Chapter 05

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Vor der Eingangstür stand ein Mann. Je näher ich kam, desto deutlicher erkannte ich Tony Stark. Er hatte seine Hand in seiner Hosentasche und starrte auf sein Handy, bis er uns bemerkte und es in seine andere Hosentasche packte. Er kam auf uns zu und nahm mir meine Tasche ab. ,,Furry, so schnell sieht man sich wieder." Er öffnete uns die Tür und hielt sie auf. ,,Stark, zu schnell für meinen Geschmack.", er klang wie immer leicht genervt von ihm, aber ich wusste, dass er ihn eigentlich mochte. Ich trat als letzte durch die Tür und lächelte ihm kurz freundlich zu. Ich war immer noch etwas durcheinander und hätte mich direkt ohrfeigen können, dass ich nicht mal in der Lage war, ihm vernünftig hallo zu sagen.

,,Du musst dann wohl Kayla sein. Freut mich, dich endlich mal persönlich kennen zu lernen." Er schloss die Tür hinter mir und trat neben mich. ,,Hat Nic etwa über mich geredet?" Ich sah schmunzelnd zu meinem Onkel. ,,Nur manchmal. Du scheinst sein ganzer Stolz zu sein." Ich lächelte. ,,Jetzt reicht es aber, Stark. Zeig ihr lieber ihr Zimmer." Ich konnte Starks Blick nicht richtig deuten, denn er ging voraus auf den Aufzug zu. Staunend sah ich mich um. Der Eingangsbereich war riesig. Verglaste Wände und Türen waren links und rechts neben uns, doch es war zu dunkel, um zu erkennen, was sich hinter diesen befand. Wir stiegen in den Aufzug und fuhren los.

Im dritten Stock öffneten sich die Türen und ich wollte bereits aussteigen, als Maria mich gerade noch festhalten konnte, damit ich nicht in eine andere Frau reinlief. ,,Oh, tut mir leid." Ich sah sie an und sie sah mich an. Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. ,,Schon gut, ist ja nichts passiert. Ich bin Wanda." Sie stieg ebenfalls ein und stand nun neben mir. ,,Ich bin Kayla." Mehr konnte ich nicht sagen. ,,Tony, was ist denn hier los?" Sie sah sich kurz im Aufzug um und ihr Blick blieb dann bei Stark hängen. Offensichtlich wusste sie nicht, dass ich nun vorerst hier wohnen würde. Dann wussten es die anderen sehr wahrscheinlich auch nicht. Super.

,,Furrys Nichte. Sie wohnt vorübergehend hier. Vielleicht kennst du sie aus Filmen. Berühmte Schauspielerin." Ich errötete leicht, ich hasste es, wenn Menschen mich nur als die berühmte Schauspielerin sahen und nicht als den Menschen, der ich war. Aber vielleicht reagierte ich in diesem Moment auch einfach nur über. Wandas Blich ging zurück zu mir und sie musterte mich einen kurzen Augenblick. ,,Warte mal. Kayla Furry? Die Kayla Furry, die bei Mistakes of night mitgespielt hat?" Ich nickte. ,,Jap, das bin ich." Ihre Augen wurden immer größer, aber sie sagte nichts mehr. ,,Alles in Ordnung?" ,,Ja, ich...ich habe die Serie geliebt, ich habe Emma Warner geliebt, dich in der Rolle geliebt." Ich lächelte. ,,Danke, ich nehme das als Kompliment." ,,So war es auch gemeint."

Ich konnte nicht einschätzen, ob sie etwas wie ein Fan von mir war, oder nur die Serie und meine Rolle toll fand. Aber letztlich war das auch nicht wichtig, schließlich würde sie mich in nächster Zeit sowieso wirklich besser kennen lernen. Nicht die Schauspielerin, nicht die Nichte von Nic Furry, nein ich hatte mir vorgenommen, dass die Avengers mich als den Menschen kennenlernen werden, der ich bin und nicht, wie ich in den öffentlichen Medien wirke, oder was man offensichtlich von meinem Onkel über mich so erfährt.

Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und Wanda stieg als erste aus und bog direkt nach rechts ab. ,,Wir müssen hier gerade aus.", sagte Stark und lief voraus. Als ich ausstieg, erkannte ich, dass sich ebenfalls nach links ein Flur erstreckte. Stark lief weiterhin geradeaus und begann zu reden. ,,Wir befinden uns gerade auf der Wohnetage. Hier befinden sich alle Schlafzimmer und dementsprechend auch deines. Abgesehen von mir, haben hier, und auf dem anderen Flur, alle ihre Zimmer." Er lief weiter. Auf beiden Seiten des Flures waren Zimmer und zwei Türen lagen sich jeweils gegenüber. Wir liefen bis nach fast ganz hinten durch, bis er vor einer Tür stehen blieb und diese öffnete.

,,Das ist dein Zimmer. Es ist grundlegend jetzt notbedürftig ausgestattet, da nicht viel Zeit war, um etwas vor zu breiten." Er stellte meine Tasche auf dem Bett ab, welches links and der Wand mittig, in den Raum hinein stand. Jeweils links und rechts standen kleine Nachtschränke mit einer Lampe drauf. Links hinter der Tür standen zwei Sessel. Wenn man dort saß, konnte man auf das Bett und den gerade aus an der Wand stehenden Schrank schauen. Neben dem Schrank hing ein großer Ganzkörperspiegel und daneben führte eine Tür in der rechten Wand in einen weiteren Raum. Ebenfalls an dieser Wand stand ein Schreibtisch und rechts in der Ecke ein großes Bücherregal.

Das Zimmer war einfach eingerichtet, aber es sah gemütlich aus und ich glaubte, man könnte sich hier durchaus wohl fühlen. ,,Die leeren Zimmer sehen an sich alle gleich aus. Die der anderen können sich aber auch von diesem hier unterschieden, da sie diese schon viel zu oft umgestellt haben." Ich erkannte einen Unterton, den ich aber nicht wirklich deuten konnte. ,,Diese Tür dort", er deutete auf die zweite Tür im Raum. ,,führt in das Badezimmer. Auch dort findest du hoffentlich an sich alles, was du so brauchst. Je nachdem, wie lange du hier bleibst, sollten wir Nachschub kaufen."

Ich erwähnte nicht, dass Maria sehr vermutlich meine eigenen Sachen eingepackt hatte, die für die nächste Zeit reichen werden, denn ich wollte nicht unhöflich wirken. ,,Das ist alles wirklich sehr, sehr nett von euch." Ich wusste nicht wirklich, wie auf diese ganze Gastfreundlichkeit reagieren sollte. Stark nickte und wendete sich dann jedoch wieder an meinen Onkel. ,,Wir erden uns gut um sie kümmern, Furry. Das verspreche ich." Er nickte zwar ebenfalls, aber ich konnte die Besorgnis in seinen Augen genau erkennen.

Während Maria und Nic noch irgendetwas mit ihm besprachen, ließ ich mich in einen der Sessel fallen und atmete einmal tief durch, bis ich mein Handy aus meiner Tasche zog, um Mark eine Nachricht über den restlichen Verlauf des heutigen Abends zu schreiben. Obwohl ich das ganze noch nicht wirklich realisiert hatte, fiel es mir nicht schwer, die Sätze zu verfassen. Gerade, als ich die Nachricht abschickte, öffnete sich die Tür und die drei traten wieder ein. ,,Kayla, wir sind dann jetzt wieder weg. Wenn du irgendetwas brauchst, oder irgendetwas anderes passiert, dann ruf mich an." Nic schloss mich in seine Arme. ,,Alles wird wieder gut, ich habe dich lieb." Ich lehnte meinen Kopf gegen ihn und schloss kurz die Augen. ,,Ich dich auch." Er ließ mich wieder los und ich umarmte Maria ebenfalls. ,,Danke, dass du da warst.", flüsterte ich, obwohl ich es nicht musste. ,,Ich bin immer da, wenn du mich brauchst, Kayla. Ich hoffe, das weißt du." Ich nickte und wir lösten uns aus unserer Umarmung.

,,Ich rufe dich morgen an.", sagte Nic noch, bevor er und Maria den Heimweg antraten. Nur noch Tony und ich standen im Zimmer und da ich nicht wirklich wusste, was ich sagen sollte, war ich froh, dass er noch etwas sagte. ,,Ich werde dich dann jetzt mal allein lassen. Es ist schon spät und ich denke, es ist das beste, wenn du jetzt in Ruhe schlafen gehen kannst. Wenn du noch etwas brauchst, dann sag mir einfach beschied." Ich lächelte. Hinter seiner typischen Mr. Stark Masche schien noch ein ganz anderer Mensch zu liegen. Aus irgendeinem Grund hoffte ich, diesen Tony Stark kennen lernen zu dürfen. ,,Das ist wirklich nett. Noch mal vielen Dank." Er nickte mir noch einmal freundlich zu, während er den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss.

Ich ließ mich rückwärts aufs Bett fallen und starrte die Decke an. Meine Hände lagen ineinander verhakt auf meinem Bauch. Mein Kopf war mit tausend Gedanken gefüllt und gleichzeitig so leer. Bevor ich mich in meinen Gedanken verlieren konnte, klingelte mein Handy und Marks Name erschien auf meinem Display.

Safe me please  // Wanda MaximoffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt