Als ich am nächsten Morgen aufstand, fühlte ich ein komisches Gefühl in der Magengegend. Ich hatte sowas des öfteren, immer, wenn ich eine Vorahnung hatte, dass sich am betreffenden Tag etwas veränderte, bekam ich einen flauen Magen.
Mehr oder weniger gekonnt ignorierte ich das Gefühl und ging zu meinem Kleiderschrank, um mir etwas anzuziehen rauszusuchen. Ich entschied mich für eine blaue High Waist Skinny Jeans ohne Waschung, ein weißes Trägertop und eine rote drei-viertel-ärmelige Bluse mit schwarzen Leopardenflecken, die ich offen darüber trug.
Heute sah ich meinen Daniel wieder. Das Wochenende war so lang ohne ihn, auch wenn wir die ganze Zeit miteinander geschrieben und einmal telefoniert hatten. Es war eben doch etwas anderes, sich in der Schule zu sehen und sich küssen zu können. Ob mich Daniel auch so vermisst hatte wie ich ihn? Ganz sicher.
Als ich auf die Uhr sah, bemerkte ich, dass ich nur noch fünf Minuten hatte um mich zu schminken und meine Haare zu machen, sonst würde ich in Gefahr laufen, den Bus zu versäumen. Schnell eilte ich ins Bad und trug Mascara und Eyeliner auf. Meine Haare band ich zu einem hohen Zopf zusammen.
"Lucy, in zehn Minuten musst du los!", rief meine Mutter aus der Küche.
"Ja, Mama, ich gehe gleich los!"
"Zieh dir aber eine Jacke an, es ist noch kühl draußen."
"Mach ich, danke."
Also schlüpfte ich in meine schwarzen Hidden Wedges mit acht Zentimentern Absatz, ach ich liebte diese Schuhe. Manch einer mag es es merkwürdig finden, wenn ein 16-jähriges Mädchen mit einem so hohen Absatz in die Schule geht, doch mir gefiel es. Außerdem trug ich ansonsten entweder eine niedrigere Absatzhöhe oder flache Schuhe.
Rasch schlüpfte ich noch in meine schwarze Lederjacke, verabschiedete mich von meiner Mutter und ging zur Bushaltestelle. Dort warteten bereits zwei Freundinnen von mir auf mich: Anna und Clara. Anna war 14, also noch in der Unterstufe, und Clara war 17 und ging eine Klasse über mir. Wir tratschten noch etwas bis der Bus kam, aus dem mich meine beste Freundin Stella sofort angrinste, als sie mich erblickte. Wie immer hatte sie mir einen Platz neben sich reserviert.
"Hey, Lucy!"
"Hey, Stella!"
Schon begannen wir zu quatschen.
Nach einer halben Stunde waren wir in der Schule und steuerten auf unsere Klasse zu. Schon von weitem erkannte ich Daniel, der sich im Schulflur mit seinem besten Freund Mark unterhielt. Sofort begann ich zu grinsen. Als ich meine Schuhe vor dem Spind auszog und mich umdrehen wollte, wurde ich auf einmal von hinten umarmt. Sofort drückte ich mich enger gegen den mir so vertrauten Körper und verspürte das mir so bekannte Kribbeln in meinem Bauch.
"Guten morgen, Schatz", flüsterte Daniel bevor er mich um 180 Grad drehte und einen Begrüßungskuss auf die Lippen gab.
"Guten morgen", sagte ich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.
Zu mehr kam ich nicht mehr, da mich Stella am Handgelenk packte und in die Klasse zog.
"Au, Stella, was ist los? Lass mich los!"?
"Ich weiß, ihr liebt euch, aber ihr seid einfach zu niedlich. Außerdem wollte ich mit dir noch unseren gemeinsamen Nachmittag besprechen. Ich schlage vor..."
Weiter kam sie nicht mehr, da sie von der schönsten Stimme des Universums unterbrochen wurde, deren Besitzer auch noch seinen Arm um mich legte.
"Stella, bin ich wirklich so furchtbar, dass jeder sofort vor mir flüchten muss? Nicht jeder ist wie du dieser Meinung, nicht wahr, Schatz?"
"Du bist die Person vor der ich am wenigsten flüchten will", antwortete ich.
"Aaaaaaaahhh, das ist ja nicht auszuhalten! Tut mir leid wenn ich euch jetzt beim turteln unterbrechen muss, aber Lucy und ich wollten eigentlich gerade etwas besprechen. Also, Daniel, ich muss mir dein Schatzilein eine Weile ausborgen. Nächste Pause hast du sie für dich allein, versprochen", unterbrach uns Stella mit genervter Stimme.
"Aber die ganze nächste Pause!"
"Leute! Ich bin keine Ware, die man einfach hin und her tauschen kann, oder seh ich aus wie eine Barbie?"
Damit schnappte ich mir Stella und zog sie in eine hintere Ecke der Klasse während sich Daniel schon auf seinen Platz setzte und mit seinem Handy hantierte.
"Apropos Barbie", sagte Stella und deutete in Richtung Klassentür.
Ich seufzte.===========================
Lied: Love You Like A Love Song - Selena Gomez
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Love me 'til I die
RomansaLucy ist ein glückliches 16-jähriges Mädchen: Die Liebe zwischen ihrem Freund und ihr kann man richtig spüren, mit ihrer besten Freundin versteht sie sich mehr als nur super und die Schule fällt ihr nicht schwer. Doch dann erfährt sie, dass ihr Freu...