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Ich wünsche euch einen schönen ersten Advent!

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TW: In diesem Chapter geht es um psychische Probleme.

»Ich glaube, dass ich dich immer finden würde. Egal, in welchem Universum wir auch sein mögen.«

Samstag
00:07

Auf Zehenspitzen schlichen sich Nora und Mailin in die Wohnung.

Sie wanderten auf Zehenspitzen in Noras Zimmer und Nora schloss ihre Zimmertür leise. Sie schaltete ihre Nachttischlampe ein und drehte sich zu Mailin um.

Die Brünette lächelte sie an und Nora musste automatisch ebenfalls lächeln. Sie trat auf Mailin zu, drückte sie sachte gegen die Wand, legte ihre Hände an Mailins Wangen und küsste sie. Mailin legte ihre Arme um Nora und lächelte glücklich in den Kuss hinein. Weil Nora ein bisschen größer war, musste Mailin sich auf Zehenspitzen stellen.

Nora konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so viele Endorphine verspürt hatte.

Mailin zu küssen war erstaunlich. Es war besser, als Nora gedacht hatte.
Die Küsse mit ihr waren absolut nicht vergleichbar mit denen, die Nora mit Constantin geteilt hatte. Da lagen Welten zwischen.

Als sie sich schließlich lösten, um Luft zu holen, seufzte Nora glücklich. Sie hielt die Augen geschlossen.

Liebevoll strich Mailin mit ihrem Daumen über Noras Wange. Langsam öffnete Nora ihre Augen. Mailin lächelte. Gott. Nora liebte ihr Lächeln. Es war so schön.

Sanft stupste Nora mit ihrer Nase gegen die von Mailin. Die Brünette kicherte leise, küsste Noras Nase, dann stupste sie zurück. Noras Wangen schimmerten rosa. Glücklich lehnte sie sich mit ihrer Stirn gegen die von Mailin.

Samstag
01:27

Eine angenehme Stille herrschte. Alles, was Nora und Mailin hören konnten, war der Straßenverkehr von draußen.

Sie lagen in Noras Bett. Zwischendurch teilten sie kleine Küsse oder strichen sich einfach durch ihre Haare.

Schweigend guckten die Mädchen hoch zur Decke.

»Wann wusstest du, dass du Mädchen magst?«, fragte Mailin irgendwann.

»Ich wusste es irgendwie schon immer.«, erzählte Nora. »Ich hatte bloß Angst, es zuzugeben. Ich hab mir eingeredet, dass das nur 'ne Phase ist. Aber als ich dann anfing mehr darüber nachzudenken, war mir klar, dass es schon immer Mädchen waren.« In der neunten Klasse hatte Nora ein Mädchen in ihrem Kurs gehabt, die sie besonders hübsch fand. Sie haben nie wirklich miteinander geredet, aber Nora hatte sie attraktiv gefunden.

Dann war da Constantin.

Er fand Nora süß, und Nora hatte es versucht; zum einen, weil sie sich versucht hatte davon zu überzeugen, dass sie hetero war und weil sie irgendwo gehofft hatte, dass Constantin es sein könnte. Aber das war er nie und er würde es auch niemals sein.

»Also .. bin ich die Erste?«, traute Mailin zu fragen und drehte den Kopf zur Seite, um Nora anzusehen. Nora, die verkehrt herum lag, mit dem Kopf zum Fußende des Bettes, wendete ihren Kopf und guckte Mailin an. Sie lächelte leicht. »Ja.«, bestätigte sie. Mailin schmunzelte. »Und du?«, fragte Nora nun. »Ich dachte lange, dass ich asexuell bin«, erzählte Mailin. »Ich hab dann viel mit Josh geredet. Er hat mir in dieser Krise sehr geholfen. Und dann .. dann hab ich von Demisexualität gelesen.« »Das ist, wenn man 'ne Bindung zu der Person braucht, oder?«, fragte Nora. Mailin nickte. »Für mich reicht nicht der Name aus. Ich will die Person einfach kennenlernen.« Nora nickte verstehend.

Girl in Blue || 𝑬𝒊𝒏𝒆 𝑫𝒓𝒖𝒄𝒌-𝑭𝒂𝒏𝑭𝒊𝒄𝒕𝒊𝒐𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt