28. Alice im Wunderland

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Heute war Donnerstag, der 19. Dezember. Das Abendessen war gerade vorbei. In 2 ½ Stunden würde die Nachtruhe beginnen und ich war gerade auf dem Weg zu Madame Pomfrey, für meinen wöchentlichen Besuch. Ich kam bei ihr an und sie machte die Untersuchungen. Danach erzählte sie mir, wie immer, das Ergebnis: »Beim Fötus beginnt sich das Unterhautfettgewebe zu vermehren. Die Haut selbst wird von einer schützenden Fettschicht überzogen. Diese ermöglicht später ein leichteres Gleiten im Geburtskanal. Die Haut ist noch rötlich durchschimmernd, Finger- und Fußnägel sind fast vollständig entwickelt. Die Haare beginnen zu wachsen und die Verknöcherung des Skeletts schreitet voran. Ein rasches Wachstum des Gehirns setzt ein. Gegen Ende des Monats reagiert ihr Kind auf optische und akustische Reize. Am Ende dieses Trimesters ist ihr Kind ca. 26 cm groß und wiegt ungefähr 500g. Sie sollten sich ebenfalls etwas mit ihrem Kind unterhalten – wenn Sie verstehen.« Ich verabschiedete mich und lief zur Bibliothek. Ich konnte nur noch Jogginghosen von Freunden von mir tragen, da mein Bauch zu groß für meine eigenen Klamotten waren. Daher trug ich meinen BH, meine Socken, Cedrics Boxershorts, Cedrics graue Jogginghose und Jaspers blauen Pulli. Dort angekommen suchte ich in den verstaubten Reihen nach dem Buch, welches ich lesen wollte. Nach ein paar Minuten fand ich es endlich; Alice im Wunderland! Dieses Buch hatte meine Mutter mir schon vorgelesen, als ich erst drei Jahre alt war. Der Autor des Buches hieß Lewis Carroll. Ich nahm das Buch heraus und fuhr über den Einband. Es war schon ganz verstaubt. Wann dieses Buch wohl das letzte Mal in den Händen gehalten wurde... Ich blies darüber, um den Staub abzubekommen und verließ dann mit dem Buch in der Hand die Bibliothek. Ich ging ein paar Treppen nach oben um den perfekten Platz zu finden. Ich bog in Gänge ein und setzte mich schließlich auf einen großen Fenstersims, wo ich perfekt hinaus sehen konnte. Ich seufzte einmal laut und schlug dann das Buch auf und legte es zum Lesen auf meinen Beinen ab:

Erstes Kapitel.

Hinunter in den Kaninchenbau

Alice fing an sich zu langweilen: sie saß schon lange bei ihrer Schwester am Ufer und hatte nichts zu tun. Das Buch, das ihre Schwester las, gefiel ihr nicht; denn es waren weder Bilder noch Gespräche darin. »Und was nützen Bücher?«, dachte Alice, »Ohne Bilder und Gespräche?«

Sie überlegte sich eben, (so gut es ging, denn sie war schläfrig und dumm von der Hitze,) ob es der Mühe wert sei aufzustehen und Gänseblümchen zu pflücken, um eine Kette damit zu machen, als plötzlich ein weißes Kaninchen mit roten Augen dicht an ihr vorbeirannte.

Dies war gerade nicht sehr merkwürdig; Alice fand es auch nicht sehr außerordentlich, dass sie das Kaninchen sagen hörte: »O weh, o weh! Ich werde zu spät kommen!« (Als sie es später wieder überlegte, fiel ihr ein, dass sie sich darüber hätte wundern sollen; doch zur Zeit kam es ihr Alles ganz natürlich vor.) Aber als das Kaninchen seine Uhr aus der Westentasche zog, nach der Zeit sah und eilig fortlief, sprang Alice auf; denn es war ihr doch noch nie vorgekommen, ein Kaninchen mit einer Westentasche und einer Uhr darin zu sehen. Vor Neugierde brennend, rannte sie ihm nach über den Grasplatz, und kam noch zur rechten Zeit, um es in ein großes Loch unter der Hecke schlüpfen zu sehen.

Den nächsten Augenblick war sie ihm nach in das Loch hineingesprungen, ohne zu bedenken, wie in aller Welt sie wieder herauskommen könnte.

Der Eingang zum Kaninchenbau lief erst geradeaus, wie ein Tunnel, und ging dann plötzlich abwärts; ehe Alice noch den Gedanken fassen konnte sich schnell festzuhalten, fühlte sie schon, dass sie fiel, wie es schien, in einen tiefen, tiefen Brunnen.

»Miss Cullen?!«, fragte Professor McGonagall, welche plötzlich vor mir stand und ich hob meinen Kopf von dem Buch. »Ja?«, fragte ich verwirrt. »Es ist schon weit nach der Sperrstunde! Auf in ihren Schlafsaal aber schnell!«, tadelte sie. »Es tut mir leid, ich hab beim Lesen die Zeit vergessen.« Ich klappte das Buch zu und stand auf. »Fünf Punkte Abzug für Gryffindor«, sagte sie noch und dann lief sie weg und ich in den 7. Stock. Dort angekommen lief ich in den Gemeinschaftsraum und sah, dass es wirklich schon nach der Sperrstunde war, da niemand mehr hier war. Schnell lief ich in das Bad meines Schlafsaales und machte mich in Vampir-Speed fertig fürs Bett. Dann ging ich wieder in den Schlafsaal und legte mich schlafen. In meinem Kopf kreisten die Gedanken. Morgen war der Weihnachtsball... Das würde sicher aufregend werden... Und wie es wohl nach der Geburt mit dem Kind sein würde... Werde ich es in Hogwarts behalten dürfen, oder musste es etwa bei mir zu Hause bleiben – das ging gar nicht! Ein Baby brauchte doch seine Mutter. 

Cullen meets Potter - Biss zum Tod (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt