte nochmal darüber nach, bitte!" machte ich noch einen Schritt auf Alina zu, nur wich sie sofort zurück.
„Mach es mir nicht schwerer als es ohnehin schon ist! Das zwischen uns ist aus Ma-xi!" schrie sie mich an.
Wie angewurzelt blieb ich stehen. Hinter mir sog jemand die Luft ein, doch ich drehte mich nicht um. Mein Blick war weiterhin starr auf meine Freundin gerichtet. „Es tut mir leid." hauchte sie. Dann drehte sie sich um und stürmte aus dem Raum.
Jemand legte mir seine Hand auf die Schulter. „Maxi! Was ist hier gerade passiert?!" hörte ich Markus.
Wortlos drehte ich mich zu meinem besten Freund. „Alina hat Schluss gemacht." hauchte ich ungläubig.
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My own way
FanfictionAlina und Karina sind zusammen mit den wilden Kerlen wieder zurück in Grünwald. Eigentlich müsste nun doch alles gut werden, aber schon am ersten Tag ergaben sich die nächsten Probleme bei den beiden Mädels. Die Freundschaft und auch die Beziehungen...