Kapitel 1- Neuland

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Stille. Nur Stille. Ich schau einen kleinen Spalt aus der Tür raus, doch ich kann niemanden sehen.
Vor ein paar Minuten war hier doch noch alles voll? sag ich leise zu mir und starre verwirrt auf mein Handy.
Nur Schwarzer Bildschirm, komisch hatte eigentlich noch Akku.

Ich weiß sogar noch wie viel, 45% Akku, ich saß in der hintersten Toilette und spielte gerade so ein Spiel auf dem Handy als es dann Ausging.

Genauso war es gerade auch 12 Uhr also Mittagspause, diese verbrachte ich wie eigentlich jede Pause wie schon gesagt in der hintersten Toilette. Pausen generell sind für mich der Horror weshalb ich nur hier bin.
In der Schule hab ich keine wirklichen Freunde, doch alleine auf irgend einer Bank will ich auch nicht gesehen werden, deswegen lieber hier hinten mit ein paar Handy spielen. So geht die Pause auch schneller rum.

Auf jeden fall bin ich jetzt hier, ganz alleine.
Irgendwie hab ich mir ja gewünscht das alle verschwinden aber so hab ich das jetzt auch nicht gemeint.

Ich schleiche mich langsam aus der Toilette raus und stehe mitten im Gang und sehe um mich herum. Komisch sonst ist das hier immer alles voll. Ich laufe ein bisschen weiter und werde immer verwirrter, hab ich irgendwas verpasst? Feueralarm, Evakuierungen?

Während ich immer schneller laufe merke ich dabei wie wenig ich eigentlich meine Schule kenne, manche Plätze kannte ich gar nicht obwohl ich eigentlich schon relativ lange auf dieser Schule bin.

Doch dann stoppe ich, BERUHIGE DICH! schrei ich mich an und schau in jede Richtung, also wenn jetzt niemand her kommt bin ich wirklich ganz... alleine.

In der Schule kann ich niemanden finden also schnappe ich mir mein Rucksack aus unserem Klassenzimmer und schaue bei mir zuhause vorbei, zum Glück ist mein Haus nicht weit von der Schule entfernt, ca nur 10min. Doch während ich nachhause laufe sehe ich keine Menschenseele.
Zuhause dann angekommen kann ich meinen Augen nicht glauben, niemand und absolut niemand ist da.
Obwohl mein Vater heute noch gesagt hat das er heute eigentlich zuhause ist da er Frei hat.

Ich verstehe garnichts mehr aber statt mir ein Kopf zu machen was das alles soll muss ich nachdenken, was ist jetzt wichtiger ist? Mir den Kopf zu zerbrechen oder rational Denken.

Zum Glück hat mich mein Vater schon früh auf so etwas vorbereitet, damals haben wir öfters solche Szenarien selber gespielt und er hat mich gelehrt was die beste Überlebenschancen sind und solches Zeug.

Ich mach mir ein Plan, an oberster Stelle steht Menschen finden danach kommt eine Liste mit den wichtigsten Dingen, denn eins ist klar hier bleiben kann ich nicht ich muss raus um zu verstehen wo alle hin sind.

Als erstes mach ich mir ein strengen Zopf, umziehen muss ich mich nicht, ein Jogginghose und ein T-Shirt mit einer Jacke darüber müssen erst einmal reichen.
Danach suche ich die Armee Tasche meines Vaters. Irgendwo muss die doch hier sein?! ich wühle noch ein wenig in der Abstellkammer herum bis ich sie endlich gefunden habe.

Mit ihr geh ich in mein Zimmer und mache erstmal eine 360 Grad Wendung in der Mitte meines Zimmer um mir ein Überblick zu schaffen was ich am nötigsten Gebrauchen könnte um nichts unnötiges mit zunehmen.

Zuerst geh ich zu meinen Kleiderschrank und hole die unterschiedlichsten Kleidungsstücke raus die ich finden kann, einen weißen Pullover, eine Sport Leggings + Sport BH, eine zweite Jogginghose und noch ein Bikini, man weiß ja nie.

Dann geh ich zu meinen Schreibtisch, aus einer kleinen Schachtel holte ich ein grün orangefarbenes Armband raus und legte es mir um und dann packe ich mir noch ein paar Bücher über die verschiedensten Dinge ein.

Das müsste reichen denke ich mir und geh in die Küche, ich hole ein paar Wasserflaschen und ein paar Konserven Dosen aus den obersten Schrank. Gerade als ich dachte ich wäre fertig fiel mir der Schreibtisch meines Vater in den Augenwinkel. Ich mache die letzte Schublade seines Schreibtisches auf und sah ein Hultafors OK1 Survival/ Bushcraftmesser, die Klinge war sogar geschliffen. Ich nehme das Messer und schaue es mit großen Augen an. Danach stecke ich es in hinten an den Rücken in die Hose damit ich es schnell ziehen kann, nur zur Sicherheit.

Dann mache ich mich nach draußen, die Sonne ist noch sehr hoch das heißt es ist noch nicht viel Zeit vergangen.

Ich hole ein Wasserflasche aus der Tasche und mache sie auf, ich laufe einfach los, ein wirkliches Ziel habe ich nicht aber ich verlass mich auf meine Beine und schaue wo sie mich hin führen.

Alice in Borderland- Osaki KimikoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt