7

37 2 23
                                    

7

»Ich weiß nicht .. Irgendwie wirkst du richtig abwesend. Als wäre dir alles irgendwie egal.«

TW: In diesem Chapter geht es um psychische Probleme.

Samstag
20:37

Es war stockfinster in Noras Zimmer.

Den ganzen Tag hatte sie im Bett gelegen und die Wand angestarrt. Sie fühlte sich immer noch komisch. Es ging einfach nicht mehr weg. Ihre Gefühle waren wie erloschen. Es war unheimlich.

»Nora.«

Zoe hatte die Zimmertür geöffnet. Sie trug ein Halloween Kostüm.

»Willst du mitkommen?«

Geistesabwesend wendete Nora den Kopf zu Zoe. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie da war.

»Willst du mitkommen feiern?«, fragte Zoe erneut.

Nora wendete ihren Blick zu Zoe.

»Ist alles okay mit dir?«, fragte Zoe verwirrt.

Nora zwang sich zu einem Nicken. »Ja, klar.« »Kommst du mit?« »Nein, danke. Ich treff mich gleich mit meinen Mädels.« Zoe nickte. »Okay. Viel Spaß euch.«

Zoe machte sich vom Acker. Ein paar Sekunden später konnte Nora hören, wie sich die Wohnungstür öffnete und wieder schloss.

Gedankenverloren öffnete Nora WhatsApp. Yara, Ava und Fatou waren vermutlich schon bei Fatou. Nora fehlte allerdings noch. Doch statt zu antworten, öffnete die Blonde Google und tippte etwas in die Suchleiste ein.

Was ist fühlen?

Google zeigte ihr das Wörterbuch an. Das war nicht gerade hilfreich. Sie tippte etwas neues in die Suchleiste ein.

Was ist wenn ich nichts mehr fühle?

Mehrere Internetseiten wurden ihr angezeigt. Sie seufzte.

Anstatt sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen, erhob sie sich und zog sich um.

[...]

Draußen war es feucht und frisch. Es hatte heute Nachmittag geregnet. Allerdings konnte Nora die Kälte nicht wahrnehmen; das war ehrlich gesagt keine Überraschung mehr für sie. Sie konnte schon länger die Kälte nicht mehr spüren.

Sie trug ihr Halloween Kostüm. Kunstblut war auf ihrem weißen Hemd, in ihrem Gesicht und in ihren Haarsträhnen.

Sie wollte eigentlich gerne mit Fatou, Ava und Yara feiern. Die Mädchen wollten Horrorfilme schauen. Aber Nora fühlte sich einfach nicht wohl. Also blieb sie auf der Steintreppe sitzen. Sie hatte ihren Freunden Bescheid gesagt, dass sie doch nicht mehr kommen würde.

Sie kramte ihr Handy hervor und öffnete Kontakte. Als sie ihre Mama fand, rief sie sie an.

Noras Mama ging nicht ran. Es war Mailbox stattdessen ihre Mailbox. »Schönen guten Tag. Das ist die Mailbox von Claudia Machwitz. Bitte hinterlassen Sie ihre Nachricht. Danke.« Es piepte. Nora atmete leise. Sie war sich sicher, dass man das in der Nachricht hören konnte. Sie sagte nichts.

Dann legte sie auf.

Montag
13:09

Nora biss sich unsicher auf die Unterlippe. Sie hatte sich gegen die Spinde gelehnt. Noch immer fühlte sie sich gefühlstaub. Ratlos hörte Nora der Person im YouTube Video zu.

Girl in Blue || 𝑬𝒊𝒏𝒆 𝑫𝒓𝒖𝒄𝒌-𝑭𝒂𝒏𝑭𝒊𝒄𝒕𝒊𝒐𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt