❰ EPISODE 13 ❱

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Es war das Klingeln seines Handys, welches ihn endlich aus diesen scheußlichen Gedankengängen riss. Für einen Moment pochte sein Herz etwas schneller, er hoffte sehnsüchtig danach, dass es Seungcheol sei, zu seinem Pech allerdings war es eine fremde Nummer. Jeonghan erkannte diese nicht, weswegen er zögerte, den Anruf anzunehmen. Letztendlich tat er es trotzdem und wurde sogleich von einer kreischenden Stimme empfangen.

"Yoon Jeonghan! Zuerst ruinierst du das Leben meiner ganzen Familie und jetzt- Ich kann nicht glauben, dass du dich dazu traust!", eine laute Frauenstimme schrie ihn an, sie war aufgebracht und hatte ohne Zweifel irgendeine Verbindung zu ihm.

Sekunden wurden zu Minuten, die Stille zwischen den beiden war sehr gereizt. Ein mulmiges Gefühl in dem Bauch des Blondhaarigen stieg auf und brachte Übelkeit mit sich. Er befand sich in einer unangemessenen Lage, doch er hatte nicht den Mut dazu, die fremde Frau zu fragen, was das Problem sei. Bei ihrem Temperament fürchtete er morgens kaum noch, lebend seine Wohnung zu verlassen.

"Mutter, gib mir das Telefon- Ich regle das schon! Jeonghan, es tut mir leid für die Störungen.", eine viel ruhigere Männerstimme erklang am Ende der Leitung und Jeonghan konnte endlich etwas durchatmen. Der Fakt, dass diese fremde Person aber ebenfalls seinen Namen wusste, verwunderte ihn, denn er schien keine der Stimmen zu erkennen.

Die Stille zwischen ihnen ließ den Fremden realisieren, dass Jeonghan womöglich nicht wusste, um wen es sich überhaupt handelte. Vor lauter Hektik vergaß er sich vorzustellen, obwohl er ehrlich gesagt dachte, dass der Blondhaarige ihn oder die schrecklich kreischende Stimme erkennen würde.

"Ich bin es, Seungjae. Der Seungjae, du weißt schon, Choi Seungcheols Bruder."

Jeonghan presste seine Lippen aufeinander, die Erwähnung von Seungcheol brachte eine Welle unberechenbarer Gefühle mit sich. Doch es war viel eher die Absicht Seungjaes, der Mann wusste nicht, warum der ältere Bruder seines Exfreundes ihn anrufen sollte. Wäre es nach ihrer Trennung gewesen und hätte Seungjae ihn gedroht, seinem jüngeren Bruder nie wieder über den Weg zu laufen, würde er es verstehen. Allerdings waren schon Jahre vergangen, Jeonghan hatte leider überhaupt keinen Kontakt mehr zu ihm.

Er atmete tief ein, um seine Fassung zu behalten, bevor er zögerlich antwortete. "Ich weiß wirklich nicht, warum du mich anrufst, du weißt Seungcheol und ich-", noch bevor er weiterreden konnte, unterbrach ihn der Andere durch ein "Ja, ich weiß" und er verstummte.

"Es ist nur so- Seungcheol ist seit Tagen nicht mehr zu erreichen. Er ist nicht einmal zur Arbeit gegangen und gerade du musst wissen, wie viel ihm das Unternehmen bedeutet.", die Stimme Seungjaes klang unfassbar verzweifelt, als würde er nach Hilfe betteln und beinahe in Tränen ausbrechen.

Exakt in diesem Moment ertönte die Klingel von Jeonghans Wohnung, wodurch der Mann stark auf zuckte und sich aus seiner Starre löste. Immer noch beteiligt am Gespräch ging er Richtung Haustür und hörte einfach zu, wie Seungjae ihn weiterhin über den Kontext aufklärte.

"Es ist einfach nicht typisch für ihn. Nirgendwo ist er aufzufinden, ich war schon bei ihm zuhause und wir alle haben ihn schon kläglich versucht anzurufen. Wir machen uns alle Sorgen, denn Seungcheol ist nicht so jemand, der sich ohne sich zu melden verschwindet."

Langsam stieg die Besorgnis in Jeonghan auf, welche er allerdings sofort hinter schluckte, um der Person die Tür zu öffnen. Zu seiner Überraschung kam ihm gleich ein prächtiger Blumenstrauß entgegen, so groß, dass er kaum die Person dahinter sehen konnte.

Insgeheim hoffte er darauf, Seungcheol hier stehen zu sehen. Zu schnell wurde er enttäuscht, als er das Gesicht des Boten sah. Ein junger Mann, wahrscheinlich alt genug, um neben seiner Bildung noch einen Nebenjob zu haben. Mit verwirrtem Blick starrte der Blondhaarige den Anderen an, bis dieser eine Visitenkarte zückte.

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