Kapitel 18- Panik

64 6 0
                                    

Immer wieder küssen wir uns, ganz langsam, ganz ruhig ohne uns zu stressen. Als er über mir ist geht er mit seiner Hand an meinen Nacken und streift mit seinen Fingerspitzen immer wieder durch meine Braunen Haare. Sein halb offenes Hemd schleift langsam immer wieder an meinem Bauch entlang wobei seine silberne Kette zu meiner Brust baumelt. Seine andere Hand hält er an meinem Oberschenkel und drückt ihn immer wieder leicht nach oben.

Im Rhythmus wie er sich bewegt so küsst er mich als er plötzlich stoppt. Etwas besorgt sehe ich ihn an als er sich von mir ein wenig entfernt.

"Weißt du was?" fragt er mich. Er fängt an leicht zu lächeln und schaut hinunter.

"Was?" frage ich neugierig.

"Ich liebe diesen Ort hier." verwirrt schaue ich ihn an. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit.

"Wieso?" frage ich vorsichtig.

"Weil ich das tun kann für was ich lebe." antwortet er abscheulich.

"Und das ist was?" zögere ich.

Einen kurzen Moment bleibt er still, er gibt nur ein leichtes lachen von sich.

"Quälen." erschrocken sehe ich ihn an, er hebt sein Blick wieder und starrt mir direkt in die Augen. Sofort versuche ich Abstand zwischen uns zu bringen doch dabei bemerke ich wie er mich an meinen Haaren festhält.

"AGHHH!" schreie ich panisch da er immer fester an meinen Haaren zieht.

"Shh" er hält seinen Zeigefinger an seinem Mund und zieht dann ein Messer hervor. Ich werde unruhig und versuche mich von ihm zu befreien doch er drückt mich weiter ans Bett. Er hält das Messer an meinen Bauch und fährt mit der Spitze langsam hoch, Gänsehaut breitet sich in mir aus. An meiner Kehle stoppt er. Das Messer drückt er an meine Haut so fest hinan dass ich die Kalte Klinge spüren kann. Keinen Zentimeter mehr traue ich mich zu Bewegen. Wie versteinert liege ich da.

Als mir schlagartig Tränen aus meinen Augen schießen. Ist das mein Ende? So entwürdigend soll ich also sterben?

Er blickt mir Tief in die Augen und löst das Messer an meiner Kehle. Dieses gehässige Grinsen!

Er hält die Klinge an meine Wange, der Schmerz kommt mir bekannt vor und trotzdem tut es grauenvoll weh. Er hält seinen Finger an die Schnittstelle. Seine Finger sind voller Blut. Als er plötzlich mit seiner Zunge meine Wange ableckt. Ein furchtbarer Schmerz bewirkt seine Zunge sodass ich leicht verkrampfe.

"Du Sadistisches Schwein!" fauche ich ihn an als er sich wieder von mir löst. Sein Gesicht wird Giftig als er ruckartig das Messer in die Seite meines Bauches rammt. Er lacht laut los und ein lauter Schrei verlässt meinen Körper. Der Schmerz ist unerträglich. Ich merke sofort wie das Blut aus meinem Körper fließt. Als er das Messer wieder heraus zieht verzieht sich mein Körper und meine Atmung beschleunigt sich. Er streift immer wieder mit dem Messer über die verschiedensten Körperteile und verpasst mir neue Schnittstellen.

In diesem Moment sehe ich eine Vase auf dem kleinen Nachtisch neben dem Bett. Ohne zu zögern greife ich so schnell wie möglich nach ihr und schlage sie mit voller Wucht auf den Kopf von Tatashi. Er fällt ohnmächtig zur Seite und ich nutze meine Chance und renne aus dem Raum. Sofort umgibt mich wieder eine dichte Rauchschwade wodurch mir schwindlig wird. Die laute brummende Musik und die leuchtenden Farben beeindrächtigen mein Sehfeld und immer wieder falle ich fast hin da ich mich kaum noch halten kann. Hinter mir höre ich immer wieder die Stimme von Tatashi. Ich weiß nicht ob ich es mir einbilde oder nicht, aber ich will keine Zeit verschwenden um nach hinten zu sehen. Ich will so schnell wie möglich hier raus.

Da ist die Ausgangstür, ich kann sie daran erkennen das sie so Aussieht wie von meinem Zimmer, schnell trete ich ins Freie und laufe zu den Treppen die am Ende des Ganges sind. Immer wieder muss ich mich an den Wänden festhalten damit ich nicht hinfalle. Als ich merke wie das Blut aus meiner Bauchseite mein Bein hinunter fließt drücke ich panisch mit meinen Hände an die Wunde um die Blutung etwas zu verzögern. Ich merke wie mein Körper immer mehr an Kraft verliert und mir langsam schwindlig wird. Die Treppen falle ich mehr runter als zu laufen. Gerade sind nicht viele Menschen im Hauptgebäude wodurch ich die komplette Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Unten an der Treppe laufe ich einfach wahllos in irgendein Zimmer da ich wieder die Stimme von Tatashi hinter mir höre.

Sofort donnere ich die Zimmertür zu und laufe in das innere des Zimmers. Als ich realisiere das Tatashi mir nicht mehr folgt, schaue ich mich etwas im Zimmer um als plötzlich die Badezimmertür sich öffnet.

"Deinen Besuch habe ich jetzt nicht erwartet." erwähnt er scherzhaft. Er steht vor mir mit nassen Haaren, einem Handtuch um seinem Hals und einer schwarzen Jogginghose.

Sofort schießt der Schmerz mir wieder ins Gedächtnis und ich falle auf den Boden. Schnell kommt er zu mir und sieht mich verwirrt an, als er die Wunde an meinem Bauch entdeckt.

"Was zum-" sagt er leise und nimmt sein Handtuch von seinem Nacken und drückt es auf meinem Bauch. Ein lautest stöhnen verlässt meinen Körper durch den Schmerz. Unmittelbar färbt sich das weiße Handtuch rot. Ohne auch nur zu Hinterfragen hebt er mich hoch und trägt mich ins Bad.

"Ich muss zuerst die Wunde säubern..." redet er, doch seine Worte werden immer mehr gedämpfter. Selbst meine Augen auf zu halten wird immer schwerer. Seine Bewegungen werden aber dafür immer hastiger.

"Sumiko ich bin gleich wieder da, du musst wach bleiben!" sagt er streng und blickt mich ein letztes mal totes Ernst an, keinen Augenblick später ist er plötzlich verschwunden. Wieso lässt er mich alleine?

So liege ich nun alleine auf dem kalten Badzimmerboden. Das Handtuch ist schon völlig voll gesaugt von meinem Blut. Diese höllischen Schmerzen bringen mich fast um. Mein Körper hat einfach keine Kraft mehr die Schmerzen zu bekämpfen. Ich habe nicht einmal mehr die Kraft mich zu Bewegen. Wo bleibt verdammt noch mal Chishiya? Soll das mein Ende gewesen sein? So kümmerlich, so Armselig?

Diese Stille ist Beängstigend. Doch dann öffnet wer die Zimmertür.

"Chishiya" stöhne ich mit meiner letzten Kraft um ihm zu sagen das ich noch da bin. Doch nur ein gehässiges Lachen kommt von dem Vorsaal. Das kann jetzt nicht wahr sein?!

Alice in Borderland- Osaki KimikoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt