21. Dezember

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words: 633

Naughty List

Julian Brandt x Marius Wolf

Marius POV:

Es war schon sehr spät. Nein, eigentlich war es sehr früh. Es war vier Uhr morgens und der Club, in dem ich mit ein paar Freunden gewesen war, machte zu. Die Musik war aus, das Licht war an. Also verabschiedete ich mich von meinen Freunden, um mich auf den Heimweg zu machen. Nur von Jule war nirgendwo eine Spur.

Ich fand ihn schließlich draußen vor den Club. Er war an eine Hauswand gelehnt und schien wohl auf sein Uber zu warten. Er hatte seine Arme um den Oberkörper geschlungen und zitterte. Kein Wunder, es waren Minusgrade und er trug nur einen Pullover. Ich stapfte durch die dünne Schneeschicht auf ihn zu, wobei ich meine Jacke auszog, die ich ihm dann hinhielt. Er wollte ablehnen, doch ich wollte davon nichts hören, also zog er sie schlussendlich über, mit dem Versprechen, sie mir sofort wiederzugeben, wenn sein Uber da war.

Dann standen wir stumm da, bis Julian, der die ganze Zeit auf sein Handy gestarrt hatte anfing zu fluchen. „Scheiße." Fragend sah ich ihn an. „Mein Uber steckt im Stau fest und kommt wohl so schnell auch nicht mehr los. Da gab es einen heftigen Unfall, weil die Straße so glatt ist.", erklärte er, „Ich muss wohl laufen.", stellte er dann fest. „Okay, ich laufe mit dir.", sagte ich. Es war kein Angebot. Unter keinen Umständen würde ich Jule alleine durch die dunklen, kalten Straßen von Dortmund laufen lassen.

„Aber das ist doch voll der Umweg für dich.", argumentierte Jule. Ich zuckte mit den Schultern. „Dann schlaf' ich halt bei dir.", meinte ich, „Aber ich lasse dich auf keinen Fall alleine angetrunken nach Hause laufen." Julian gähnte. „Okay." Wahrscheinlich war er einfach zu müde, um zu diskutieren.

Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass Jule müde oder angetrunken war (vielleicht lag es auch an beidem), doch nach einigen Minuten des stummen Nebeneinanderherlaufens griff er nach meiner Hand und als wir an der nächsten Fußgängerampel warten mussten, schmiegte er sich an mich.

Jule und ich waren schon ein paar Mal miteinander ausgegangen, deswegen wusste ich, dass er eine Person war, die körperliche Nähe liebte, allerdings hatten wir ausgemacht, dass wir es langsam angehen würden. Ich hatte im Grundsatz kein Problem damit, dass Jule mir anscheinend gerade nah sein wollte, allerdings würde ich wohl...ein Problem bekommen, wenn er sich weiter so hingabevoll an mich drückte.

„Jule.", meinte ich sanft und drückte den Ex-Leverkusener ein wenig von mir weg. „Sorry.", nuschelte er, während er sich wieder von mir löste. Er wirkte niedergeschlagen. „Hey, es ist nicht deine Schuld", erklärte ich ihm leise, „Aber wir wollten es doch langsam angehen und wenn du mir so nah bist, ist es sehr schwer, mich zusammenzureißen." Etwas in Julians Augen blitzte schelmisch auf. „Und was, wenn ich es nicht mehr langsam angehen will?", fragte er.

Ich spürte seinen heißen Atem auf meiner kalten Haut. So nah war er mir. „Jule, du bist müde und angetrunken. Du bist nicht Herr deiner Selbst.", seufzte ich. Heftig schüttelte Jule den Kopf. „Ich weiß genau, was ich will." Mit diesen Worten küsste er mich. Und ich konnte ihm nicht mehr widerstehen. Wir standen noch immer an der Fußgängerampel, die mittlerweile bestimmt mehrmals grün gewesen war, und küssten uns. Außer uns war keine Menschenseele auf den Straßen unterwegs und es war dunkel. Deswegen hatte ich auch keinerlei Bedenken, was Paparazzi anging. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf Jules Lippen auf meinen.

Meine Hände lagen auf seinen Hüften, rutschen jedoch immer weiter herunter, bis sie auf seinem Po lagen. Er keuchte auf. „Lass uns nach Hause gehen.", wisperte Jule mit kratziger Stimme und ehe ich nicken konnte, hatte er mich schon an der Hand gepackt und über die Straße gezogen. Die Ampel war rot. Oh, wir würden heute für so viele Dinge auf die Unartig-Liste kommen.

Ich hoffe, der OS gefällt euch!

MsReyland

Adventskalender 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt