14 Kapitel Höllischer Besuch

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Beyaks Pov.:

"Wir müssen die Seraphim finden und eleminieren mein Herr! Sie ist daweil die größte Bedrohung für unser Vorhaben.", erklärte ich Luzifer und dieser krazte nachdenklich seinen gestuzten Bart.

Komm schon sag ja, du Alter Sack, dann komme ich endlich an die Macht, grummelte ich in Gedanken und umfasste angespannt die Tischplatte von Luzifers Schreibtisch. Das war meine Chance, meine Chance Luzifer von seinem Thron zu holen und der neue Herrscher der Unterwelt zu sein. Wenn er einwilligte würde ich endlich die lästige Seraphim eliminieren. Sie war das einzige was zwischen mir und meinem Thron stand. Oh das wird unserem Nephaniel gar nicht gefallen, ich kann es gar nicht erwarten ihm ihre zerschundete Leiche zu bringen!

Ein kleines Lächeln breitete sich auf meinen Gesicht aus und Vorfreude rauschte durch meinen schwachen menschlichen Körper.

"Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist, was wenn Michael uns wieder mit Krieg droht?", riss mich Luzifer aus meinen blutigen Gedanken und ich räusperte mich. "Sir, wir haben genug Inth, die in unseren Diensten stehen. Dazu haben wir dank ihnen noch den Vorteil, dass sie nicht sterben können, schließlich sind sie ja schon tot. Meister, stellen Sie es sich nur mal vor! Endlich könnten wir uns auch auf der Erde verbreiten. Die anderen Übernatürlichen Wesen müssten sich unseren Vorstellungen neigen, schließlich haben sie keine andere Wahl. Die einst mächtigste Rasse von ihnen wäre vernichtet worden und ohne sie haben sie keinen Anführer."."Der ich dann wäre.", beendete Luzifer meine Erklärung und ich nickte.

"Das gefällt mir Beyak, sogar sehr gut! Bring mir das kleine Elemantary Mädchen und ich töte es. Schon viel zu lange lebt dieses kleine Gör noch, es sollte eigentlich schon längst in meinem Reich leben, dem Totenreich.", sagte der Teufel und stand auf, um auf die andere Seite des Tisches zu gelangen. "Ich glaube ich habe dich unterschätzt, mein treuer Diener. Du sollest absofort das mächtigste Mitglied meines Zirkels sein.". Ich konnte mein grinsen nicht zurück halten. Unbewusst hatte sich Luzifer gerade sein Grab noch tiefer gegraben, denn jetzt war ich in einer noch höheren Position und somit auch näher dem Thron.

"Trinken wir darauf.", lud der Teufel mich zum Feiern ein, doch ich schüttelte meinen Kopf." Es tut mir leid Herr, aber ich habe noch Arbeit zu verrichten.", entschuldigte ich mich gespielt unterwürfig und eine missbiligende Falte zeichnete sich auf Luzifers Stirn ab. "Na gut, aber Beyak? Bevor du gehst, fallst du Lilith siehst, schick sie zu mir, ich muss mit ihr sprechen."

Ich nickte nochmals und beugte leicht meinen Kopf nach vorne, dann ging ich aus dem Büro, direkten Weges zur U-Bahn.

Doch ich ging nicht in die richtige U-Bahn Station New Yorks, sondern in einen der verlassenen Tunnel. Dort wo keine Züge mehr fuhren. Denn dort war der Eingang zur Unterwelt.

Lange wandelte ich durch die Finsternis, als ich mich endlich vergewisserte, dass kein Mensch mir mehr entgegen kommen würde. Dann rief ich den Demon in mir, der sich brüllend zu Wort meldete. Ich ließ ihn gewähren aus mir heraus zu treten und schon begann meine Menschliche Hülle zu schmelzen und meinem Demon zu weichen. Wie immer war es ein berauschendes Gefühl zu wissen, dass man so viel mächtiger war als so manches Wesen.

Als ich dann endlich vollständig verwandelt war fiel mir etwas neues an meinem Dasein auf. Hinter mir schwangen knöcherne und brennende Schwingen. Aha, ein neues Extra, dachte ich mir und betrachtete sie genauer. Die Knochen waren symetrisch angeordnet und leuchteten dank dem Feuer welches es erhellte, noch mehr bedrohlicher. Es gefiel mir, jetzt sah ich schon fast wie Luzifer aus, wenn er verwandelt war.

Ich versuchte mit einem Sprung mich vom Boden abzustoßen und tatsächlich trugen mich meine neuen Schwingen. Ein wölfisches Grinsen trat auf mein Gesicht.

Wollen wir doch mal sehen wie schnell sie mich tragen können, dachte ich mir und lehnte mich wie ein Sprinter nach vorne, spannte die Knöcheren Schwingen an und flog mit einem lauten Knall los.

Und mann oh mann, waren sie schnell! Ich brauchte nur wenige Sekunden bis ich vor der Tür von der Unterwelt stand und konnte einfach nicht aufhören zu grinsen. Dank meinen neuen Schwingen war ich noch stärker und gefährlicher, jetzt sollte es sogar ein Kinderspiel sein die Seraphim zu töten!

Doch jetzt sollte ich mich auf etwas anderes konzentrieren, schalte ich mich in Gedanken und legte meine Aufmerksamkeit auf die Tür. Ich ging näher heran und sagte die geheimen Worte, die die Tür der Unterwelt öffnen sollte. Wie erwatete öffnete sie sich auch und eine schäbige Wendeltreppe kam dahinter zum Vorschein.

Ich ging dieses hinunter und je tiefer ich gelang, desto mehr veränderte sich diese. Plötzlich hangen an den Wänden Fackeln, die, wie es schien, niemals abrannten. Die Treppe bestand nicht mehr aus Beton, sondern aus edlen Mamor Fließen, die niemals dreckig wurden. Luzifer achtete halt auf seine Hölle und wollte sich und ihren Bewohnern auch einen gewissen Luxus bieten.

Endlich endetete die Treppe und eine Reihe von Türen erstreckte sich vor mir. Auf allen stand in Latein beschrieben was sich dahinter befand, doch ich suchte nur die Tür für die Folter und Gefängnis Räume.

"Wo bist du ... wo bist du ... ah!", murmelte ich grollend und öffnete die gefundene Tür. Sofort wehte mir eine Fahne von verbranntem Fleisch in die Nase und ich musste wieder zum Grinsen anfangen.

Langsam schlenderte ich durch den langgestreckten Gang und sah in jede Zelle, die links und rechts neben mir auftauchten.

Aus jeder drang Stöhnen und weinen heraus und hallte in meinen Ohren wie Musik. Ich roch die Angst förmlich die in der Luft lag und atmete sie mit Genuss ein. Doch endlich kam ich bei der Zellentür meiner Wahl an und zog die Augenbrauen zusammen. Aus seiner Zelle drang kein Ton, ob er gestorben war?

Quietschend öffnete ich die Zellentür und schloss sie schnell wieder hinter mir. "Wieso denn so eilig? Hast du etwa Angst, dass ich fliehe?", grummelte eine raue Stimme aus der Ecke. Ich lachte. "Du kannst nicht fliehen Nephaniel, du bist an die Hölle gebunden.", belehrte ich ihn und er stand auf, um aus den Schatten zu treten. Ich betrachtete ihn.

Seine sonst so strahlenden blonde Haare hatten ihren einstigen Glanz verloren und hingen schlapp sein Gesicht herunter. Er war in Lumpen gehüllt, die blutig und dreckig waren. Sein Gesicht war von einer Narbe verunstaltet worden, die seine ganze linke Wange entlang glitt . Blut tropfte von seinen Armen herab, anscheinend hatten sich die Inth erst vor kurzem an ihm ausgetobt.

"Was willst du Beyak?", fragte er und ein Grinsen trat auf mein Gesicht zurück. "Ich wollte dir etwas mitteilen. Luzifer hat mir die Erlaubnis gegeben deine kleine Seraphim Schlampe zu töten. Ich hätte mir gedacht, du würdest gerne ihre Leiche sehen."

Wie ich es mir erwartet hatte weiteten sich seine Augen und sprachlos starrte er mich an. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck und er wurde rasend wütend." Du Bastard! Wehe du krümmst ihr nur ein Haar! Sonst -", schrie er mich an, doch ich stoppte ihn." Sonst was? Tötest du mich? Wie willst du das machen? Du bist hier gefangen!", höhnte ich ihn. Er wollte auf mich zu gehen, doch seine Ketten hinderten ihn daran. Ich musste lachen bei seinem hilflosem Anblick.

"Ach Noel, Noel, Noel. Wärst du bei mir geblieben hätten wir das jetzige Problem gar nicht! Wieso hast du es überhaupt mit ihr versucht? Was glaubst du würde sie sagen, wenn sie wüsste was du ihr angetan hast? Glaubst du sie würde ein Monster wie dich lieben?", flüsterte ich zweifelnde Worte in den Raum und sein Gesicht nahm einen verzweifelten Ausdruck an. Mir gefiel es ihn so leiden zu sehen und begann weiter Zweifel zu sähen:"Glaubst du wirklich sie denkt noch an dich? Ha! Wie lachhaft! Sie hat schon längst jemanden neues gefunden. Du bist ganz alleine."

"Du lügst.", presste er zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor und ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Glaube was du willst Engelssohn, ich habe dir nur gerade die Wahrheit erzählt.". Mit den Worten verließ ich seine Zelle und musste nochmals grinsen, als ich hörte wie hinter mir Nephaniel frustriert aufschrie.

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