6. Truth or dare

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»Wie geht's dir?«, fragte Harry, als der Zug sich schließlich in Bewegung setzte. »Ganz gut, eigentlich. Ich bin sehr aufgeregt.« Und ich habe auch sehr Angst, fügte ich in Gedanken hinzu. Denn irgendwann müsste ich jagen und wenn ich nichts finden würde, würde ich durchdrehen und dann waren alle in Hogwarts in Gefahr. Ich würde auch Harry, Hermine, Ron, Fred und George und die Anderen angreifen, da ich irgendwann schließlich die Kontrolle über mich verlieren würde.

»Und wie geht es dir?«, fragte ich direkt zurück. »Uhm... ich... joa... ganz gut.« War er nervös? Warum? Eigentlich sollte ich das nicht tun, doch ich war mega neugierig und hörte Mal in seine Gedanken rein. Fuck. Was soll ich denn jetzt machen? In welche von beiden bin ich denn jetzt verliebt? Cho ist so hübsch... aber SIE ist so... perfekt, dachte er. Okay... das ist wirklich privat, ich hätte das nicht tun sollen... Aber nun war es sowieso zu spät. Außerdem wusste ich ja nicht wer Cho oder „SIE" war, also war das jetzt auch schon wieder vergessen.

Es waren bereits 15 Minuten vergangen und keiner von uns beiden hatte ein weiteres Wort gesprochen. Und ich hatte auch nicht mehr in Harry's Gedanken geschaut.

Schließlich klopfte es an der Tür und eine alte Frau sprach: »Wollt ihr etwas vom Servierwagen, ihr beiden?« Harry kaufte sich zwei Schokofrösche (einen für Ron) und bevor die alte Dame ging sagte sie noch: »Ihr zwei seid wirklich ein süßes Paar.« Harry errötete sofort (und wenn ich es könnte dann würde ich es auch, jedoch war ich ein Vampir und konnte nicht erröten) und wir beiden sprachen durcheinander: »Oh.« »Nein... wir-« »-sind kein Paar.«

»Schade«, sprach die Frau und ging erschöpft weiter. Harry sah mich an. Ich sah zurück und er sah mir tief in die Augen. Ich hielt dem stand und hatte nicht ansatzweise vor ihn dieses Anstarrduell gewinnen zu lassen. Nach 5 Sekunden blickte er jedoch weg und verlor. Ich grinste siegessicher.

Nun waren 7 Stunden vergangen und es waren nur noch 2 weitere vor uns.

»Harry?«, sprach ich. »Ja.« Er drehte seinen Blick vom Fenster weg zu mir und sah mich fragend an. »Mir ist langweilig... Hast du eine Idee was wir machen können?« »Uhm... mir fällt im Moment nichts ein.« »Wollen wir Wahrheit oder Pflicht spielen?«, fragte ich. »Zu zweit?«, erwiderte er. »Ach komm schon, das wird bestimmt lustig«, sprach ich und lächelte ihn an.

Pov Harry

»Ach komm schon, das wird bestimmt lustig«, sagte sie und lächelte mir zu. »Na gut«, gab ich nach. »Supi«, sprach sie und freute sich wie ein kleines Kind. Süß. »Also Harry. Wahrheit oder Pflicht?«, fragte sie. »Pflicht«, sprach ich. Ich wollte vor ihr ja nicht aussehen wie ein mutloser Idiot. »Okay...« Sie überlegte.

Pov Mary

Ich hatte eine Idee. »So, Harry«, sprach ich, »du darfst jetzt bis du wieder dran bist nur auf Französisch sprechen.« »D'accord (Okay)«, antwortete er. »Vérité ou devoir, Marie (Wahrheit oder Pflicht, Mary)?«, fragte er. Ich lachte, da er meinen Namen auf Französisch aussprach. »Vérité, bien sûr (Wahrheit, natürlich)«, antwortete ich und grinste. »Vous n'avez pas besoin de parler en Francaise, mais peu importe (Du musst nicht auf Französisch sprechen, aber egal)«, sprach Harry.

Nun überlegte er sich eine Frage für mich.

»De quoi rêvez-vous le plus souvent (Wovon träumst du am häufigsten)?«, fragte er. »Von nichts«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Endlich darf ich wieder Deutsch reden«, sprach Harry.

»Also. Wahrheit? Oder Pflicht?«, begann ich die nächste Runde. »Wahrheit«, antwortete Harry dieses Mal. »Hast du schon mal den Unterricht geschwänzt?«, wollte ich wissen. »Nein«, antwortete Harry.

Wir spielten noch ein paar Runden und als wir beschlossen aufzuhören, mussten wir auch nur noch 20 Minuten fahren. Bald würde ich endlich Hogwarts sehen. Ich war schon sehr neugierig wie dort der Unterricht sein würde und wie alles ablaufen würde.

»Wir sollten mal unsere Schuluniformen anziehen«, sagte Harry und setzte sich in Bewegung. »Ja«, sprach ich, »Zeigst du mir wo die Toilette ist?«, fragte ich. Harry nickte und ging mit mir den mittleren Gang entlang ganz nach hinten, zu den Toiletten. Ich bedankte mich und 10 Minuten später saß ich wieder, mit Harry, in unserem Abteil. Weitere 10 Minuten später wurde der Zug schließlich langsamer, bis er schlussendlich ganz zum Halt kam.

Harry stand auf. Ich ebenfalls. »Komm«, sprach er und schon liefen wir los, aus dem Zug hinaus in die dunkle, kühle Nacht. Harry lief zu meiner rechten. Da ich nicht wusste, wo ich hin musste, beschloss ich einfach Harry zu folgen. Er legte von hinten seinen linken Arm um meine Hüfte. Ein Kribbeln durchzog die Stellen an welchen er mich berührte, jedoch lies es mich sicher fühlen. Harry war ungefähr 8 cm größer als ich. Schon von weitem sah ich endlich das riesige Schloss welches sich „Hogwarts" nannte. Es war atemberaubend... groß. Man merkte schon, dass dort kein normaler Unterricht statt fand, denn es sah wirklich einfach nur unglaublich magisch aus. Jedoch hätte sich wahrscheinlich jeder andere Neue hier Gedanken darüber gemacht, wie er sich in dieser großen Pracht zurecht finden sollte. Ich jedoch musste mir, dank meines vampirischen Gehirnes keine Sorgen darüber machen.

Als wir bei den Kutschen ankamen, stiegen wir zusammen mit Hermine, Ron und einem Neville.

Ich saß wieder neben Harry und er hatte immer noch seinen Arm um meine Mitte gelegt. Ich spürte seine 36°C warme Körpertemperatur und hörte sein schlagendes Herz und das Rauschen seines warmen, wertvollen Blutes, welches durch seine Adern floss. Magisches Blut.

Ich sah ihn von der Seite an und er blickte zurück. Ich lächelte und er tat es mir gleich. Ich hatte das Bedürfnis meinen Kopf auf seine Schulter sinken zu lassen, weshalb ich es auch tat. Ich merkte das er in sich hinein grinste. Er diskutierte gerade mit Hermine über die Rechte von Hauselfen.

In diesem Moment war ich einfach nur unglaublich glücklich und alle Probleme und Sorgen von vorher waren wie weggeblasen. 

Cullen meets Potter - Biss zum Tod (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt