„Du denkst also wirklich, weil du das jetzt sagst, komme ich mit? Ich bitte dich, Álvaro. Mach dich nicht lächerlich. "
Sie will also ehrlich meine Nerven auf die Probe stellen. Böser Fehler.
„ Such dir jetzt Klamotten raus", sage ich, so ruhig es geht. Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und schüttelt den Kopf. Mit ihrem Rücken lehnt sie sich gegen die Türen, des Holzschrankes.
Ich hatte schon genug Geduld mit dieser Familie.
Ich gehe auf sie zu und stütze meinen rechten Arm neben ihren Kopf, während ich in der linken Hand meinen Helm halte.
„ Jetzt dreh mir deinen reizenden Hintern entgegen und hol dir Klamotten aus dem Schrank, oder du wirst auf der Fahrt krank, da du nur mit einem Handtuch bekleidet bist." , sage ich. „ Wieso sollte ich deins sein?", fragt sie. „ Deine Eltern haben Schulden bei mir. Sie wollen die Schulden begleichen, indem sie dich anbieten. Und bei diesem Angebot konnte ich nicht nein sagen."
Natürlich sage ich ihr nicht, dass ich sie wollte.
Sie schluckt und schüttelt den Kopf. „ Du lügst. Das würden sie mir nicht antun."
Und ob sie das tun. Menschen sind ekelhaft, Darling.
Ich gebe ihr keine Antwort darauf, was sie schnell versteht. Sie weiß, dass ich keinen Witz gesagt habe, sondern die bittere Wahrheit.
Die Wahrheiten sind immer bitter, und nicht süß, wie ein Bonbon.Ihre Augen schimmern, wegen der Tränen, die sich in ihren Augen bilden. Elena blinzelt die Tränen weg und schnappt sich Klamotten. Mit einem Schwung drehe ich mich um und warte.
Sie legt sich mindestens zwei Minuten ihre Klamotten an und tippt mir dann auf die Schulter. Meinen Körper kehre ich wieder zu ihr und studiere mit meinen Augen ihren Körper. Die Haarspitzen, ihrer braunen Wellen tropfen auf ihr schwarzes unbedruckte T-Shirt.
„ Ich möchte nicht bei dir sein.", seufzt sie und wischt sich mit dem Handrücken über ihr rechtes Auge. „ Man wünscht sich so vieles, Elena." Sie schluckt die Wörter runter, die sie gerade aussprechen wollte und geht an mir vorbei. „ Willst du nichts mitnehmen?", frage ich. „ Ich habe nicht vor, lange bei dir zubleiben", entgegnet sie. „ Du hast kein Recht zu bestimmen, wie lange du bei mir bleibst. Du bist jetzt meins." Sie sieht mich an und erwidert: „ Niemals werde ich jemanden gehören. Ich bin kein käufliches Objekt." Ich gehe auf sie zu und lege eine Hand an ihre Wange. „ Du bist käuflich, Liebes und jetzt verschwinden wir. Deine Meinung spielt hier keine Rolle mehr, also behalte sie für dich."
Ein Nachteil an mir ist, dass ich mich absolut nicht in die Gefühle anderer hineinversetzen kann. Genau, wie in dieser Situation.
Ihre braunen Augen durchlöchern mein Gesicht und schlussendlich nickt sie dann und streift ihre Schuhe über die Füße. Zusammen gehen wir aus dem Zimmer, entlang zur Haustür, die ich öffne. Elena und ich gehen die Treppen runter, bis wir wieder an einer Tür gelangen. Diese öffne ich auch und schon steht mein Motorrad vor mir. Ich ziehe ihr meinen Helm an und steige auf das Motorrad. Widerwillig besteigt sie auch mein Motorrad. Jedoch hält sie sich nicht fest. „ Ich würde mich an deiner Stelle festhalten, sonst fliegst du noch weg, oder so.", schlage ich vor. „ Niemals werde ich dich anfassen", lehnt sie ab.
Gut, wie sie will.
Ich fahre mit einer schnellen Geschwindigkeit los und fühle sofort zwei Arme, die sich um meinen Bauch schlingen. Elena erdrückt mich fast mit ihren Armen.
Die ganze Fahrt erzählen wir uns nicht, was sowieso vorteilhaft ist. Bei dieser Geschwindigkeit würde man sowieso nichts, außer den Wind hören.
An meinem Haus angekommen, öffnet sich das Tor, um auf den Vorhof zu gelangen. Ich fahre darauf und parke dann. Es ist gerade nicht bedeutend, wo ich parke. Später werde ich einfach mein Motorrad in der Garage abstellen.
Ich möchte von meinem Motorrad absteigen, aber die Arme von der Brünette umfassen mich so fest, sodass ich einfach keine Chance hab. „ Wir sind da."
Ein erleichterter Ausstoß von Atem kommt von ihr und ihre Arme lässt sie von mir. Ich steige ab und helfe ihr. Sie zieht den Helm aus und folgt mir, zu meiner Haustür. Doch bevor ich sie aufschließe, erkläre ich ihr wichtiges. „ Du musst so tun, als wärst du meine Freundin, sonst wird mein Vater dich eigenhändig umbringen." Ihre braunen Augen weiten sich und ihr Kopf fängt an zu schütteln. „ Nein! Das werde ich nicht tun! Vergiss es!"
Dieses Mädchen bringt mich an meine Grenzen. „ Es dient zu deinem Schutz, also tu' was ich sage oder verliere dein Leben. Im Endeffekt ist es deine Entscheidung."Mit einer Bewegung schließe ich unsere Tür auf und trete ein. Der Geruch von Pasta kommt mir entgegen. Verdammt, kriege ich jetzt Hunger.
Mein Bauch fängt an zu brummen. Ich ziehe meine Schuhe aus und schlendere in das Esszimmer. Dort erwarten mich mein Bruder, mein Vater und meine Schwester. „ Wen hast du mitgebracht, Álvaro?", ergreift mein Vater das Wort. Elena guckt mich an und schluckt. „ Meine Freundin." Die Brünette stößt Luft aus und setzt ein falsches Lächeln auf. Meine Schwester dagegen klatscht aufgeregt in ihre Hände und klopft auf ein Stuhl neben sich, der eigentlich für mich gedacht war.„ Wie hast du es geschafft, eine Freundin zu bekommen, Brüderchen?", neckt Alejandro mich und tut so, als würde er nicht wissen, dass es das Mädchen aus dem Juwelier ist. „ Einer von uns muss wohl das bessere Geschwisterkind sein, oder?", grinse ich ihn an. „ Das bin, und bleibe ich", grinst Alejandro zurück.
Ich schüttele belustigt den Kopf und sehe, wie Elena sich zu meiner Schwester setzt. Mein Vater mustert sie auffällig und gleichzeitig begeistert. Er hat schon immer gedacht, dass ich niemals eine Freundin haben werde, weil ich niemals mit einem Mädchen nach Hause gekommen bin.
Die meisten One-Night-Stands hatte ich auch nicht hier, sondern auf der Clubtoilette.
Außerdem ist das mit ihr und mir sowieso nur geschauspielert. Deswegen hoffe ich umso mehr, dass mein Bruder sich nicht verplappert und mich verrät. Ein bisschen Gnade habe ich schließlich mit Elena, sonst würde ich sie auch nicht leben lassen.
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Jewellery
RomanceÁ𝐥𝐯𝐚𝐫𝐨 𝐚𝐧𝐝 𝐄𝐥𝐞𝐧𝐚 | 𝐚 𝐦𝐚𝐟𝐢𝐚 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Immer mehr Juweliere werden in der wunderschönen Stadt Besalú, in Spanien überfallen. Doch niemand findet heraus, wer es getan haben könnte. Elena, Tochter einer Familie, die einen Juw...