"Herr Choi, Ihr nächster Termin ist in einer halben Stunde. Es handelt sich um eine Besprechung über eine mögliche Kollaboration.", berichtete die junge Dame im weißen Anzug mit schwarzen Rock, der bis über ihre Knie reichte.
Ihre schwarzen Haare waren zusammengebunden und hochgesteckt. Die runden Brillengläser und das schwarze Brillengestell ließen sie umso professioneller und qualifizierter wirken, als sie es sonst schon tat.
Erneut bestaunt Seungcheol das Können seiner Sekretärin. Wie sie den Überblick über all seine Termine behielt und immer wusste, wie sie ihm weiterhelfen konnte, obwohl sie selbst genügend unbearbeitete Aufgaben hatte. An einer Gehaltserhöhung war nicht zu zweifeln, sie verdiente es mehr als jeder andere.
"Vielen Dank, Frau Kim. Sie sind für heute entlassen, machen Sie sich bitte einen schönen Nachmittag. Ich danke Ihnen für Ihre Mühe.", lächelte der Braunhaarige, während er die letzten Dokumente unterschrieb und sortierte.
Mit einer Verbeugung erwiderte sie das Lächeln und verabschiedete sich dann von ihrem Chef. Sie wusste, er tat es, weil heute ihr Sohn Geburtstag hatte. Und so war er auch in dem Unternehmen beliebt, als Vorstandsvorsitzender, dessen Gutherzigkeit von allen Anwesenden geschätzt wurde.
Nachdem sein Vater festgenommen wurde, herrschte Chaos in der Firma. Es war eine natürliche Reaktion, Ungläubigkeit, auch Seungcheol leugnete es für eine lange Zeit. Doch da KBC Corporation nicht einfach ungeregelt weitermachen konnte, versammelte sich der Vorstand und halt eine Sitzung über den nächsten Vorstandsvorsitzenden.
Seungcheol erinnerte sich genau daran, wie er nervös draußen saß, während die Älteren in dem Raum ihre Vorschläge gaben. Aufgeregt wippte er seine Beine und kaute auf seiner Unterlippe, sein Bruder drückte ihm einen Kugelschreiber in die Hand, auf dem er herumclicken konnte. Er versicherte dem Braunhaarigen, dass er sich keine Sorgen machen sollte und dass sie alle auf ihn zählten.
Nun, so war es auch keine große Überraschung, als Seungcheol zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt wurde. Sie alle waren überzeugt davon, dass er die meisten Beiträge geliefert hatte und er stets mit voller Begeisterung sich der Arbeit im Geschäft widmete. Somit wählte die absolute Mehrheit den Braunhaarigen als neuen Geschäftsführer.
Einige stimmten dagegen, sie weigerten sich, dieses Ergebnis nachzuvollziehen, denn letztendlich war Seungcheol immer noch der Sohn eines Betrügers. Dass Jeonghan all die Schandtaten seines Vaters enthüllte und dass sie damals ein Pärchen gewesen waren, wusste zu seinem Glück niemand. Aber er versicherte ihnen, er gab ihnen sein Wort, das beste für das Unternehmen zu tun, ohne Fehler wie zuvor zu begehen.
Es gab eine einzige Person, die von allem Bescheid wusste; Park Sechan, der Sekretär seines Vaters. Anfangs fürchtete der junge Mann wirklich, Sekretär Park würde alles aufdecken. Zu seiner Überraschung reichte dieser allerdings eine Kündigung ein und schenkte dem neuen Vorstandsvorsitzenden ein verständnisvolles Lächeln.
"Ich möchte Ihnen keinesfalls irgendwelche Probleme bereiten. Es war eine Ehre für Sie und Ihren Vater zu arbeiten.", mit einer tiefen Verbeugung bedankte er sich bei dem jungen Geschäftsführer und nahm schweren Herzens sein Namensschild ab.
Mit dieser Geste ließ er alles, was bisher geschah, in der Vergangenheit. Vorsichtig legte er es auf Seungcheols Schreibtisch ab und schenkte ihm noch einmal das nette Lächeln, welches der Braunhaarige seit Kindestagen immer wieder sah. Nostalgisch, er hatte das Gefühl, ein Kapitel seines Lebens beendet zu haben, um ein neues, hoffentlich besseres, anzufangen.
"Und noch etwas.", kurz bevor Park Sechan das Büro verließ, drehte er sich das letzte Mal zu Seungcheol mit einem schuldigen Blick um, "Bitte richten Sie dem jungen Mann aus, dass es mir leid tut. Und dass ich tief in der Schuld Ihres Vaters stehe."
DU LIEST GERADE
SCHICKSALSSYMPHONIE ✓
FanficDinge kommen und gehen, Seungcheol jedoch ist überzeugt davon, dass Jeonghan für immer bliebe. Viele fürchten das Schicksal; das erbarmungslose Schicksal, dessen Wandel kaum ein Mensch vorhersagen kann. Es ist wie die Schicksalssymphonie beim ersten...