Poetry IV

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Ich hab mal ne Frage.
Wer von euch denkt denn so:
Oh, der ist weniger wert, weil er nicht so ist wie ich.
Lasst die Leute doch leben, wie sie sind. Nur weil man schwarz ist und nicht weiß, heißt das nicht, dass man anders ist. Wir bluten alle gleich und sind alle dieselben, nur weil einer mehr pigmentiert ist, macht ihn das nicht anders.
Und nur weil jemand was anderes glaubt, heißt es nicht, dass der falsch liegt.
Ich bitte euch, lasst die Menschen doch leben wie sie sind, lasst sie glauben was sie wollen, denn wer verurteilt euch für euer Träumen?
Und denkt mal drüber nach wie es wäre, einer von ihnen zu sein, im einen Land verfolgt, im anderen beschimpft und allein.
Oder wie es ist, sich nicht hinaus zu trauen, nicht zu wagen man selbst zu sein. Klar, die Gesellschaft heutzutage stellt kaum wer in Frage, denn es ist schwer sich zu trauen mal um die Ecke zu schauen.
Aber wir alle brauchen mehr Akzeptanz und Respekt, denn viele Erwachsene haben den Wandel vercheckt und sind stehengeblieben mit ihren Traditionen und beschimpfen ein männliches Paar in der Bahn, solche Idioten!
Und trotzdem sagt keiner was dagegen, denn alle sind wir nur Mitläufer auf unseren Wegen.
Aber was ist daran denn so schlimm?
Es ist doch okay, wenn zwei Männer so empfinden, denn es ist ihr Leben und nicht eures, also warum starrt ihr und kommentiert, anstatt euch auf euch zu konzentrieren. Und wieso ist diese Welt so kaputt?
Ich sag's euch, bald ist sie nur noch Asche und Schutt.
Und da wird es keinen Unterschied machen, ob straight oder gay oder schwarz oder weiß, am Ende wird keiner mehr Lachen. Da gibt es dann kein „normal" mehr.
Und überhaupt- was heißt eigentlich normal? Muss ich, um normal zu sein, als Mädchen schlank und noch Jungfrau sein? Muss ich, hübsch und beliebt sein? Oder kann ich auch einfach ich sein?
Muss ich als Junge über 1.80 sein und Muskeln haben? Viele Mädchen und dementsprechend viel Erfahrung haben- oder kann ich auch einfach ich selbst sein?
Muss ich, als Mädchen, mich verstellen und darf es nicht wagen, mal zu sagen:
Das bin nicht ich.
Ihr sagt mir, ich soll erwachsen werden, dabei seid es doch ihr, die die Welt gefährden.
Die nicht zulassen, dass ich sein kann, wie ich bin.
Aber ihr sagt: Ach, das ist ja nur ne Phase, du wirst noch normal werden, keine Frage.
Aber was ist denn normal?
Ich soll die Welt ernster nehmen, aber wie soll das gehen in einer Welt, die so unterschiedliche ist. In einer Welt, in der es aus meiner Sicht keine Norm gibt.

Aber was weiß ich schon von der Welt und vom Leben, ich bin ja schließlich nur ein Kind. Keiner nimmt Worte von mir Ernst, dabei sehe ich vielleicht viel mehr, als jeder von euch es je könnte.
Und ich sehe, dass Mädchen sich nicht trauen, nachts allein durch die Gegend zu laufen, da so viele nicht verstehen was NEIN heißt.
Ein Nein ist ein Nein und nicht ein vielleicht doch und ich kann nicht verstehen, wie die erste Frage vom Gericht nach einer Vergewaltigung dann sein kann „Ja, was hatte sie denn an?"
Und wie kann es dann heißen „ja das ist ihre Schuld, diese Sachen laden ja geradezu dazu ein."
Nein!
Ihr seid erwachsen und denkt doch so beschränkt, dass ich mich frage: Ist mein Leben mit dieser Denkweise grade ein Geschenk?
Denn wenn ja, dann will ich das nicht ändern.
Ich will nicht aufhören Dinge zu hinterfragen und meinen Träumen hinterher zu jagen.
Ich will nicht stumm und erwachsen werden, denn so wie ich bin kann ich leben, ich will nicht erwachsen und ohne Meinung sterben.

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