Mit langsamen Schritten, steuert sie auf mich zu und heftet ihr Blick an mir. Unkontrolliert zittere ich weiter und ein plötzlicher Krampf erfüllt mich mit schmerzen.
»Spüren sie es? Spüren sie dieses Stechen, diesen Krampf im Herzen?« Schweißperlen tropfen von meiner Stirn hinunter und ich keuche auf. Ein paar Meter vor mir, bleibt sie stehen und sieht mich weiter emotionslos an.
»Das spüre ich jeden verdammten Tag.« Ihre Hand streckt sie nach vorne und als sie ihre Finger langsam einzieht, fällt mir das Atmen immer schwerer.
»Jeden Tag...« Als ihre dünnen Finger fast ihren Handballen berührt, keuche ich auf und versuche verzweifelt nach Luft zu schnappen. Meine Augen fühlen sich so an, als würden sie gleich austreten. Das Zittern ist schlimmer geworden und lässt mich regelrecht beben.
»Jeden. Verdammten. Tag.«
»A-aber, was h-habe ich d-damit zu t-tun?« Das reden fällt mir schwer und ich falle auf meine Knie. Meine Arme und Hände verkrampfen neben meinem Körper.
»Sie sind schuld! SIE SIND AN ALLEM SCHULD! SIE HÄTTEN NIE HER KOMMEN SOLLEN!« Sie lässt ihre Hand senken und ich kann endlich wieder atmen. Mit meiner rechten Hand, halte ich mich am Hals und sehe überrascht zu ihr rüber.
»W-was habe ich g-gemacht?« Wütend starrt sie mich an und ihre nebeligen Augen brennen in meine.
»Vieles. Ich werde nicht aufhören, bis ich zufrieden bin, bis jede einzelne Faser in ihnen schmerzt und stirbt. Sie hätten nie her kommen sollen. Ich bin the white Cobra. Kompromisslos, schnell und giftig. Wenn sie eine Kobra sehen, sollten sie sie in ruhe lassen, aber dafür ist es zu spät.« Die letzten Worte flüstert sie, bis das milchig weiße langsam aus ihren Augen verschwindet.
Eine Sekunde sieht sie mir in die Augen, bis sie ihre Augen schließt und zu Boden fällt. Ein paar Blätter wirbeln dadurch hoch und es ist still. Immer noch in Schock, stütze ich mich hoch und stehe auf wackligen Beinen. Sie liegt immer noch dort und bewegt keinen einzigen Muskel.
Lass sie dort liegen! Renn!
Wohin? Wohin soll ich rennen?
Renn einfach!
Stolpernd drehe ich mich um und renne. Ich blicke dabei einmal zurück und sehe, dass sie immer noch da liegt. Mein Blick schweift wieder nach vorne und ich hetzte durch den Wald. Sie wird mich umbringen. Sie wird mich kriegen.<> <> <> <>
Als ich der Meinung bin, dass ich genug gerannt bin, bleibe ich stehen. Außer Atem, versuche ich meine Gedanken zu ordnen aber sie sind verstreut. Was habe ich ihr angetan? Ich kenne sie doch garnicht! Verzweifelt setzte ich mich auf einen Stamm und blicke hoch. Ich höre nichts als das Rascheln der Blätter und sehe wie sie leicht im wehenden Wind sich winden. Erst jetzt bemerke ich, dass ich die Taschenlampe dort liegen gelassen habe. Innerlich fluche ich und schließe kurz meine Augen.
Was kann ich ihr angetan haben? Ist sie vielleicht ein Fan? Oder verwechselt sie mich mit jemanden?
Dein größter Fehler war es, hier her zu kommen!
Das alleine kann es aber nicht sein...Plötzlich höre ich ein knacken und stehe schnell auf. Ich sehe mich um, doch niemand ist hier. Mein Herz pocht immer schneller und schneller.
»Knien sie nieder.«, sagt diese liebliche Stimme. Plötzlich ist sie aufgetaucht und steht nun vor mir. Ganz ruhig... Zeig ihr nicht deine Angst... Ich versuche aufrecht vor ihr zu stehen und blicke in diese kalten Augen.
»Knien sie nieder vor mir.«, fordert sie erneut, doch ich bewege mich keinen Millimeter.
»Warum sollte ich?« Sie legt ihren Kopf schräg und ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen. Gerade noch lag sie bewusstlos auf dem Waldboden und jetzt? Jetzt steht sie vor mir und verlangt von mir, mich zu unterwerfen. Ob es ihr gefällt oder nicht, mein Lebenswillen ist stark und wird sich nicht so schnell runterkriegen. Ihr Blick wird immer eindringlicher, sodass ich nicht wegsehen kann. Sie paralysieren mich und ich tauche für einen Augenblick, in eine weiße Welt hinein.
Dicke Schneeflocken fallen von dem weißen Himmel nieder und bedecken den weißen Boden immer mehr. Ein feiner, aber kalter Windstoß prallt gegen meiner Haut ab. Jedesmal wenn ich ausatme, schwebt eine Wolke hinauf und verdünnisiert sich mit der kalten Luft. Mein Körper zitterte leicht, aber es ist ein angenehmes Gefühl. Eine Schneeflocke landet auf meiner Nasenspitze, was mich zum Lächeln bringt. Ein freies Land, ohne Häuser, Bäume oder andere Sachen. Der Himmel in weiß, so wie der Boden. Es ist wie im Märchen. Vor mir formt sich ein Tisch aus Eis. Ich gehe dorthin hin und setzte mich auf den kleinen Stamm. Essen liegt auf einem Teller aus Eis, auf dem Eistisch. Ich fange an zu essen und es gefällt mir. Der Geschmack und die Wärme, die von dem Essen ausgeht ist wunderbar. Leise Piano Klänge erfüllen den Ort weiter mit Freude, wehrend ich genüsslich esse. Ich liebe diesen Ort. Schon immer.
Aber... Stopp! Wie bin ich hergekommen?! Und warum dachte ich, das ich diesen Ort schon immer mag? Ich war noch nie hier!
Plötzlich verschwindet alles und ich falle. Ich schreie und krache kurze Zeit später irgendwo auf. Stöhnend stütze ich mich hoch und stehe auf meinen Füßen. Ich sehe nichts als schwarz. Mein Blick schweift nach links und nach rechts, doch nur schwarz sehe ich. Mein Herz beschleunigt sich und ich versuche irgendetwas im Dunkeln zu erkennen, doch scheitere.
»Was ist? Haben sie Angst?«, lacht eine allzu bekannte Stimme.
»Wo bin ich!«, schreie ich zurück und drehe mich alle paar Sekunden verzweifelt um.
»Sie können es selber aussuchen. Einen Traum? Einen Albtraum? Die Realität? Oder doch nur eine Fata Morgana? Es liegt bei ihnen.« Ich würde eher zu einem Albtraum tendieren. Alles was ich bisher erlebt habe, war ein Albtraum.
»Sie wählen also Albtraum, ja?« Überrascht horche ich auf. Woher weiß die das? Habe ich es eben laut gesagt?
»Nein, sie haben es nicht laut gesagt, ich weiß es einfach. Und nun, wachen sie wieder auf.« Plötzlich spüre ich etwas kaltes in meiner Hand. Meine Augen sind geschlossen und ein ekliger Metall Geschmack liegt in meinem Mund. Ich öffne meine Lieder, doch muss mich kurze Zeit später übergeben. Meinen Mund wische ich an meinem Ärmel ab und schmeiße den toten Frosch in das Gebüsch.
»Hätten sie vorher so brav niedergekniet, hätten sie so etwas nicht tun müssen.« Tatsächlich knie ich vor ihr nieder. Ihr lachen verstummt wieder und ich rappele mich hoch.
Der widerliche Geschmack ist immer noch in meinem Mund und als ich auf ihr Gesicht blicke, sehe ich wie zufrieden sie grinst.»Sie scheinen eine Vorliebe für Frösche zu habe, Mr Horan.« Mädchen hin oder her oder Monster hin oder her. Was würde ich jetzt nicht alles geben, um sie zu schlagen.
Auf einmal bewegt sie sich zu mir und ich möchte ausweichen, doch bin wie angenagelt. Sie streckt sich zu meinem Ohr und streift ihre Lippen dagegen.
»Sie werden nie hier raus kommen...«, flüstert sie und kurze Zeit später ist sie, mit dem kalten Gefühl verschwunden.
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Es kam längere Zeit nichts, deshalb tut es mir leid :( Wie hat euch gefallen? :)
Lots of Love
Eure
einsamerwolf_Liam
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The white Cobra
FanfictionEine Warnung seiner Großmutter... Der einzige Wunsch von ihr ist, dass er sich von dem Wald fern halten soll. Doch was ist, wenn Niall darauf nicht hört? Was ist, wenn er genau das macht, wovor seine Großmutter ihn schützen wollte? Das Mädchen im w...