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Ich kriege sie nicht mehr aus dem Kopf

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Ich kriege sie nicht mehr aus dem Kopf. Egal, was ich tue. Wenn ich an meinem Kaffee schlurfe, sehe ich ihre hellbraunen Augen; wenn ich die Wolken ansehe, dann sehe ich ihre weißen Zähne. Sie begleitet mich förmlich in meinem ganzen Alltag.

Muss ich an sie denken, weil ich Angst habe, dass sie uns verratet, oder hat es einen anderen Grund?

Mittlerweile sitze ich in meinem Zimmer, an meinem Schreibtisch und fülle irgendwelche Papiere aus. Doch meine Konzentration hängt nicht an den Papieren. Nicht mal ein Stückchen.

Ich gehe mir mit der linken Hand durch meine dunkelbraunen Haare, während ich in der rechten Hand einen Kugelschreiber halte. Zum zweiten Mal habe ich mir jetzt schon diesen Brief durchgelesen.

Schlussendlich lese ich ihn zum dritten Mal. Alle guten Dinge sind drei.

Ich seufze auf und lehne mich in meinen Stuhl zurück, um meinen Kopf an die Kopfstütze anlehnen zu können.

Ich bin einfach nicht dafür gemacht, Papiere auszufüllen. Frustrierend lasse ich den Kugelschreiber aus meiner Hand fallen und lege meine Arme auf die Armlehne.

Ein Klopfen an der Tür ertönt, weshalb ich mich mit dem schwarzen Stuhl in die Richtung drehe. „ Herein.", gebe ich von mir.
Ximena tretet herein und beginnt zu sprechen. „ Sie haben einen Anruf erhalten. Ich wollte ihnen das Handy bringen, schließlich haben sie es unten im Wohnzimmer vergessen."

Ich nicke und stehe auf, um ihr entgegenzukommen. Danach nehme ich mein Handy aus ihrer Hand und bedanke mich. Sofort verschwindet sie wieder aus meinem Zimmer und schließt die Tür hinter sich.

Ich lasse mich wieder auf meinem Stuhl nieder und sehe auf mein Display, das sieben Anrufe anzeigt.
Endlich.

Schnell tippe ich meinen Code ein und rufe zurück. Neunzehn Sekunden hat es gedauert, bis jemand angenommen hat.
„Hallo ..." Scharf atme ich die Luft ein. „ Hast du das Geld?", frage ich, anstelle sie zu begrüßen. Sie zögert kurz und erwidert dann: „ Nein. Gib mir zwei Monate Zeit. Ich werde eine Lösung finden und es dir geben. Jeden Cent."

Die Erbärmlichkeit überholt mich. Schickt er im Ernst seine Frau, um seine Probleme zu lösen? Das ist faszinierend.

Jedoch habe ich keine Geduld mehr. Monate lang warte ich auf mein Geld, und trotzdem habe ich nicht mal einen Euro erhalten. Ich habe ihm immer mehr Zeit gegeben, und langsam nutzt er es aus.

„ Ich werde nicht mehr warten. Ihr habt mich zu lange warten lassen. Er soll zu mir kommen und dann sehen wir, wozu das führt. " „Ich gebe dir alles, was ich habe.", fleht sie, „Aber lass meinen Mann in Ruhe."
Ich überlege kurz. Sie besitzt so gut wie gar nichts, was ich haben möchte, oder?
Ein Grinsen schleicht auf mein Gesicht.
„ Mir reicht eine Sache, die ich haben möchte. Und mir fällt auch schon ein, was." Sie antwortet panisch:„Was es auch ist, sag es mir und du kriegst es." Ich lache leicht auf und erwidere:

„Deine Tochter"

Stille. Sie sagt nichts mehr. Keine Bestätigung und keine Ablehnung. Es scheint mir so, als würde sie überlegen. „ Sind wir dann von allen Schulden befreit?", erkundigt sie sich. „ Jeden einzelnen Cent.", bestätige ich.

Erleichtert atmet sie aus. „ Hol' sie morgen ab."
Erschrocken, über die Antwort, fange ich an stolz zu lächeln. „ Bis morgen.", spreche ich, bevor ich auflege.

Ich weiß, dass es theoretisch Betrug ist, weil ich deren Laden überfallen habe und trotzdem noch Geld von ihnen erwarte, beziehungsweise ihre Tochter.

Ich bin überrascht, dass sie zugestimmt hat. Es ist ihre Tochter.

-

Schnell rase ich durch die Straßen, mit meinem Motorrad. Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen.

An dem Juwelier halte ich an und springe von meinem Motorrad. Den Helm nehme ich von meinem Kopf, bevor ich zur Haustür gehe, die hinter dem Juwelier versteckt ist. Einmal drücke ich auf die Klingel, das sollte reichen.

Leises Summen ertönt, was mir sagt, dass ich die Tür aufdrücken soll, um in einem Hausflur anzukommen. Mit einer schnellen Geschwindigkeit gehe ich die Treppen hoch und erblicke die offene Haustür oben. Ich trete ein und mich erwartet ein länglicher Flur.

Miguel sieht mich an, aber ich werfe ihm einfach nur einen warnenden Blick zu. „ Am Ende des Flures ist ihr Zimmer." Ich folge der Beschreibung und drücke die weiße Zimmertür auf.

Hier sieht alles relativ weiß gehalten aus. Das Holz ihres Bettes ist weiß, die Bettwäsche, die Wand, der Kleiderschrank und der Schreibtisch.

Der Boden bestehlt aus hellem Laminat und eine einzige rote Rose steckt in der beigen Vase, die auf ihrem Schreibtisch steht.

Ich lasse mich auf ihrem Bett nieder und lege meinen Helm auf meinen Schoß. Es gibt noch eine Tür, die meiner Vermutung nach zu einem Badezimmer gehört, da ich fließendes Wasser höre.

Sie muss duschen sein.

Leisen Gesang höre ich aus dem Badezimmer, was mich schmunzeln lässt. Es hört sich gut an.
Innerlich wundere ich mich, wie lange Frauen duschen.

Nach einer Zeit höre ich kein Wasser mehr, da sie es ausgestellt hat. Endlich ist die fertig. Normal bin ich nicht so geduldig, aber ich wollte jetzt ungern in das Badezimmer stürmen und sie aus der Dusche zerren.

Jetzt höre ich ihre wunderschöne Stimme noch deutlicher, da das Wasser ihren Gesang ein wenig gedämmt hat.

Schlussendlich öffnet sich die Tür und vor mir steht sie, mit einem weißen Handtuch um ihren Körper.

Ihre braunen Haare, die wegen des Wassers schwarz scheinen, liegen ihr auf der Brust.
Sie mustert mich skeptisch und umklammert fester ihr Handtuch.

„ Wer bist du, und was machst du in meinem Zimmer?", legt sie los. „ Dich abholen, Liebling."
Sie sieht mich verwundert an. „ Wer.bist.du?", fragt sie weiter. „ Álvaro."

Sie nickt und bewegt sich zu ihrem Schrank. „Bist du irgendein Kumpel von Valerie?" Ich gucke verwirrt und antworte: „Wer ist Valerie?"
Sie schluckt und sieht mich durch dringlich an. „Was möchtest du von mir?" Ein Grinsen schleicht auf mein Gesicht, was ich versuche zu verkneifen. „Um es kurz zu sagen; du bist meins."

Sie sieht mich an und wartet darauf, dass ich äußere, dass es ein Witz war. Dann fängt sie an, zu lachen. „ Álvaro, nimm es mir bitte nicht böse, aber der Witz war schlecht", lacht sie weiter. Ich erhebe mich vom Bett und gehe auf sie zu.

„Du bist ab heute meins. Alles an dir ist meins. Deine hohe Stimme, dein Körper, dein Charakter. Alles. Von deinem Zeh bis zum Haaransatz gehörst du mir. Und jetzt zieh' dich an oder ich nehme dich auf meinem Motorrad mit, während du dein Handtuch festhältst."

1070 Wörter

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