You,Me & our Daughter - Gallagher/ Milkovich Wahnsinn auf höchstem Niveau

Part 2

POV Mickey:

11 Monate, gefüllt mit endlosen Arzt- und Besprechungsterminen bei verschiedenen Ämtern später, war es soweit. Wir hatten unglaubliches Glück und hatten innerhalb nur eines Monats eine Eizellenspenderin und eine Leihmutter gefunden. Nun versuchten Ian und ich es uns möglichst bequem auf den schrecklich harten Krankenhausstühlen, während wir auf die Entbindung warteten. Nur im Knast war es noch ungemütlicher, was ich Ian auch so mitteilte. Er lachte und versicherte mir, dass es bestimmt nicht mehr lange dauern würde. So richtig hatte ich es noch nicht gerafft. In einigen Minuten würden wir ein Kind, unser Kind, in den Armen halten. Ein Kind, das meine Gene in sich trug. Ian hatte mich dazu überredet, die Chancen, dass das Kind eine erhöhte Chance hat, seine bipolare Störung zu bekommen, war uns dann doch zu viel Risiko. Auch wenn es Ian durch seine Medikamente relativ gut ging.

"Herr und Herr Milkovich?," eine Schwester lehnte im Türrahmen zum Wartebereich. Sofort waren wir auf den Beinen. "Ist alles in Ordnung?" fragte Ian sofort. Die Schwester lächelte. "Es ist alles gut gegangen. Sie können sie jetzt kennenlernen." Ian blickte zu mir. "Bereit unsere Tochter kennenzulernen?" fragte er grinsend. Ein Mädchen also. Die Ärzte hatte die ganze Schwangerschaft über nicht sagen können, welches Geschlecht das Kind hatte. Und jetzt war sie da. Ian riss mich aus meinen Gedanken, als er meine Hand nahm und mich den Flur entlang hinter ihm her zog. Sofort holte ich auf und wir folgten der Krankenschwester, die uns in ein kindlich dekoriertes Besucherzimmer führte. "Ihr geht es gut, sie ist ein gesundes Baby. Haben Sie sich einen Namen ausgesucht für die Kleine?"

"Sie soll Mavis heissen. Mavis-Felicity," antwortete ihr Ian und ich nickte nur, als wir vor einem Babybett zum Stehen kamen. Ein winziges Lebewesen, mit halb geballten Fäusten und gerunzelter Stirn, aber friedlich schlafend, lag vor uns. "Sie ist so... klein," staunte ich und runzelte die Stirn. Ian lachte, während er mir einen Arm um die Schulter legte. "Keine Sorge, die wächst noch." Auch die Krankenschwester lachte, als sie Mavis Namen in ihrer Akte eintrug. "Möchten sie sie halten? Ich helfe ihnen, keine Sorge."

Ian war sofort bei der Sache und hielt bereitwillig seine Arme in die richtige Stellung, um das Baby entgegen zu nehmen. Ich starrte die beiden an. "Trau dich, Mickey," meinte Ian. Ich zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht. Ich will ihr nicht wehtun." Die Krankenschwester lächelte. "Allein schon, dass sie sich darüber Gedanken machen, sagt mir, dass Mavis bei ihnen sicher ist," meinte sie aufmunternd. "Wir haben uns Monatelang auf Feli vorbereitet, Eltern-Kurse gemacht und so," nickte Ian zustimmend und ich ließ mir mit größter Vorsicht meine Tochter in den Arm legen. "Wann können wir sie mitnehmen?" fragte ich die Krankenschwester nach einigen Momenten. "Morgen, über Nacht werden wir sie noch zur Beobachtung behalten. Ich gebe ihnen noch ein paar Minuten, dann muss ich sie rauswerfen. Die Besucherzeit ist eigentlich schon vorbei. Wenn irgendwas ist, einfach den Notknopf drücken oder auf den Flur brüllen."

Wir nutzten die letzten Minuten um Familienfotos von uns an Fiona zu schicken, welche uns dann auch prompt anrief. Alle Gallagher Geschwister waren zusammengequetscht auf und um das Sofa, Augen schauten gebannt auf den Laptop Bildschirm, während wir unsere Tochter präsentierten. Die Kleine schlief durch den ganzen Trubel hindurch und kaum hatten wir aufgelegt und Mavis zurück in ihr Bett verfrachtet, tauchte auch schon die Krankenschwester wieder im Türrahmen auf. Mit einem verschmitzten Grinsen pressten Ian und ich unsere Tochter einen Kuss auf die Stirn, bevor wir durch die Tür schlüpften. Nachdem wir einen Termin für den nächsten Tag gemacht hatten, drückte Ian auch mir einen kurzen Kuss auf, bevor wir Hand in Hand das Krankenhaus verließen, bereit unsere neue Zukunft morgen zu dritt anzutreten.