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Where are you, Christmas?
Marcel Schmelzer x Lukasz Piszczek
Marcel POV:
„Komm schon, Schmelle! Das wird bestimmt lustig!", versuchte Mats mich zu überreden, doch mit Ludwig und ihm auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Seit geschlagenen zwanzig Minuten redete er auf mich ein, doch bringen tat es nichts. „Mats, wie oft noch? Ich bin nicht in Weihnachtsstimmung." „Eben!"', rief Mats, „Das versuchen wir ja zu ändern!"
Ich seufzte. Ich kannte Mats und wusste, wie unheimlich stur er sein konnte. Selbst wenn ich versuchen würde, ihm zu erklären warum ich nicht in Weihnachtsstimmung war und auch der schönste Weihnachtsmarkt des Universums nichts dagegen ausrichten konnte, würde er nicht aufhören mich überzeugen zu wollen. Also sagte ich schlussendlich zu.
Doch es fühlte sich nicht richtig an, hier zu sein. Auf dem Weihnachtsmarkt, auf dem wir sonst auch immer gewesen waren. Mit wir meinte ich keinesfalls Mats und mich. Ich sprach von Lukasz. Lukasz, der wahrscheinlich gerade in Polen bei seiner Familie war. Zum ersten Mal seit zehn Jahren feierten wir Weihnachten nicht zusammen. Das fühlte sich komisch an.
Es war, als wäre Lukasz in den letzten zehn Jahren alles gewesen, was Weihnachten für mich ausgemacht hatte, fiel mir gerade auf. Aber warum? Lukasz war doch einfach nur ein Freund. Wie Mats, wie Nuri, wie Marco. Apropos Mats. Der hielt gerade strahlend zwei Zuckerwatten in der Hand, gab eine davon an seinen Sohn weiter (der neben der monströsen Zuckerwatte noch winziger aussah) und begann grinsend wie ein Honigkuchenpferd seine zu essen. Belustigt über diesen Anblick schüttelte ich den Kopf.
„Vermisst du eigentlich Lukasz?", fragte Mats mich später, während Ludwig gerade Ponyreiten war. „Klar.", erwiderte ich, „Du?" Doch Mats ging auf meine Rückfrage gar nicht ein. Stattdessen stellte er eine neue Frage. „Kann es sein, dass du nicht in Weihnachtsstimmung bist, weil er nicht hier ist? Ihr habt doch sonst immer zusammen gefeiert." Ich zuckte nur mit den Schultern, obwohl die richtige Antwort wohl ja gewesen wäre. Ich wollte mich jetzt nicht damit auseinandersetzen. Doch Mats schien das herzlich egal zu sein.
„Ist da eigentlich jemals was zwischen euch gelaufen?", fragte er weiter. Geschockt sah ich ihn an. „Was? Nein! Wir sind nur Freunde!" „Aber du hättest es gerne gehabt, dass zwischen euch etwas gelaufen wäre oder?", hakte Mats nach. „Ich...was soll diese Fragerei? Das geht dich gar nichts an!" „Also ja.", stellte er fest, „Du solltest definitiv mit Lukasz darüber reden." „Was?! Niemals. Er würde mich hassen!", widersprach ich ihm. „Könnte er niemals." Unser Gespräch wurde jäh unterbrochen, als Ludwig auf uns zu gelaufen kam und Mats sich seinem Sohn zuwandte, der irgendetwas von ihm wollte.
Als ich wieder zu Hause war, gingen mir Mats' Worte nicht aus dem Kopf. „Du solltest mit ihm reden." „Er könnte dich nie hassen." Aber woher wollte Mats das wissen? Ich war tief in Gedanken versunken, als es an der Tür klingelte. So tief, dass es ein Sturmklingeln brauchte, damit ich überhaupt bemerkte, dass jemand vor meiner Tür stand. Verwirrt schlurfte ich in den Flur, um aufzumachen. Ich öffnete die Tür und sofort schlug mir eine Welle kalter Luft entgegen.
„Hi.", grinste Lukasz verlegen. „Lu? Was machst du denn hier?", entkam es wir überrascht. „Kuba.", meinte der Pole schulterzuckend. Plötzlich bemerkte ich das grüne Etwas, das über der Tür baumelte. Ein Mistelzweig. Den hatte ich ganz sicher nicht aufgehängt. Wo kam er also her? Lukasz folgte meinem Blick. „Oh. Ein Mistelzweig. Der Tradition nach müssen wir uns jetzt küssen, sonst haben wir gaaanz viel Unglück.", bemerkte er unschuldig, doch ich war mir sicher, in seinen Augen etwas Schelmhaftes aufblitzen zu sehen. So war das also. Kuba hatte mit Lukasz ein ähnliches Spiel getrieben wie Mats mit mir. Wahrscheinlich hatten sie sich abgesprochen.
„So so.", meinte ich, „Dann sollten wir das wohl lieber tun. Nicht, dass dann nächstes Jahr Schalke das Tripel holt." Lukasz lachte leise und auch auf mein Gesicht schlich sich ein Grinsen. „Das wäre in der Tat schrecklich.", erwiderte er. Auf einmal waren wir uns sehr nah. Neben der kalten Luft von draußen spürte ich jetzt auch Lukaszs warmen Atem. Wir kamen uns immer näher, bis sich unsere Lippen berührten. Ein Feuerwerk explodierte in mir. Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, fiel mir ein, dass wir immer noch in meiner Haustür standen. „Willst du reinkommen?", fragte ich. Lukasz nickte. „Ich würde auch gerne etwas länger bleiben, wenn es geht.", grinste er und nickte in Richtung des Koffers, der neben ihm stand. Den hatte ich bis jetzt gar nicht bemerkt. „So lange wie du willst.", sagte ich und trat einen Schritt zur Seite, um ihn hereinzulassen. Das Lächeln wollte mir gar nicht mehr von den Lippen weichen. Es schien, als würde dieses Weihnachten doch besser werden als gedacht.
*Und alles dank Mats und Kuba.
Fußnote:
*Ergänzt von MatsIch hoffe, ihr habt alle einen guten Start in die neue Woche!
MsReyland
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Adventskalender 2022
Fanfic24 (kleine) boyxboy Geschichten mit Pairs aus dem Fußball und der Formel 1. (Ich versuche, möglichst viele verschiedene Pairs zu schreiben, aber irgendwie schreit mein Kopf immer: "Reyland" 😅) Frohe Weihnachten! 🎅🏻