Es waren mittlerweile ein paar Monate vergangen, seitdem ich Lysander meine Liebe gestanden habe. Das war auch das letzte Mal, dass ich mit ihm ein Wort gewechselt habe. Ich war auf alles vorbereitet...aber das? Er redet kein Wort mehr mit mir. Selbst, wenn ich ihn fragte, ob er mir die Aufgabe aus dem Mathebuch erklären könnte, er reagierte nicht. Ich meine wenn,dann habe immer noch ich das Recht ihn zu ignorieren und nicht umgekehrt! Ihr seid neugierig und wollt wissen, was sich an diesem Tag zugetragen hat? Nun, es lief ungefähr so ab. In der Mittagspause bat ich ihn zu mir zu kommen. Ich redete etwas um den heißen Brei herum:" Wir kennen uns nun schon so lange... " das übliche Blabla eben. Und als ich die drei Worte " Ich liebe dich ", aussprach, weiteten sich seine Augen. Mit der Reaktion hatte ich nicht gerechnet und lief rot an. Danach schaute er mir nicht mehr in die Augen und sagte nur:" Es tut mir sehr Leid, aber ich kann deine Gefühle nicht erwidern... " Moment. Jetzt denkt ihr sicherlich:" Sie hatte doch gesagt, sie sei auf alles gefasst gewesen. " Das war noch nicht alles. Kurz, bevor er ging, murmelte er noch:" Es gibt da schon jemand anderen. " Ich kann nicht genau sagen warum, aber darauf war ich nicht vorbereitet. Seine Worte haben mich echt fertig gemacht...Und seitdem redete er nicht mehr mit mir. Ich habe ihn nie groß mit Mädchen zusammen gesehen, daher wunderte es mich. Irgendwo fing ich an zu bereuen das gesagt zu haben. Wir haben uns völlig auseinandergelebt. " Ia...! " Hm, was war das? Naja, auf jeden Fall sollte ich mal mit ihm reden und ihn darum bitten, so zu tun, als sei das alles nie passiert, so kann das einfach nicht weitergehen. " Pia, wach auf! " Pia will aber nicht aufwachen! Plötzlich erschrak ich und öffnete meine Augen. " Pia, was liegst du da so schief rum? ", fragte mich meine Freundin Hana verwirrt. Leicht benebelt starrte ich auf meinen Bauch. Dann auf die Position meiner Arme und Beine.Beide Beine hingen halb auf der Bank. Die Arme lang ausgestreckt über den Kopf. Hana prustete sich und hielt sich die Hand vor dem Mund:" Das ist ein Wunder, wie du dich solange in dieser Position auf der Bank halten konntest. " Ich starrte sie kurz an, nickte und senkte den Kopf sogleich wieder." Was ist denn los mit dir? Ist es immer noch wegen Lysander? " In diesem Moment fiel ich von der Bank und landete auf dem Rücken. " W-woher weißt du das? " " Pia, ich kenne dich doch, außerdem redest du in letzter Zeit von nichts anderem, als von ihm. " Und plötzlich platzte es aus mir heraus, wie ein aufgeblasener Luftballon, der es nicht erwarten konnte, die Luft rauszukriegen. Ich erzählte ihr alles. Die Sache mit dem Liebesgeständnis wusste sie schon. Lang und breit erzählte ich ihr, wie sehr ich darunter litt und was ich dagegen unternehmen wollte. Je ausführlicher ich ihr die Situation schilderte, desto trauriger sah sie mich an. Bis sie sich erhob und mit geballter Faust sagte:" Mach dir keine Sorgen, ich werde dir helfen, er wird dir schon verfallen. Glaub mir, ich habe den perfekten Plan! "
Lysanders Sicht:
Ich saß bereits im Klassenzimmer, als die Schulglocke anfing zu läuten. Ich kramte noch in meiner Schultasche herum und fand merkwürdigerweise mein Notizbuch nicht. " Wo habe ich es bloß gelassen? Ich hatte es gerade eben doch noch! ", murmelte ich vor mich hin. Schließlich gab ich auf. Der Lehrer war bereits eingetroffen und schlug schon das Buch auf. Ich sollte besser nachher nocheinmal nachschauen. " Ich werde jetzt die Hausaufgaben , die ihr gestern von dem Vertretungslehrer aufbekommen habt, kontrollieren. Plötzlich bemerkte ich, wie mir jemand auf die Schulter tippte. " Ey, Lysander, was für Hausaufgaben!?," flüsterte Castiel. " Weißt du es etwa nicht mehr? Wir hatten doch gestern Vertretung und haben Hausaufgaben aufgekriegt, " erwiderte ich. " Verdammt! Kann ich bei dir abschreiben? " " Kommt nicht in Frage... " " Bitte, ich kann mir keinen weiteren Eintrag leisten, sonst bekomme ich schon wieder eine sechs und 'nen Einlauf von meinen Eltern! " Letzten Endes gab ich nach. Cas war mein bester Freund und ich wollte nicht, dass er wegen mir Ärger bekommen würde. " Danke Lys, hast was gut bei mir! ", grinste er mich an. Unauffällig reichte ich ihm mein Heft rüber, als auf einmal die Klinke der Tür heruntergedrückt wurde. Ich traute meinen Augen nicht. Die Tür öffnete sich und in ihr stand Pia. Aufgetakelt im engen Kleid, mit viel Schminke im Gesicht und gestylten Haaren. Keuchend entschuldigte sie sich:" Tut mir Leid..., dass ich zu spät bin, i...ich war noch...auf dem...Klo. " Empört antwortete der Lehrer:" Pia, dass kenne ich ja garnicht von dir und wie siehst du überhaupt aus!? " " Es war eben eine kleine Stiländerung nötig, " rechtfertigte sie sich. " Setz dich! " Der darauf folgende Unterricht schien kein Ende zu haben. Ich hörte zu, doch trotzdem verstand ich nichts von dem, was der Lehrer erklärte. Außerdem fühlte ich mich beobachtet... Pia, die mich die ganze Zeit über anstarrte, spielte mit ihren Haaren oder wunk mir zu. Ich hatte keine Chance mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Und überhaupt ist es mir ein Rätsel, warum sie sich so aufgebrezelt hat... wofür und vor allem, für wen? Die Schulglocke, die endlich läutete, befreite mich von all diesen Gedanken, dachte ich zumindestens. Gerade, als ich aus der Tür gehen wollte, stand Pia vor mir. " Lysander, ich muss mit dir reden, es ist sehr wichtig, " sagte sie und guckte mich ernst dabei an. Seufzend antwortete ich:" Ich höre... " " Weißt du, seit ich dir dieses Geständnis gemacht habe, ignorierst du mich komplett. " " Jetzt gibst du mir auch allen guten Grund dazu. " Sie schaute mich noch eindringlicher an. " Der da wäre? " " Dein plötzlicher Stilwandel zum Beispiel, so kenne ich dich garnicht. " " A-aber ich dachte, das würde dir gefallen? " " Wenn du mich gut genug kennen würdest, wüsstest du, dass das nicht der Fall ist... " Ihre Augen fingen an zu glänzen und es kullerten erste Tränen aus ihren Augen. In diesem Moment ging mir ein Stich durchs Herz. Ich versuchte sie so gut, wie es ging, zu beruhigen. " Pia... es tut mir Leid... so hatte ich das nicht gemeint. " Jetzt umhüllten ihre kleinen Hände ihr tränenüberströmendes Gesicht. " Nein, ich hab schon verstanden, " antwortete sie mit zittriger Stimme.Es hatte keinen Sinn. Schweren Herzes mit schlechtem Gewissen lief ich an ihr vorbei und ließ sie allein zurück, als sei nichts gewesen.
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Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick bekommen :3 Für Lob und Kritik bin ich immer offen.
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Wie sagt man so schön? Gegensätze ziehen sich an ( Sweet Amoris Lysander FF)
FanfictionAls ich dich das erste Mal sah, war ich überwältigt. Wir freundeten uns an und verbrachten immer mehr Zeit miteinander. Du hast mir gezeigt, dass ein Lächeln sehr viel wert ist und gemeinsame Erlebnisse große Schätze sind, die uns niemand nehmen ka...