Kapitel 13: Wow, das ist...nett von dir.

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Guten Abend ihr Lieben :)
Und wieder sind wir ein Tag zu spät :( Nun es gibt einfach Tage wo es nicht klappt und manchmal müssen wir einfach einen Tag oder sogar mehrere hochladen :( Naja wir wünschen euch auf jeden Fall schon einmal wunderschöne Feiertage und eine schöne Zeit mit euren Liebsten :)
Liebe Grüße Sonja&Jasmin


Maxi:
Seit Alinas Trennung waren inzwischen ein paar Wochen vergangen. Es tat weh sie jeden Tag in der Schule zu sehen, vor allem weil sie so wirkte, als hätte sie unsere Trennung tatsächlich schon weggesteckt. Alina hatte mir ja auch gesagt dass sie mich nicht mehr liebt, wieso also sollte sie dann so wie ich Liebeskummer haben?
Nur fragte ich mich doch immer wieder, ob sie denn wirklich die Wahrheit gesagt hatte, ob sie denn wirklich keine Gefühle mehr für mich hatte. Ein Teil von mir wehrte sich dies zu glauben, während der andere Teil langsam damit begann, die Situation einfach zu akzeptieren. Alina hatte mich betrogen weil sie mich nicht mehr geliebt hatte. Punkt.
Aber Darksides Bann war stark, das hatte ich gemerkt als ich dort war. Auch wenn Alina behauptete es freiwillig getan zu haben, war ich noch immer der Meinung, dass sie nichts dafür konnte. Sie erinnerte sich nicht an unsere Beziehung oder an mich. Also hatte sie mich im Grunde doch gar nicht betrogen.
Diese Gedanken liefen Tag und Nacht durch meinen Kopf und ließen mich einfach nicht in Ruhe. So sehr ich es auch versuchte, ich bekam Alina nicht aus meinen Kopf. Egal was ich machte. Trotz allem liebte ich dieses Mädchen zu sehr, um sie einfach vergessen zu können.
„Maxi! Oh wie gut dass du gerade hier lang kommst, kannst du mir helfen?" riss mich eine bekannte Stimme aus meinen Gedanken.
Ich hob meinen Blick und konnte meinen Augen nicht trauen. Das Bild das sich mir bot, sah so merkwürdig aus, dass ich unwillkürlich kurz grinsen musste.
„Du fährst Fahrrad?" ging ich auf die Blondine zu. Sofia sah mich kurz mit diesem wütend funkelnden Blick an, ehe sie wieder zu dem Fahrrad sah „Die Kette hier ist lose und ich weiß nicht was ich tun soll. Kannst du mir helfen?" sah die blonde mich leicht verzweifelt an. „Bitte." setzte sie noch nach, als ich sie argwöhnisch ansah.
Seufzend nickte ich und hockte mich vor das Fahrrad. Es war nicht schwer die Fahrradkette wieder einzuspannen, vor allem weil ich es selbst oft bei meinem Fahrrad tun musste, als wir noch damit unterwegs waren. Trotzdem dauerte es einige Minuten bis ich es geschafft hatte. „So, fertig. Du kannst nun weiterfahren." stand ich Hände reibend auf, um mir das Öl irgendwie von den Händen zu reiben.
„Danke. Du warst meine Rettung." lächelte Sofia kokett. „Schon gut." murmelte ich und wollte meinen Weg fortsetzen, als Sofia mich aufhielt. „Warte mal. Kann ich mich denn irgendwie revanchieren?" Sofia hielt mir ein Taschentuch hin, das ich dankend annahm. Damit konnte ich das Öl bestimmt leichter von den Händen kriegen.
Natürlich entging mir nicht das noch immer kokette lächeln in Sofias Gesicht. „Nein, kannst du nicht." entgegnete ich kühl. Sofort kam Sofia einen Schritt näher und sah mich mit einem undefinierbaren Ausdruck an. „Vielleicht kann ich dich ja auf eine Cola oder so einladen? Ich möchte mich wirklich einfach nur bei dir für deine Hilfe bedanken, Maxi. Wie sagt ihr immer, dafür leg ich meine Hände ins Feuer?" klimperte sie leicht mit ihren langen falschen Wimpern.
„Beine. Dafür leg ich meine beiden Beine ins Feuer." seufzte ich. Die Blondine senkte kichernd ihren Blick, bevor sie mich wieder eindringlich an. „Nur ein Getränk unter Freunden Maxi." hakte sie weiter nach. „Wir sind keine Freunde, Sofia." meinte ich noch immer kalt. „Ich muss jetzt los." wollte ich mich erneut zum Weitergehen aufmachen. Allerdings schien Sofia andere Pläne zu haben. „Ach komm schon Maxi. Für eine Cola hast du doch bestimmt Zeit. Ja, wir hatten unsere Differenzen in der Vergangenheit, aber wir können das doch einfach hinter uns lassen. Wir sind doch schon fast Erwachsen und keine Kinder mehr, die ewig auf dem vergangenen rumreiten, nicht wahr? Ich will mich wirklich nur für deine Hilfe bedanken, Maxi." redete Sofia weiter auf mich ein.
„Okay, warum nicht." murmelte ich schließlich. Erfreut griff Sofia nach ihrem Fahrrad und so machten wir uns nebeneinander auf den Weg in Joachims Eisdiele.

„Seit wann fährst du eigentlich wirklich Fahrrad?" fragte ich Sofia. Noch immer konnte ich mir dieses Mädchen schwer auf einem Fahrrad vorstellen.
Etwas nervös richtete Sofia ihren Blick auf den Lenker in ihren Händen. „Also, Hannah wollte unbedingt mit dem Fahrrad fahren. Da ihr Fahrrad aber zu Hause in der Garage stand, hab ich ihr angeboten dass sie mit meinem fahren kann. Also sie hat sich drauf gesetzt und ich hab sie halt geschoben, so irgendwie." erklärte Sofia mir. Überrascht sah ich sie an. „Wow, das ist...nett von dir." meinte ich nur.
Sofia legte ihren Kopf leicht schief und sah mich an. „Was soll das heißen?" funkelte sie mich leicht sauer an. Grinsend zuckte ich mit den Schultern. „Sei mir nicht böse, aber ich glaube wir beide wissen, was das heißen sollte." antwortete ich lediglich.
Sofia sah wieder geradeaus und sagte nichts dazu. Eigentlich sagte keiner von uns noch ein Wort, bis wir bei Joachim waren.
Erwartenderweise war es sehr ruhig heute bei Joachim. Für Eis war es doch noch etwas zu kalt, immerhin hatten wir gerade erst Anfang Februar. Vereinzelt saßen ein paar Leute hier und tranken ein Heißgetränk oder aßen einen Imbiss, denn Joachim auch anbot.
Sofia bestellte sich einen Tee und ich mir eine Cola. Noch immer schweigend saßen wir an einem Tisch und keiner von uns beiden wusste so recht, worüber wir reden sollten.
Irgendwie war es merkwürdig hier mit Sofia zu sitzen. Sie war quasi die Feindin meiner...Ex-Freundin und nun saß ich hier mit ihr. Alina würde ausrasten wenn sie davon wüsste. Andererseits konnte es ihr aber auch egal sein, wir waren nicht mehr zusammen.
„Ich würde ja gern fragen ob ich etwas falsches gesagt hab, aber wir haben bisher kaum ein Wort gewechselt. Deswegen denke ich mal, du hast an irgendetwas gedacht, dass dich wütend macht?" holte Sofias Stimme mich erneut aus meinen Gedanken. „Du siehst zumindest gerade sehr wütend aus." ergänzte sie.
„Sorry. Ich hab nur eben nachgedacht." grummelte ich. Verdammt, ich musste mich echt zusammen reißen. Alina hatte sich vor einem Monat von mir getrennt, irgendwie musste ich es doch schaffen, endlich nicht mehr an sie zu denken und über sie hinwegkommen. Das mit uns würde nie wieder etwas werden, das hatte Alina mir deutlich gemacht.
„Entschuldige meine Frage, aber es liegt an ihr oder? An Alina meine ich." Auf einmal klang Sofias Stimme so sanft, als wäre sie nicht die Falschheit in Person. „Ich wüsste nicht was dich meine Gedanken angehen. Wir sind hier damit du dein Gewissen erleichtern kannst und das wars." fuhr ich die Blondine an.
Augenblicklich zog diese ihren Kopf etwas an und murmelte eine Entschuldigung. Natürlich überkam mich sofort das schlechte Gewissen, auch wenn Sofia eine falsche Schlange war, hatte ich nicht das recht sie ohne Grund so anzufahren. Also atmete ich einmal tief durch und entschuldigte mich bei Sofia. „Tut mir leid. Es ist nur..." begann ich, Sofia aber hob ihren Kopf und sah mich fast schon traurig an. Das verwirrte mich gerade.
„Du musst dich für nichts entschuldigen, Maxi. Ich habs doch nicht anders verdient. Wenn sich jemand entschuldigen muss, dann bin ich das. Wegen der Party im letzten Sommer. Das was ich gemacht hab, das war einfach gemein. Mehr als gemein. Ich sollte vielleicht jetzt auch besser gehen. Danke nochmal dass du mir geholfen hast, vorhin." unterbrach Sofia mich. Sie stand schnell auf und ging zum Tresen von Joachim um zu bezahlen.
Verwirrt sah ich ihr hinterher. War das eben wirklich passiert oder träumte ich einfach nur. Sofia van Kronenberg entschuldigte sich für ihr Verhalten? War es denn möglich dass sie sich doch etwas geändert hatte?

Am nächsten Tag standen wir alle auf den Schulhof versammelt und hielt Ausschau nach Sofia. Mir war unsere Begegnung gestern einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen und ich musste immer wieder darüber nachdenken ob sie sich wirklich verändert hatte. Immerhin waren wir wirklich einige Zeit weg gewesen und für Karinas kleine Schwester war sie auch da gewesen. Tatsächlich hatte ich auch gestern kurz mit Markus darüber geredet, aber er war alles andere als begeistert. Trotzdem hatte er mir nur ans Herz gelegt, dass ich aufpassen sollte. In seinen Augen würde Sofia immer eine falsche Schlange bleiben. Ich konnte es wirklich gut verstehen, aber mir ließen ihre Worte einfach keine Ruhe finden. Sofia klang gestern einfach zum ersten mal richtig ehrlich.

,,Bin gleich wieder da." Teilte ich den Kerlen mit als ich sah wie Sofia, Jana und Daniel den Schulhof betraten. Die Blicke der wilden Kerle und besonders die von Markus ignorierte ich einfach. Zum Glück waren Alina und Karina nicht hier, denn von der letzten hätte ich sicherlich eine Ansage bekommen.
,,Sofia?" machte ich die Blondine auf mich aufmerksam. Sofort drehte sie sich um und lächelte mich zuckersüß an. Jana und Daniel schauten sich lächelnd an und teilten Sofia mit, dass sie eben zum Kiosk gehen würde.
,,Was gibt es Maxi? Danke noch mal wegen gestern." Bedankte sie sich wieder. Es kam mir wirklich so vor als hätte sie sich geändert und ich wollte ihr eine Chance geben. Mehr als Freundschaft würde allerdings niemals zwischen uns laufen.
,,Gerne. Du ich wollte dich fragen ob.... Also Markus schmeißt Samstag seine Geburtstagparty und ich wollte dich fragen ob du mich begleiten möchtest." Schlug ich ihr vor. Es schien so als würde ich pure Unsicherheit in ihren Augen sehen.
,,Ich weiß nicht Maxi. Markus ist der Freund von Karina und naja... Sie wird nicht begeistert sein mich zu sehen." Murmelte sie. Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte sie aufmunternd an.
,,Lass das mit Karina mal meine Sorge sein. Also was sagst du?" Sofia schien wirklich mit sich zu ringen, aber dann nickte sie schließlich.
,,Okay. Holst du mich ab?" fragte sie und ich stimmte zu. Wir unterhielten uns noch ein bisschen und dann ging ich zurück zu den anderen Kerlen. Zum Glück sagte keiner ein Wort, aber der Blick von Markus sprach Bände.

