Ungeduldig wippte ich auf dem Stuhl herum. „Wann stellst du mir denn endlich Lysander vor? " sah ich Castiel mit einem Hundeblick an. „Irgendwann vielleicht, " antwortete er gleichgültig. Es machte den Eindruck, als würde ihn meine ständige Fragerei tierisch auf die Nerven gehen. Zugegeben, normalerweise bin ich diejenige, die ihm keine Beachtung schenkte und versuchte, so gut es ging, zu ignorieren. Das ich ein so großes Interesse zeigte Lysander kennenzulernen, wunderte ihn nicht. Schließlich war er es, der behauptete, wir seien uns so ähnlich. Das ich ihn dann unbedingt kennenlernen wollte, war verständlich. Und da ich immer intensiv für die Schule lernte, hatte ich keine Zeit großartig Kontakte zu knüpfen. Ich habe mich von Anfang an des Schuljahres einzig und allein auf meine Noten konzentriert. Währendessen freundeten sich alle in der Klasse an. Da ich keinerlei Anstalten machte jemanden kennenlernen zu wollen, ließen mich alle außenvor und bildeten Gruppen. Seitdem bin ich immer alleine gewesen. Dreimal dürft ihr raten, wer als Einzigste die Partneraufgaben alleine erledigen durfte. Genau, ich. Es machte mir nie was aus allein zu sein, aber das ich letztlich an mehr Aufgaben arbeiten musste, nur, weil sich kein Partner fand, ging mir gegen den Strich. Dies änderte sich allerdings, als Castiel in unsere Klasse kam. Er wusste sehr schnell, wer nur quatschte, wer sich einzig und allein um seinen abgebrochenen Fingernagel kümmerte und wer ernsthaft an die Sache ranging. Daher fiel ihm die Entscheidung auch nicht schwer und er setzte sich sofort neben mich. Das das aber mehr Nach als Vorteile mit sich bringt, konnte ich ja nicht ahnen. Er rührte keinen Finger und ließ mich seine Aufgaben machen.
Also gut, du fauler, stets genervter, Gitarre spielender Raucher, ich bin gespannt, was du so für Freunde hast.
Nach meiner elendig langen Quengelei hielt es Castiel nicht mehr aus. Nach dem Unterricht schleppte er mich zu einer seiner Bandproben mit, bei denen Lysander auch dabei war. Ich war ziemlich aufgeregt. Während ich auf ihn wartete, knetete ich nervös meine Hände. Sie schwitzten und waren klitschnass. „ Oh bitte, lieber Gott, lass ihn nicht meine Hand schütteln, " betete ich hoffnungslos und wartete auf ein Zeichen. Da riss plötzlich jemand
den Vorhang auf. Ist er das? Auf der Bühne stand ein Junge mit silbernem Haar und schwarzen Strähnen. An seiner Kleidung waren ein paar Nieten und Ketten befestigt. Die Muster seines Ouftits waren größtenteils in einem kariertem grün. Eine leichte Röte machte sich auf meinem Gesicht bemerkbar. Das ist wohl Lysander. Jetzt tauchte Castiel auf und beglitt Lysanders Gesang mit seiner Gitarre. Sein Gesang verzauberte mich. Er hatte eine so sanfte Stimme und da ich als einzigste im Publikum war, schaute er nur mich an. Ich schloss die Augen und ließ mich von der Musik treiben. So schnell, wie sie angefangen hatten zu spielen, war der Song auch schon wieder vorbei. Ich war hellauf begeistert, wie gut die zwei zusammen auf der Bühne harmonierten und ging auf sie zu. „Das habt ihr großartig gemacht, der Song war wirklich fantastisch, er hat mich umgehauen! " „ Ob es wirklich das war, was dich so faszinierte... ", grinste mich Castiel an. Mein Fuß näherte sich langsam Castiels Bein. „ Au! Spinnst du?! ", wurde er laut. „Pass das nächste mal einfach besser auf, was du aus deinem Mund kommen lässt," grinste ich ihn finster an. Wir redeten noch eine Weile, bis die Dämmerung langsam anbrach. „Wir sollten langsam gehen, es wird schon dunkel, " fiel Lysander auf. „Castiel, räumst du die Instrumente ein? " „Warum denn ich? " „Ganz einfach, weil ich sie gestern abgebaut habe und du heute dran bist," antwortete er mit verschränkten Armen. Schließlich gab Castiel auf. Mit einem genervten Stöhnen feuerte er seine Cola Dose in die Ecke und stöpselte die Lautstärker aus. Nun war Lysander gerade aus der Tür, als er Castiels Wutausbruch mitbekam. Jetzt stand er wieder in der Tür. Er sah Castiel engstirnig an und deutete mit dem Zeigefinger auf die Cola Dose. „Aufheben. " „Ist ja schon gut! ", zischte Castiel. " „Mach mal schön weiter, Putzfrau, " rief ich hinterher. Endlich hatten wir das Gebäude verlassen. Lysander und ich entschieden uns zu der nächsten Bushaltestelle zu laufen, da der Bus an der jetzigen Haltestelle erst in einer dreiviertel Stunde kommen würde. Ich sollte mich eigentlich nicht beklagen, dass es etwas frisch war, immerhin lag kein Schnee. Aber ich Idiot hatte heute Morgen vor lauter Eile meinen Schal Zuhause vergessen und jetzt fror mein Hals. Da auch meine Haare nicht länger, als bis zu den Ohren gingen, fror ich auch am Nacken. Bei jedem kleinen Windzug zog ich mir meine Jacke immer weiter zum Hals. Lysander bemerkte, wie sehr ich vor lauter Kälte zitterte und bot mir seinen Schal an. Diesen lehnte ich dankend ab. Er sollte wegen mir nicht auch noch frieren. Die nächsten fünfzig Meter hatte ich das Gefühl, als würde es immer kälter werden. Selbst meine Kniekehlen fingen an zu schlottern. Auf den Gedanken eine Strumphose zu tragen, bin ich natürlich nicht gekommen. Plötzlich hielt Lysander an. „So geht das nicht...", sah er mich bemittleidend an. Schnell nahm er sich den Schal vom Hals und legte ihn mir an. Ich spürte, wie mein Hals von einem auf den anderen Moment ganz warm wurde. „Aber Lysander, jetzt frierst du doch..." sagte ich mit schlechtem Gewissen und starrte ihn an. „Keine Sorge, meine Jacke ist so lang, dass ich sie mir sogar bis zum den Ohren ziehen kann," lächelte er mich an. Nach einiger Zeit waren wir nun an der nächsten Haltestelle angekommen. Etwas später traf der Bus schon ein. Ich verabschiedete mich von Lysander, setzte mich in den Bus und wunk ihm noch einmal zu.
Am Tag danach saß ich wieder hochmotiviert im Klassenzimmer und lernte wie blöd. Doch ich unterbrach das Lernen, als ich bemerkte, wie plötzlich jemand vor mir stand. Es war Lysander. „Bist du gestern noch gut nach Hause gekommen? ", fragte er. Ich nickte nur und wühlte in meiner Tasche rum. Das erste, was ich tat, als ich gestern Zuhause ankam, war meine Mutter darum zu bitten, den Schal zu waschen. Nun hatte ich ihn in der Hand und zog ihn aus meiner Tasche. „Danke für den Schal, wärst du nicht gewesen, wäre ich endgütlig zum Eisblock eingefroren ", drückte ich ihm lachend den Schal in die Hand. Mein erster Eindruck von Lysander hatte sich bestätigt. Er war wirklich sehr nett und fürsorglich, ganz anders, als Castiel. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns gut verstehen würden. Der Gong ertönte. " Tut mir Leid, ich muss jetzt zum Unterricht ", verschwand Lysander aus der Tür. Ich platzierte meine Ellenbogen auf den Tisch und stützte mit geballten Fäusten mein Gesicht. Mir ging es gut, ich hatte jemanden gefunden, mit dem ich mich verstand. Allmählig konnte ich nachvollziehen, warum es so wichtig war, Freunde zu haben. Sie machten dich glücklich und ließen dich deinen Stress vergessen. Zugegeben, außer mit dem lernen, hatte ich so gut wie keinen Stress, aber trotzdem war ich froh, denn ich hatte Lysander. Total verträumt starrte ich auf die Wände des Klassenzimmers. Es war das erste Mal, dass ich unkonzentriert war und dem Unterricht nicht folgen konnte.
Sonst fiel es mir immer so leicht, da ich selbst Zuhause bis in die Nacht lernte und den Stoff drauf hatte. Aber was soll schon dabei sein, wenn ich einmal nicht mitkomme? Das wird sich schon irgendwie wieder einrenken. Lysander und ich freundeten uns inzwischen immer mehr miteinander an und lernten uns besser kennen. Oft kam ich auch mit zu Bandproben, um ihn singen zu hören. An Wochenenden trafen wir uns häufig und gingen in Cafes oder im Park spazieren. Es lief alles wunderbar. Eines morgens, als Lysander und ich uns wie gewohnt im Klassenzimmer unterhielten, bis die Glocke läutete und wir uns verabschiedeten, kam ein Mädchen auf mich zu. Sie hatte lange, blonde Haare, die zu einer Hochsteckfrisur zusammengebunden waren. Sie trug niedliche Sachen mit süßen Mustern darauf und hatte nur dezent aufgetragene Schminke. Sie beugte sich zu mir herunter und sah mich lächelnd an. „Dein Name ist doch Pia, hab ich Recht? ", schüchtern nickte ich und sah sie fragend. „Ich bin Natalia, ich bin erst vor kurzem neu in die Klasse gekommen. " Ich erinnerte mich, dass sie sich mit Castiel zusammen der Klasse vorgestellt hatte. „Freut mich, " erwiderte ich schmunzelnd. Eines morgens wartete ich wieder darauf, dass Lysander kam. Ich wandte meinen Blick der Tür zu. Im Hintergrund bemerkte ich, wie mich Natalia noch immer wie ein Wasserfall mit irgendwelchen Sachen zutextete. Ich stöhnte laut auf und sah sie im nächsten Moment finster an. „Weiß ich nicht, es interessiert mich auch nicht im geringsten, halt jetzt endlich mal die Klappe." Ihre Augen weiteten sich. „Aber weißt du, ich denke schon, dass sie das an sich hat machen lassen, ich meine sie sieht jetzt ganz anders aus," fuhr sie fort und hob dabei den Zeigefinger in die Luft. Genervt ließ ich den Kopf auf die Tischplatte fallen, wortwörtlich. Es war völlig egal, was ich ihr sagte, sie ignorierte es einfach und redete weiter. Ich wusste, dass ich mir etwas einfallen lassen musste, damit sie mich nicht noch bis zu den Bandproben verfolgte. Doch es schien hoffnungslos. Ihre Lieblingsband gab am Nachmittag ein Konzert in der Nähe, doch sie wollte nicht hin. Sie hatte ihrer Mutter versprochen ihr im Garten zu helfen, aber sie hielt es nicht für wichtig und verschob es. Einer ihrer Lieblingsläden hatte einen Ausverkauf verantstaltet, diesen hat sie allerdings einen Tag zuvor schon besucht. Es war zwecklos. Es gab nicht, absolut nichts, womit ich sie abwimmeln konnte. Zudem war ich mir sicher, dass mich Castiel nicht mehr zu den Proben kommen ließ, wenn ich Natalia mitbringen würde. Zwar fiel es mir schwer, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich ließ die Proben an dem Tag sausen, in der Hoffnung, dass Natalia mir nicht dorthin folgen würde.
Es war endlich Samstag. Keine Schule, keine nervigen Lehrer und vor allem, keine Natalia. Wenigstens hatte ich Zuhause meine Ruhe vor ihr. Ich sollte besser keine weiteren Gedanken an sie verschwenden, sonst würde ich schlechte Laune bekommen und das war es nicht Wert. Das dies das allerste sei an dem ich dachte, nachdem ich aufwacht war, war irgendwie deprimierend. Ich richtete mich auf, streckte und erhob mich aus dem Bett. Schläfrig schlenderte ich langsam ins Badezimmer und betrachtete mein Spiegelbild. Dicke Augenränder machten sich unter meinen Augen bemerkbar und mein Haar war ganz zerzaust. Nun zog ich ein langes Gesicht, als wüsste ich, was für ein langweiliger Tag mir bevorstand. Um wenigstens etwas wacher zu werden, sprang ich fix unter die Dusche. Daraufhin zog ich mir gemütliche Sachen an, föhnte meine Haare und setzte mich an den Frühstückstisch. Meine Eltern saßen bereits am Tisch. In Gedanken versunken aßen sie ihr Brot und starrten in die Leere. Es dauerte nicht lange, bis mich meine Mutter registrierte und plötzlich fragte. „Und? Hast du heute noch irgendwas vor? " „Nein, wieso? " „Nur so, ich dachte halt, du wolltest noch irgendwo hin," lächelte sie gequält. Die Atmosphäre war erdrückend. Es war ziemlich angespannt, als würde es nur ein falsches Wort brauchen, bis die ganze Situation in einem Streit ausbrach. Ich kannte meine Mutter. So sah sie mich nur an, wenn sie mir mitteilen wollte:" Bitte amüsiere dich, ich möchte nicht, dass du das hier mitbekommst. " Ruckartig erhob ich mich und sah die beiden eindringlich an. „Habt ihr nicht zufällig irgendwas miteinander zu besprechen? ", brach ich die Stille mit genervtem Unterton. Zuerst sahen sie sich gegenseitig an, dann schauten sie fragend zu mir. " „Was meinst du? Es gibt nichts zu besprechen. " Langsam reichte es mir. Ständig benahmen sie sich so und stritten nur noch. Und ich wurde immer weggeschickt, da es für meine Kinder Ohren ja nicht bestimmt waren. Sie wollen zwar nur das Beste für mich, aber sie fragten nie, wie ich mich dabei fühlte. Andere Kinder konnten ihren Eltern immer von ihren Sorgen erzählen, doch sowas gab es bei uns nie. Höchstens, wenn es um schulische Probleme ging. Jetzt machte alles einen Sinn. Dadurch, dass ich mich sowohl in der Schule, als auch Zuhause immer einsam fühlte und niemand bei mir war, fühlte ich mich nirgends wohl. Ich redete mir immer ein, dass sie sich gut um mich kümmerte, aber sie behandelten mich nicht wie eine Tochter. Bis zu einem bestimmen Punkt halfen sie mir, aber sobald es immer mehr mit mir zutun hatte, entfernten sie sich. Es wurde mir erst jetzt schmerzlich bewusst. Langsam konnte ich die Tränen nicht länger zurückhalten. Ich schob den Stuhl aus den Weg und rannte hoch in mein Zimmer. Schnell zog ich mir andere Klamotten an, nahm mir meine Tasche, warf Handy und Schlüssel rein und stolperte die Treppe wieder hinunter. Meine Eltern standen in der Türschwelle und sahen mir besorgniserregend nach. „Wo gehst du hin? " Ich guckte nur zu Boden und ging aus der Tür. Nach den ersten paar Meter hörte ich meinen Vater fluchen, doch er rief mir nicht nach.
