Alessia
Der Abend mit Jana tat mir gut, wir redeten über die Vorbereitung von Jonas und ihrer Hochzeit, was noch anstand und zumachen ist. Wir bestellten uns Essen und schauten dann noch etwas Netflix, bevor Jana wieder rüber ging, hatte Marten mir eine Nachricht geschickt, dass er nicht vor Mitternacht kommen wird. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben dass Marten heute Nacht neben mir schlief, aber wenn wir dafür die 3 Tage nach Dänemark konnten, verzichte ich gerne. Jana verabschiedete sich von mir und ich machte mich Bett fertig, ich war müde und ausgelaugt, ich brauchte dringend Schlaf.
Ich hatte einen sehr unruhigen Schlaf, ich träumte seit Ewigkeiten wieder. Ich wachte immer wieder auf und war im Halbschlaf, ich döste wieder weg; der Traum hatte mich und mein Körper im Griff, ich durchlebte alles wieder, alles von dem Abend, alles was passiert war. Ich war gefangen in dem Traum, der Traum der alles wieder auflebte, ich machte alles durch was Freitag passiert war, ich erlebte es nüchtern und konnte mich nicht wehren. Ich kam nicht raus, ich war gefangen in meinem Körper und kam nicht raus. Ich war gefangen, ich war alleine. Mein Körper zitterte, ich konnte nicht bewegen, ich war gefangen, ich wollte schreien, ich wollte raus. Ich merkte dass mein Herz immer schneller schlug, ich bekam schlechter Luft, ich bekam eine Panikattacke und ich konnte nichts ändern, ich hatte keine Kontrolle und wusste auch nicht wie ich sie wieder bekommen würde, ich war gefangen, gefangen in meinem Körper. Ich wollte das Marten bei mir war, ich brauchte mein Mann. Ich würde es nicht ohne ihn schaffen. »Siri, ruf Babe an« »Babe, wird angerufen« »Siri, schalte auf Lautsprecher« es tutete.»Alessia« er hatte abgenommen, ich wimmerte, ich bekam nichts raus, ich fing an zu hyperventilieren und an zu weinen »Alessia?« Ich hörte die Schärfe in seiner Stimme, ich schluchzte »Boo? Was ist?« Ich bekam kein Wort raus, mein Herzschlag wurde noch schneller, ich schnaufte und mir wurde schwindlig, in meinem Kopf drehte sich alles. »Alessia, was ist los? Rede mit mir?« Ich sagte immer noch nichts, ich konnte nichts sagen, mein Gehirn wurde immer schwammiger. »Schatz, ich kann jetzt nicht heim kommen, ich ruf Jana an, ich bin in einer Stunde zu Hause« ich reagierte nicht. »Ich liebe dich« Marten legte auf.
Das nächste was ich wahrnahm war, dass ich an meiner Schulter berührt wurde, ich zuckte zusammen und schrie, ich wurde wieder losgelassen. Ich schrie weiter, weinte, ich hörte Stimmen, und konnte sie aber nicht zuordnen, Marten war es nicht. Marten, ich brauch Marten. Die Stimme kam mir bekannt vor »Marten, du musst kommen« dann war es ruhig, man konnte nur mein Wimmern und Schluchzen hören. »Mir ist scheiß egal was im Club gerade abgeht, Alessia braucht dich, jetzt sofort« die Stimme hatte ein Ton dem man nicht widerspricht. Ich döste wieder leicht weg, aber ich konnte mich nicht beruhigen. Mein Atem war immer noch unregelmäßig und viel zu schnell. Ich hörte Stimmen, ich hörte seine Stimme, er ist da, Marten ist da. Ich war immer noch gefangen in meinem Körper. Die Matratze neben mir senkte sich, ich lag eingerollt unter einer Decke vergraben in der Mitte unseres Bettes, ich weinte, inzwischen lautlos. »Alessia?« Marten ist da, er ist bei mir, ich bewegte mich nicht, aber meine Tränen wurden weniger. Ich merkte das sich die Matratze weiter senkte, Marten hob die Decke an und legte sich an mein Rücken und nahm mich in Arm und verschloss unsere Hände ineinander, er war einfach für mich da. Ich beruhigte mich langsam, mein Atem wurde wieder regelmäßiger und beruhigte sich, ich weinte weniger bis ich irgendwann ganz aufhörte. »Boo, ich bin da« ich drückte seine Hand, ich war und bin immer doch durch den Wind, ich hatte den Freitag Abend nochmal durchlebt, und bei dem Gedanke fing mein Herz wieder schneller zu schlagen, auch Marten bemerkte das. »Alessia, ich bin da, alles wird gut« es klopfte an unserer Schlafzimmertüre, er löste seine Hände aus meinen und stand auf, er öffnete die Türe. »Jonas?« »Jo, was ist?« »Kannst du im Club anrufen, ich werde heute nicht mehr kommen, und sonst wie geplant« »mach ich, braucht ihr sonst noch was?« »Danke, nein, alles wie besprochen wir fahren morgen, ich melde mich« »mach das, genießt die Ruhe« die Tür wurde wieder geschlossen. Marten kam aber nicht direkt ins Bett zu mir zurück. Ich lag da und war immer noch gelähmt, in meinem Kopf war ein Durcheinander und ich bekam es nicht sortiert und wieder bekam ich Panik. Mein Atem wurde schneller, mein Herzschlag verdoppelte sich und ich rang nach Luft, in meinem Augen sammelten sich die nächsten Tränen.
Das nächste das ich wahrnahm war Martens Stimme, er telefonierte. Ich öffnete meine Augen, ich lag nicht mehr in unserem Bett, wir waren in Martens Auto und standen auf irgendeinem Parkplatz. »Babe?« Marten drehte sein Kopf zu mir, lächelte mich an und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. »Ich muss auflegen, Alessia ist wach« »Hey mein Schatz« ich lächelte ihn an, Martens Lächeln wurde noch größer »in einer Stunde sind wir am Haus« ich nickte »wie geht's dir?« Ich holte tief Luft »ich weiß es nicht« wir schwiegen ein Moment »ich hab noch eine Überraschung für dich« mein Lächeln verschwand »Babe« ich mochte es nicht wenn er mir immer Überraschungen machte »ich weiß, aber wir haben bei was davon und für deine Genesung ist es auch gut« »okay« »wundere dich nicht über das was auf der Terrasse steht« mein Mund ging in ein Grinsen über »Nein, das hast du nicht gekauft« »doch hab ich« ich schaute ihn verträumt an »danke« »für dich alles Boo« ich achtete nicht auf die Zeit, es kam mir eine Ewigkeit vor wie wir uns einfach nur gegenseitig anschauten »Können wir dann direkt in den Whirlpool?« »Heute Abend, er ist noch nicht aufgeheizt« »okay, dann Date heute Abend im Whirlpool« »Machen wir Boo«. Marten kam mit seinem Kopf näher und legte seine Stirn an meine »ich liebe dich« »ich lieb dich auch«. Wir küssten uns, lange und innig, wie sehr ich das Gefühl vermisst hatte. Ich freute mich auf die Tage in Dänemark, auf das wir einfach nur Alessia und Marten sein konnten.
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Ein Doppelleben mit Doppelmoral
Fanfiction»Babe, ich muss zur Arbeit und es wäre besser wenn du Chopper heute nicht mit in Club nimmst« ich zog unsere Haustüre hinter mir zu, ich hoffte einfach Marten hatte mich gehört. Ich durfte mir keinen weiteren Gedanken drüber machen und einfach hoffe...