Ein verregneter Tag. Wir stehen draußen. Es ist kalt.
Aber das ist es wert. Wir werden One Direction heute das erste Mal sehen. One Direction ist Mayas und meine Lieblings Band. Sie kommen aus England und Irland. Hier in Deutschland sind sie nur für vier Konzerte, während ihrer Welttournee. Seit 5 Uhr morgens warten wir jetzt schon vor dem Hotel im Regen. Eigentlich sollten die Jungs von One Direction schon um 13 Uhr kommen, jetzt ist es 16 Uhr. Aber wir warten, wir wollen sie unbedingt sehen.
Eingehüllt in einen dicken Pulli mit dem Bandlogo, einer Eins und einem großen D, stehen wir hier und warten.
„Hello Germany!" Hören wir jemanden rufen. Er hatte einen britischen Akzent und eine raue männliche Stimme, diese Stimme würde ich überall heraushören. Es ist Harry Styles, mit gerade 19 Jahren ist er der jüngste der Jungs.
Ein lautes kreischen geht durch die Menge, auch Maya und ich kreischen. Wir werden von unseren Gefühlen überwältigt, alle Directioner hier werden das. Directioner, so nennen wir Fans uns.
Umgeben von 10 Bodyguards, darunter auch Paul, der wohl berühmteste Bodyguard von One Direction, quetschen sich Harry, Niall, Liam, Zayn und Louis durch die tausenden Fans zum Hotel. Sie kommen auf uns zu, mein Herz schlägt schneller und schneller. Zuerst läuft Zayn an uns vorbei, er hat uns nicht mals gesehen. Dann Liam, bei ihm müssen wir uns mit einem netten Winken begnügen, aber das ist schon mehr als wir je erwarten haben. Langsam läuft Louis auf uns zu, er guckt mir direkt in die Augen. Es fühlt sich an wie eine wundervolle Ewigkeit. Jetzt steht er vor uns. „Could we have a signature, please?", frage ich schüchtern nach einem Autogramm. „Oh yes, of course.", antwortet er und unterschreibt unsere Autogrammkarten. Dabei streift seine Hand meine. Oh mein Gott ich habe Louis Tomlinson berührt. Er geht weiter und ich fang noch lauter an zu kreischen. Niall kommt zu uns ans Gitter, will sogar Fotos mit uns machen, aber einer der Bodyguards zieht ihn weg. Er versucht wieder an uns ran zu kommen, aber da schubsen ihn die Bodyguards schon weiter. „Mist!", ruft Maya, „fast hätte er ein Foto mit uns gemacht." „Ja, aber er hat uns wahrgenommen, das ist doch mehr als je erwartet, oder?!" Harry steuert direkt auf uns zu, zuerst gibt er Maya ein Autogramm und macht ein Foto mit ihr und dann kommt er zu mir. Gibt mir ein Autogramm und macht ein Foto. „Maybe I can have your number, babe?" fragt er mich. Er wollte meine Handynummer haben. Ich suche schnell Zettel und Stift und schreibe sie auf. Er nimmt den Zettel und geht weiter. Er würde wahrscheinlich eh nie anrufen. Alle Jungs sind jetzt im Hotel verschwunden. „Wollte Harry grade wirklich deine Handynummer?", fragt Maya geschockt und aufgeregt. „Ich glaube schon", antworte ich. Ich kann es selbst nicht glauben.
Zusammen gehen wir noch einen Kaffee trinken und dann zum Bahnhof um mit dem Zug zurück nach Köln zu fahren. „Ey Joe, da oben steht der Zug!", ruft mir Maya zu, wir beiden rennen die Treppen zum Gleis hoch und springen in die sich gerade schließende Zugtür. Zum Glück haben wir den Zug noch bekommen, sonst hätten wir eine ganze Stunde auf den nächsten warten müssen. Nach einer Stunde Fahrzeit kommen wir endlich in Köln an, Düsseldorf ist doch weiter weg als gedacht. Total happy gehen Maya und ich nach Hause, wir wohnen auf derselben Straße. Total durchgefroren verabschiede ich mich von Maya, ich umarme sie und gehe dann Richtung Tür. „Wir telefonieren noch mal, okay Joe?", ruft mir Maya hinter her. Ich antworte nicht, es ist eine rhetorische Frage, natürlich telefonieren wir, wie jeden Abend. Seitdem wir nach der Grundschule auf unterschiedliche Schulen gewechselt haben telefonieren wir jeden Abend um nicht den Kontakt zu verlieren.
Ich suche meinen Schlüssel heraus und stecke ihn in die Tür, das ist gar nicht mal so einfach mit abgefrorenen Händen. Die Tür geht auf und ich gehe rein. „Ich bin wieder zu Hause!", rufe ich. „Fine, wie wars?", kommt meine Mutter auf mich losgestürmt. Ich hasse diesen Spitznamen, Fine, so nennt man eine fünf Jährige, aber doch kein 14 jähriges Mädchen. Joe ist okay, aber nicht Fine. Leider geht bei dem Namen Josephine beides. „Echt hamma.", antworte ich und erzähle ihnen alles.
„Nein geh da nicht rein!" schallt es aus dem Fernseher als mein Handy klingelt. Schon eine Woche ist es her, dass dass Maya und ich vor dem Hotel standen. Seitdem warte ich sehnsüchtig auf Harry's Anruf, kann keine Minute verbringen ohne auf mein Handy zu sehen. Aber was mache ich mir eigentlich vor? Ein Weltstar wie er würde mich doch niemals anrufen.
„Hallo?", frage ich ins Telefon, eine unterdrückte Nummer, wie ich so was hasse.
„Hello? Is there Josephine?", fragt jemand mit britischem Akzent. Es ist Harry. Er ruft also doch noch an. Und wie er meinen Namen sagte, plötzlich finde ich meinen Namen schön.
„Y-Yes. Is there Harry Styles?", frage ich verblüfft.
"Yeah. Do you wanna meet me?" Hat er gerade wirklich gefragt ob ich ihn treffen will? Natürlich will ich. Er ist Harry Styles, das ist genug Grund um ihn treffen zu wollen, obwohl ich ja mehr auf Niall und Louis stehe, aber Harry zu treffen wäre ja auch mal hamma.
„Y-y-yes." Sage ich verblüfft ins Telefon.
„Okay, tomorrow, at nine o'clock am in front of my hotel?"
"Okay, I'll be there.", versuche ich ganz lässig zu antworten. *Piep* er hat aufgelegt. Ich lege das Telefon zur Seite.
Ich stürme zum PC, öffne Skype und rufe Maya an.
„Was ist denn los Joe, wieso rufst du jetzt schon an? Es ist noch nicht sechs."
„Harry hat gerade angerufen!"
„Harry Styles?", fragt sie ungläubig.
„Ja, Harry Edward Styles!"
„Oh mein Gott. Und was hat er gesagt?"
„Er will mich Morgen früh um neun Uhr vor seinem Hotel treffen."
„Und? Haben es dir deine Eltern erlaubt, immerhin ist Schule!"
Mist, Schule, das habe ich komplett vergessen.
„Ich habe sie noch nicht gefragt."
„Worauf wartest du noch, Joe? Frag sie, schnell!"
Ich renne die Treppen runter in die Küche, meine Mutter kocht.
„Was ist denn los, Schatz?", fragt sie als ich die Treppe runter gerannt komme, normalerweise lasse ich mich nur noch zum Essen und raus gehen außerhalb meines Zimmers blicken.
„Er hat angerufen!", sage ich. „Wer ist ‚er'?" fragt mein Vater verwirrt und misstrauisch. Bestimmt denkt er jetzt wieder ich würde mich mit „bösen Jungs" treffen.
„Harry Styles, wer denn sonst?"
„Ist das der Sänger aus deiner Band?"
„Ja, wer denn sonst?", frage ich motzend. Was für eine dumme Frage.
„Aha und was hat er gesagt?", fragt meine Mutter interessiert.
„Er hat gesagt, ich soll ihn Morgen um neun Uhr früh an seinem Hotel treffen." Berichte ich aufgeregt. „Darf ich?"
„Hast du Morgen denn keine Schule?"
„Ja doch, aber die Chance habe ich nur einmal in meinem Leben und andere bekommen doch auch frei wenn irgendwas Besonderes ist. Bitte."
„Was meinst du?", fragt meine Mutter meinen Vater.
„Meinetwegen soll sie gehen, wir können ja eine Entschuldigung schreiben", antwortet mein Vater meiner Mutter und wendet sich dann wieder an mich:„ Und Morgen ist auch nichts wichtiges in der Schule, wie eine Arbeit?" „Nein, ich habe nur Sport, Musik und Religion, das kann ich doch mal ausfallen lassen."
"Okay, dann geh dahin."
„Wirklich? Danke, danke, danke!"
Ich renne nach oben und öffne wieder Skype.
„Und, darfst du jetzt?" fragt Maya neugierig.
„Ja!", rufe ich überglücklich ins Headset.
„Wie geil!"
Nach einigen Stunden telefonieren gucke ich auf die Uhr. Was schon elf Uhr Abends?
„Ich muss auflegen, ich will ja schließlich Morgen ausgeschlafen sein." Sage ich noch schnell und lege auf bevor Maya noch zu Wort kommt.
Schnell putze ich mir die Zähne und gehe noch in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken.
„Du auch mal hier?", frage ich meinen Bruder, Leon, der mal wieder vor dem Kühlschrank steht. Momentan ist er kaum noch zu Hause, entweder ist er Fußballspielen oder trifft sich mit Kumpeln und wenn er mal zu Hause ist muss er meistens für die Uni lernen, er studiert Sport. Ich habe immer noch nicht verstanden was man da lernen soll, aber wenn er meint.
„Ja, ich auch mal hier, Schwesterherz."
„Cool, gibt's du mir mal das Wasser aus dem Kühlschrank?"
„Ja klar. Fang!" Er wirft mir die Flasche zu und ich fange sie sogar, das passiert nicht oft, meistens landet sie direkt an meinem Kopf.
„Hab gehört du triffst Morgen diesen Harry?", fragt er plötzlich an meinem Leben interessiert. Sonst ist ihm egal was ich mache und mit wem ich mich treffe oder wen ich mag.
„Ja, was dagegen?!"
„Naja, er ist älter, viel älter als du. Bestimmt ist er so alt wie ich."
„Er ist Anfang 19 und du 25, da ist ja schon ein kleiner Unterschied."
„Trotzdem ist er um einiges älter als du. Und ich hab da so einige Geschichten von ihm gehört. Ganz koscha ist er ja nicht."
„Was meinst du denn jetzt schon wieder damit?"
„Er soll jede Nacht bis zu vier Mädchen auf dem Zimmer haben und da läuft garantiert mehr als nur reden."
„Was denkst du eigentlich von dem? Es stimmt auch nicht alles was die Presse sagt, die wollen doch nur gute Storys. Außerdem ist das nur so was wie ein Meet & Greet, bisschen reden, Fotos machen und vielleicht treffe ich auch noch die anderen Jungs."
"Wenn du meinst, pass nur auf dich auf."
„Schon klar." Antworte ich und stampfe die Treppen rauf. Was denkt er sich eigentlich? Erst ist er nie zu Hause und dann macht er einen auf perfekten Bruder. Sonst hat er mich auch nie beschützt, auch nicht wenn ich es gebraucht hätte. Ihm war immer irgendwas oder irgendwer wichtiger als ich, seine kleine Schwester. Entweder der Sport, die Kumpels oder die Freundin, ich stand immer höchstens an zweiter Stelle.
Ich gehe in mein Zimmer, mache das Rollo runter, das Licht aus und lege mich ins Bett.
DU LIEST GERADE
One Direction ~ Harry or Niall
FanfictionJoe und Mayas Lieblingsband ist 1D sie würden alles für die tun. keine Konzert und keine Autogramm Stunde findet ohne sie statt und dann schaut Joe plötzlich in die süßesten Augen der Welt welche Auswirkungen hat das auf ihr leben ? Meine 1D Fanfi...