Ich ging in die Stadt in eines der Stammcafes, die ich immer mit Lysander besuchte. Ich bestellte mir einen schwarzen Kaffee und setzte mich in die hinterste Ecke des Cafes. Immer wieder nippte ich an der Tasse. Meine Finger hörten nicht mehr auf zu zittern. Was wird mich erwarten, wenn ich wieder nach Hause komme? So aufgebracht hatte ich meinen Vater noch nie gesehen. Aber es ist einfach aus mir herausgeplatzt ohne, dass ich es kontrollieren konnte. Am liebsten würde ich mich im Boden vergraben und für immer dort bleiben. Seufzend stelle ich fest, dass ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte, daher gab es für mich auch keinen Grund zu bleiben. Vielleicht würde ich noch ein wenig in den Park gehen, bevor ich nach Hause ging. Ich war dabei aufzustehen, als ich bemerkte, wie mir eine Person, die gerade ins Cafe reinkam, zuwunk. Langsam kam sie näher. Es war Natalia. Schlimmer konnte es eigentlich garnicht mehr werden. Hatte sie mir einen Chip angebracht oder warum wusste sie, dass ich mich hier aufhielt? Das Grauen kam immer näher, bis es sich schließlich am gegenüberstehenden Stuhl stützte und mich grinsend anschaute. Sie setzte sich wie selbstverständlich auf den Stuhl. „Na, das ist ja ein Zufall! ", zwinkerte sie mir zu. Ich tat so, als würde ich sie garnicht wahrnehmen und schenkte meine Aufmerksamkeit einzig und allein der niedlich verzierten Tischdecke. Nun beugte sie sich etwas vor und fing an zu flüstern. „Sag mal, kann es sein, dass du in Lysander verliebt bist? " Meine Augen weiteten sich. Darauf war ich nicht vorbereitet. Um jeglichen Verdacht zu vermeiden, erwiderte ich mit gleichgültiger Miene: „Nein, wie kommst du darauf...? " „ Ach, nur so, du sahst so in Gedanken versunken aus," wunk sie mit der Hand ab, als sei es nicht wirklich wichtig gewesen. Ich wusste es selbst nicht so genau. War ich in Lysander verliebt? Ich bin mir nicht sicher. Eigentlich wollte ich es ihr nicht sagen, da ich kein Mitleid von ihr wollte, aber damit sie nicht wieder mit Lysander anfing und mich weiterhin ausfragte, tat ich es. „Ich habe im Moment sehr viel Stress Zuhause..." Ihre Augen weiteten sich und sie war für einen Moment sprachlos, bis sie mit leiser Stimme sagte:" Das...tut mir sehr Leid." Es verging einige Zeit, in der wir nur still da saßen. Ich wusste garnicht, dass Natalia auch mal still sein konnte. Plötzlich kramte ich in meine Tasche und holte mein Handy heraus. Es war schon neunzehn Uhr. Schnell legte ich noch das Geld für den Kaffee bereit und lief aus dem Cafe ohne Natalia auch nur auf Wiedersehen zu sagen. Die Idee mit dem Park verwarf ich gleich wieder. So oder so musste ich mir die Standpauke anhören, wenn ich nach Hause kam. Ich lief den Seitenstraßen entlang. Es hatte geregnet. Der Boden war feucht und in den Pfützen spiegelten sich dunkle Wolken, deren langsames vorbeiziehen einen erneuten Regenschauer ankündigten. Mit hastigen Schritten ließ ich den rutschigen Asphalt hinter mich. Ein leises Donnern ließ mich meine Augen ruckartig zusammenkneifen. Als hätte ich es nicht geahnt. Ich meine, wer läuft schon gerne durch einen mit Bäumen übersäten Park, während jederzeit ein Blitz einschlagen könnte? Ich natürlich. Meine Kondition ließ immer mehr nach und meine Beine wurden schwerer. Aber ich hatte es fast geschafft. Von weitem konnte ich schon die Straßen erblicken. Es fehlte nicht mehr viel, bis ich den Park endlich hinter mich gelassen hatte, doch dann fing es an zu grollen. Es festigte sich in meinem Ohr, als würde jemand eine drei Kilogramm schwere Tonne die Treppe hinunter werfen. Kurz darauf blitzte es auch schon und mein Herz pochte wie wild. „Bin ich schon tot? Wurde ich getroffen? Ist das nur eine Vorstellung und ich laufe eigentlich schon garnicht mehr? ", dachte ich. Doch es war nichts passiert. Es hatte mich nichts dergleichen getroffen. Erleichtert hechelte ich zwischen den letzten beiden Bäumen hindurch und vor mir erstreckte sich eine große Straße mit vielen Mehrfamilienhäuser. Schnell guckte ich mich links und rechts um und überquerte die andere Straßenseite. Endlich war ich da. Aber je länger ich erleichtert vor der Haustür stand, desto schneller breitete sich die Verzweiflung in mir aus. Gefasst öffnete ich langsam die Tür.
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Wie sagt man so schön? Gegensätze ziehen sich an ( Sweet Amoris Lysander FF)
FanficAls ich dich das erste Mal sah, war ich überwältigt. Wir freundeten uns an und verbrachten immer mehr Zeit miteinander. Du hast mir gezeigt, dass ein Lächeln sehr viel wert ist und gemeinsame Erlebnisse große Schätze sind, die uns niemand nehmen ka...