Karina:
Seufzend stand ich in meinem Zimmer und versuchte mich irgendwie in das weinrote Kleid zu quetschen. Alina saß nur auf meinem Bett und schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
,,Alina ich bin fett geworden." Jammerte ich. Meine beste Freundin stand auf und ging auf mich zu.
,,Bist du nicht. Schau mal es ist zwei Jahre her, dass du dieses Kleid gekauft hast. Du bist einfach weiblicher geworden." Redete mir meine Freundin gut zu. Ich versuchte mir ihre Worte zu Herzen zu nehmen, aber es gelang mir einfach nicht.
,,Wir müssen shoppen." Murmelte ich mir selbst zu und zwang mich aus dem Kleid. Alina sah mich mit großen Augen an und wusste schon wohl was sie blühte.

Kurze Zeit später saßen wir auch schon im Bus und waren auf dem Weg nach München. Markus feierte am Samstag seinen 18. Geburtstag und dafür brauchte ich unbedingt ein weinrotes Kleid. Es sollte ein ganz besonderer Tag für meinen Freund werden und deshalb musste ich mich auch entsprechend kleiden. Immerhin hatte Markus mir schon oft genug erzählt wie sehr er liebte, wenn ich dieses Kleid trug. Nur passte ich inzwischen nicht mehr rein. Alina saß auch die ganze Zeit schweigend neben mir und schien in ihren eigenen Gedanken zu hängen. Ich glaubte schon, dass sie die ganze Situation mit Maxi sehr belastete, aber sie wollte offensichtlich nicht darüber reden. Alina würde sich schon melden, wenn etwas nicht stimmt oder sie darüber reden wollte. Ich würde sie nur bedrängen, wenn Es war bei meiner besten Freundin so, dass sie nur auf Durchzug schaltete, wenn sie man zum reden zwingen wollte. Alina musste von ganz alleine anfangen darüber zu reden und das wollte sie im Moment nicht.

Wir waren sicherlich schon im zehnten Laden und ich hatte alles gefunden außer ein verdammtes Kleid. Selbst Alina hatte einige Kleidung gefunden und für mich grenzte es schon fast an Frustshoppen was sie da machte.
,,Ehrlich Karina?" fragte sie mich seufzend als ich in den nächsten Laden rein lief. Entschuldigend schaute ich Alina an, aber dann nickte sie nur.
,,Das ist der letzte Laden, versprochen." Meinte ich. Es war ja nicht so als hätte ich ihr das bestimmt schon viel mal gesagt. Allerdings würden die Läden eh gleich zu machen und Markus wollte ich einer Stunde vorbei kommen. Wir liefen durch den Laden und tatsächlich gab es hier weinrote Kleider.
,,Wären wir hier mal direkt gewesen." Murmelte meine beste Freundin und grinsend drehte ich mich um. Ich schnappte mir ein paar Kleider und nahm die in verschiedenen Größen mit. Tatsächlich war es dann doch so, dass kein Kleid mir in meiner eigentlichen Größe passten oder einfach kacke saßen.
,,Ich sag doch, dass ich fett geworden bin." Jammerte ich vor Alina und begutachtete mich im Spiegel. Ich trug ein schlichtes weinrotes Kleid, welches oben rum eng anlag und ab der Taille lockerer wurde.
,,Du bist nicht dick geworden Karina. Das Kleid steht dir perfekt und Markus werden die Augen ausfallen." Versuchte Alina mich zu überreden. Ich schaute noch einmal wieder in den Spiegel und mir fielen nur Dinge auf, die ich nicht an mir mochte.
,,Bisschen mehr Bauch hast ja schon bekommen. Am Anfang dachte ich schon du wärst schwanger, aber das kommt sicherlich von dem ganzen Kakao. So ein bisschen Speck hattest du ja schon immer." Lachte plötzlich jemand und kam aus der Umkleide. Es war Jana und ich fragte mich wie lange sie schon hier war. Es war nicht ungewöhnlich, dass sie alleine shoppen ging, aber dieses mal musste sie uns belauscht haben. Jana ging auf uns beide zu und lächelte dann Alina an.
,,Ich wusste ja das die Beziehung von dir und Maxi nicht lange hält, aber das du ihn so schnell abservierst. Respekt Süße, aber ich kann dich schon verstehen. Es gibt halt einige Menschen die Abwechslung brauchen, da ist nichts schlimmes dabei." Zwinkerte sie Alina zu. Am liebsten hätte ich wirklich etwas dazu gesagt, aber mir fehlten die Worte.
,,Hau ab Jana! Das geht dich nichts an was da zwischen Maxi und mir vorgefallen ist und dazu lass endlich Karina in Ruhe!" meckerte Alina sie an, aber Jana lachte nur spöttisch.
,,Es geht mich aber sehr wohl was an, dass Maxi mit meiner besten Freundin scheinbar anbandelt. Viel Spaß euch zwei noch." Dann verschwand sie aus der Umkleide und ich schaute zu Alina. In ihren Augen sah ich wie sehr sie die letzten Worte von Jana mit nahmen, aber dann schüttelte sie schnell den Kopf.

,,Hör nicht auf die Schlange. Du bist wunderschön Karina und dieses Kleid ist wie für dich gemacht." Legte sie mir beide Hände auf die Schultern. Wieder schaute ich mir mein Spiegelbild an und zuckte mit den Schultern. Es blieb mir keine andere Wahl und ich musste dieses Kleid so oder so nehmen. Der Laden würde gleich schließen und das Kleid was ich im Moment trug was das beste von allen gewesen. Also zog ich mich schnell um und Alina und ich gingen zur Kassen.

,,Du Alina?" brach ich wieder die Sille im Bus. Meine beste Freundin schaute mich fragend an und lächelnd legte ich ihr eine Hand auf ihr Knie.
,,Ich glaube das nicht was da Jana gesagt hat wegen Maxi und Sofia." Versuchte ich sie aufzumuntern. Nein Jana hatte uns da mal wieder völligen Stuss erzählt. Maxi und Sofia das konnte auf keinen Fall sein.
,,Es ist seine Sache und selbst wenn, dann wäre es mir egal. Maxi und ich sind nicht mehr zusammen." Der Tonfall ihrer Stimmt klang wirklich gezwungen, aber es war offensichtlich, dass Alina nicht darüber reden wollte. Also ließ ich sie in Ruhe und redeten die restliche Fahrt weiter über die anstehende Geburtstagparty von Markus.

Am Abend stand ich in Unterwäsche vor meinem Spiegel und betrachtete wieder mein Spiegelbild. Alina war nach dem shoppen direkt nach Hause und Markus hatte mir geschrieben, dass er etwas später vorbei kommen würde. Kritisch drehte ich mich einmal und schaute mich von hinten an. Jana hatte wirklich Recht und ich hatte zugenommen. Allgemein hatte ich die letzte Zeit nicht mehr so sehr auf meinen Körper geachtete wie früher. Damals bin ich bestimmt jeden zweiten Tag joggen gegangen und jetzt machte ich gar nichts mehr. Markus konnte mir doch nicht erzählen das er das schön fand. Meine Hände glitten zu meinem Bauch und ich kniff einmal vorsichtig kurz rein. Mein Blick wanderte hoch zu meinen Brüsten und wieder seufzte ich. Wenn sich wenigstens da der ganze Speck ansammeln würde, dann wäre ich zufrieden, aber das war leider nicht der Fall. Ich trug immer noch Körbchengröße B und daran wird sich auf natürliche Weise wohl auch nichts ändern.

,,Hallo schöne Frau." Riss mich die Stimme von meinem Freund plötzlich aus den Gedanken. Ich zuckte zusammen und schaute etwas geschockt zu Markus. Dieser schien das auf jeden Fall zu bemerken und ging einen Schritt auf mich zu.
,,Was hast du?" fragte er mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich senkte nur meinen Blick und seufzte kurz.
,,Nichts." Murmelte ich nur und merkte dann wie Markus mit seinem Zeigefinger mein Kinn nach oben drückte. Direkt schaute ich in seine braunen Augen und wünschte mir einfach nur das ich mich darin verlieren könnte, wie sonst auch immer. Nur funktionierte das heute leider gar nicht.
,,Nach nichts sieht das aber nicht aus. Hattest du Streit mit Alina?" harkte er nach und ich schüttelte den Kopf. Wieder ging mein Blick zum Spiegel und ich verzog kurz etwas mein Gesicht. Markus stand hinter mir und hatte seine Hände auf meine Schultern gelegt.
,,Was würdest du an mir ändern, wenn du es könntest?" fragte ich ihn und im Spiegel sah ich wie er mich geschockt anschaute.
,,Nichts. Karina wie kommst du darauf?" Ich zuckte nach seiner Frage nur mit den Schultern und drehte mich wieder zu ihm um.
,,Schau mich doch mal an." Murmelte ich und zeigte auf meinen Körper. Markus legte seine Hände auf meine Schultern und drehte mich wieder zum Spiegel.

,,Weißt du was ich sehe, wenn ich dich anschaue?" fragte er und wieder zuckte ich mit den Schultern. Markus drückte mir einen kurzen Kuss in meine Halsbeuge und dann aufs Haar.
,,Ich sehe eine wunderschöne junge Frau, die sich für absolut gar nicht schämen oder verstecken muss. Karina du bist genau so schön wie du bist und an dir muss rein gar nichts geändert werden. Jeder kleinste Makel an dir macht dich noch schöner als du eh schon bist, denn das macht dich aus. Es gibt keine perfekten Menschen, aber in meinen Augen kommst du dem schon sehr nahe. Du bist wunderschön und ich würde an dir rein gar nichts ändern." Zum Schluss drückte er mir wieder einen Kuss auf die Wange und kurz fing ich an zu lächeln.
,,Findest du nicht das ich dick geworden bin oder meine Brüste zu klein sind?" harkte ich noch einmal nach. Wieder schüttelte Markus den Kopf und drehte sich zu mir.
,,Nein finde ich nicht. Bis vor kurzen habe ich dir immer gesagt, dass du das schönste Mädchen in Grünwald bist, aber dies ist nicht mehr so. Nach unserer langen Fahrt habe ich gemerkt, dass du die schönste Frau auf der ganzen Welt bist und es tut mir leid, dass ich dir das nie früher gesagt habe. Ich liebe alles an dir Karina und das solltest du auch tun." Markus schloss mich in seine Arme und strich mir über den Rücken.
,,Danke." Nuschelte ich nur. Er hatte Recht mit dem was er sagte und ich sollte mir Janas Worte wirklich nicht zu Herzen nehmen. Das hatte ich früher schon viel zu oft getan, aber Markus hatte mir damals die Wahrheit gezeigt. So wie eben heute auch. Es gab keine perfekten Menschen und das hatte ich Hannah auch immer ans Herz gelegt. Jeder war auf seine eigene Art und Weise perfekt.

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