Chapter 4

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Mir wurde Schwarz vor Augen...
Nichts war zu hören.
Als ich die Augen öffnete, war ich wie gelähmt. Rot. Dunkelrot. Mehr konnte ich nicht sehen. Ich rappelte mich auf. Auch der Komplize stand benommen an der Tür. Erst dann sah ich, dass einer der beiden neben mir auf dem Boden lag. Eine Pfütze aus Blut hatte sich unter ihm gebildet. Mir wurde bewusst, dass ich ihn getötet hatte.
War ich vor kurzem noch wie gelähmt, rannte ich so schnell ich konnte los. Doch der zweite, der an der Tür stand, folgte mir. Weiter! Immer weiter!  hämmerte ich mir in den Kopf. Doch mein Verfolger holte schnell auf. Plötzlich packte er meinen Arm und zog mich mit Gewalt zurück. Er brachte mich in einen Raum, wo noch andere Überlebenden saßen. Es waren nur wenige. Vielleicht 30, aber nicht mehr! Einige Hände waren mit Blut beschmiert und angsterfüllte Gesichter starrten ins Leere, als ob ihnen der Tod gegenüber stehen würde. Eine Stimme schrie aufeinmal: "Setz dich hin!" Dann wurde ich unsanft in eine Ecke geschubst. Eine dreiviertel Stunde verging bis der Wächter den Raum verließ. Sofort stieg ich auf einen Tisch und tastete die Decke ab. Schon löste sich eine der Platten. Ich blickte in die Runde. Alle sahen mich an. Verängstigt, aber mit einem Schimmer von Hoffnung. Ich blieb an einem Gesicht hängen. Diese welligen, braunen Haare, die schockobraunen Augen und das hübsche Gesicht. Da war sie. Laura. Die, in die ich seit der Grundschule verliebt war. Ich bekam ein Kribbeln im Bauch, doch dieses wurde von einer Erschütterung unterbrochen. Ich war vom Tisch gefallen und landete unsanft auf dem harten Boden. Für einen Moment bekam ich keine Luft. Bewegungslos lag ich da. Starrend auf dir lockere Platte, bis ich wieder Luft holen konnte. Langsam setzte ich mich auf. Die anderen schauten genauso ratlos, wie ich es war. Mit den Gedanken noch bei der Erschütterung, stieg ich wieder auf den Tisch und schob die bereits lockere Platte beiseite. Ich erklärte den anderen, wie wir fliehen konnten und sie nickten einstimmig. Also kletterten wir in die Lücke und suchten ein Dachfenster, das wir schon nach kurzer Zeit fanden. Es war das selbe, das ich vorhin schon zerschlagen hatte. Vorsichtig lugte ich hinaus. Nichts. Ich gab den anderen ein Zeichen und wir stiegen auf das Dach. Alles war so ruhig. Nur die Blätter der Bäume raschelten leise im Wind.
"Alles in Ordnung? " fragte ich jeden. Einige hatten viel Angst, andere weniger. An Angst konnte ich gar nicht denken, nur daran was wir als nächstes machen könnten. Plötzlich ein Geräusch. Laut stürmten zwei dunkle Gestalten, über das Dach, auf uns zu...

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