𝟎𝟐 | 𝐬𝐨𝐟𝐭 𝐰𝐡𝐢𝐬𝐩𝐞𝐫

10.9K 264 9
                                    

L U C I A N O

Mit einer starken Erleichterung beendete ich das Telefonat mit dem Besitzer des Bordells, legte mein Handy zurück auf den Tisch und dachte daran, dass ich diese Frau heute Nacht für mich beanspruchen konnte und auch würde. Den Worten meines besten Freundes wollte ich eigentlich keinen Glauben schenken, doch auf eine gewisse Weise, hatte es mich schon interessiert, ob diese der Wahrheit entsprachen. Und dies war der Fall.

Cinzia's Ruf war für ihren Stand gut und äußerst zufriedenstellend. Außerdem hatte ich mitbekommen, dass sie vorher noch nie an einer Stange getanzt hatte, was die Frage aufkommen ließ, wie sie sich anstellen würde. Eine unerfahrene hatte ich vorher nämlich noch nie. Doch weniges war sie in dem Thema Sex nicht unerfahren, was dementsprechend die Bedeutung hatte, dass ich mich nicht zurücklehnen musste. Im grundlegenden hatte ich dies auch nicht vor, doch etwas Rücksicht hätte ich ja nehmen können. Müssen, muss ich es aber nun ja nicht.

„Ist sie verfügbar?", fragte mein bester Freund und lehnte sich in dem Stuhl zurück.

„Ist sie", bestätigte ich mich ebenfalls zurücklehnend. „Gegen zehn erst, doch besser später als nie."

„Diese Frau ist teuer, Luc", sagte er und legte den Kopf schief. Er musste es ja wissen, immerhin hatte er sie ja schon flachgelegt.. „Ziemlich teuer."

„Sagst du das nicht nur, weil sie dich dazu gebracht hat, ihr dein halbes Gehalt zu überlassen?"

Ich schmunzelte leicht. Es war nicht das erste Mal, dass wir dieselbe Frau flach legten oder uns sagten, welche sich hingab. Aber auf eine seltsame Art störte es mich, dass er sie vor mir entdeckt hatte. Sie schien eine Göttin im Bett zu sein. Aphrodite, so wie er es ausdrücken würde.

„Ich hätte ihr selbst mein ganzes überlassen", zuckte er mit seinen Schultern. „Würde mich nicht wundern, wenn sie dir ein paar tausend aus den Taschen ziehen würde."

„Bevor ich ihr überhaupt Geld gebe, wird sie mich wohl überzeugen müssen, dass sie es verdient", erinnerte ich ihn, da er wusste, wie ich dazu stand. Es mag hart sein, doch wenn ich von der Leistung einer Nutte nicht überzeugt war, bezahlte ich sie auch nicht. Wenn ich nicht zufrieden mit ihrer Leistung war, hatte sie es auch nicht verdient bezahlt zu werden. Eine einfache Angelegenheit, auch wenn es mir öfters Probleme einbrachte.

„Weißt du, wie alt sie ist?"

„Ich denke Mitte 20", antwortete er und nachdenklich nickte ich. Ein passendes Alter, meiner Meinung nach. „Ist das den wichtig?"

„Ich möchte kein unerfahrenes Ding unter mir liegen haben", erklärte ich und griff nach meiner Schachteln Zigaretten. „Auch eine?"

„Gerade nicht", antwortete er und trotz dessen warf ich ihm eine hin. Wenn ich eine Sache verabscheute, dann in seiner Gegenwart alleine zu rauchen.

„Dann eben doch", murmelte er und griff nach dem Feuerzeug. Ich lächelte leicht und lehnte mich anschließend zurück; meine Gedanken steht's bei der kleinen, welche mir heute Nacht Befriedigung schenken würde.

-

Einige Stunden später betrat ich das Gelände des Bordells und sah mich für einen Moment um. Es war recht heruntergekommen, doch die Anzeigetafel mit der leuchtenden Schrift verlieh dem ganzen das Gewisse etwas. Seltsam, dass es mir vorher noch nie aufgefallen war, dass dieses Bordell nicht versteckt wurde, sondern zur Show gestellt wurde. Man konnte es einfach nicht verfehlen.

Ich atmete einmal tief durch, lief auf den Eingang zu und betrachtete die zwei Männer dabei, wie sie mich musterten. Einander sahen sie an und machten daraufhin Platz, sodass ich durchgehen konnte. Zwei Russen, wenn ich mich nicht bei der Sprache täuschte.

THE BOSS'S MISTRESS  |  1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt