Chapter 14

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Ich nähere mich ihr noch ein bisschen, wobei ihr Atem nun stärker auf meinen Lippen prallt. Mein Herz pocht immer schneller, was ihr wohl auch zu schaffen macht.

»Was h-hast du vor?«, stottert sie und sieht mich ängstlich an. Ehrlich gesagt, weiß ich selber nicht, was ich hier mache. Aber in ihren smaragdgrünen Augen, liegt noch etwas anderes. Eine Art Freude, spiegelt sich in ihnen wieder.

»Du wirst es bereuen!«
Es ist mir bewusst, aber je länger ich in ihre Augen sehe, desto mehr kribbelt es in meinem Bauch. Dieser eine Wunsch, wird immer größer und größer. Schließlich entscheide ich mich. Die letzten paar Millimeter schließe ich zwischen uns, und drücke meine Lippen leicht auf ihre. Die Schmetterlinge fliegen regelrecht in meinem Bauch. Es fühlt sich gut an und ihre Lippen sind leicht kalt. Mit meiner Hand, halte ich meinen Bauch und lächele leicht in den Kuss hinein. Ich blende alles andere aus und konzentriere mich nur, auf diesen einen Augenblick. Es fühlt sich fantastisch an. Als ob ich den besten Keks meines Lebens essen würde.

Mein Kopf ist völlig leer und ich würde mir wünschen, dass dieser Moment nie zu ende geht. So fühlt man sich also, wenn man seinen ersten Kuss hat...
Nach einiger Zeit, lassen wir von einander ab. Als ich sie, immer noch mit geschlossenen Augen sehe, dämmert es mir langsam, was ich getan habe. Mein Lächeln verschwindet und mein Herz rast wieder, aber nicht wegen Freude, sondern wegen Angst.

»Das hättest du nicht tun sollen...«, sagt sie und sieht mich traurig an. Sie steht auf und ist kurze Zeit später verschwunden.

Was habe ich getan...

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Seit Stunden habe ich sie nicht mehr gesehen. Währenddessen habe ich verzweifelt versucht, einen Ausgang zu finden, aber zwecklos. Seufzend, fahre ich mit meiner Hand durch meine Haare und setzte mich schließlich auf einen alten Baumstamm. Ich neige meinen Kopf nach unten und schließe meine Augen.

Das war ein großer Fehler von mir. Ich hätte sie nicht küssen dürfen. Aber war es wirklich falsch? Es hat sich nicht falsch angefühlt. Es war...

»Mr Horan.« Ich schrecke hoch und sehe, wie sie gegenüber von mir steht. Sie mustert mich mit ihren glühenden Augen und grinst schief. Mein Herz fängt automatisch an zu rasen.

»Sie sind ein guter Küsser, wussten sie das?« Ein großer Kloß bildet sich in meinem Hals. Ich schlucke und sehe sie nervös an, während ihr Lächeln immer breiter wird.

»Was ist? Hat es ihnen die Sprache verschlagen?«, sagt sie, während sie ihren Kopf schräg legt. Ich öffne meinen Mund, um etwas zusagen, aber es kommt kein Ton raus, weshalb ich ihn wieder schließe.

»Wissen sie, es würde mich schon stören, wenn ich meinen ersten Kuss, in so einer Situation haben würde.« Sie macht eine Pause. Mein Herz donnert immer schneller gegen meinen Brustkorb, weil ich Angst vor der Wahrheit habe. Ich habe angst davor, dass meine innere Stimme recht hatte. Ich habe angst vor diesen Wörtern, die sie aussprechen wird, auch wenn ich die Wahrheit schon wusste.

»Und es war nichtmal ihre Entscheidung.« Nein...

»Das hast du n-«, versuche ich zusagen, aber sie fällt mir ins Wort.

»Doch, es war nicht ihre Entscheidung. Wie schon gesagt, habe ich eine größere Macht über sie, als sie denken.«

»Ich wusste es! Ich habe es dir gesagt! Du wolltest nicht hören!«
Ich war so ein Schwachkopf und obendrein war ich so schwach, dass ich mich ihr unterlegen habe. Sie hatte und hat mich fest im Griff. Wer weiß, was sie mir noch alles angetan hätte...

»Eigentlich wollte ich ja mehr von ihnen...«, sagt sie, während sie sich über die Lippen leckt, »aber es währe dann zu böse von mir oder?« Damit hatte sie meine Annahme bestätigt.

The white Cobra Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt