Schwer atmend lag Jungkook in Selina's Bett, die Augen immer nicht verschlossen. Er wusste nicht so wirklich, wie er jetzt seiner Nachbarin unter die Augen treten sollte, ohne dass es irgendwie peinlich werden würde, doch Selina dachte ganz im Gegenteil. Sie fragte sich, wie sie dem jungen Koreaner aus seiner offensichtlichen Sucht helfen konnte, ihr Helfersyndrom würde nicht Ruhe geben, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Doch erstmal musste Jungkook aus ihrem Bett raus und sich frisch machen. In Gedanken versunken packte sie ihn an den Armen und zog ihn hoch. Jungkook öffnete überrascht die Augen, ohne ein Wort ließ er sich auf die Beine ziehen. Er konnte verstehen, dass Selina ihn jetzt herausschmeißen würde, er hatte sich ihr aufgedrängt und sie quasi dazu gebracht, ihm einen runterzuholen. Aber zu seiner Überraschung schubste die junge hübsche Frau in ihr Badezimmer und fing an nach Handtüchern zu suchen, die sie ihm geben konnte. „Du duschst jetzt erstmal und machst dich frisch", sagte sie und drückte ihm zwei Handtücher in die Hand. Jungkook stand perplexed da und nickte. Er war es nicht gewohnt das man sich um ihn kümmerte außer man war eine Hausangestellte seiner Eltern, aber nicht mal die scherten sich wirklich um ihn. Alles ging immer nur ums Geld und Vermögen. Jungkook hatte schon seit seiner Kindheit das Gefühl, dass er nicht wertvoll war, er war nicht käuflich oder verkäuflich, womit seine Eltern hätten Geld machen können und für seine Eltern war nur das wertvoll, was verkäuflich war.
Er war sich bewusst, dass er nur so viele Frauen vögeln konnte, weil er einer gewissen Schicht angehörte, er war sich bewusst, dass die Frauen ihn nur ran ließen, weil sie sich erhofften, dass er sich in sie verleiben würde und sie dadurch an sein Geld kommen könnten, aber Jungkook war nicht dumm oder naiv, er hatte sie alle durchschaut noch bevor sie selber wussten, was sie wollten.Gerade als Selina das Bad verlassen wollte, fiel ihr ein, dass Jungkook keine frischen Sachen bei ihr hatte. Sie blieb am Türrahmen stehen „soll ich dir neue Sachen aus deiner Wohnung holen?" fragte sie an ihn. Jungkook nickte etwas unbeholfen und suchte schnell seine Hosentaschen nach seinen Hausschlüsseln ab. Dankend reichte er Selina die Schlüssel. Selina lächelte ihn an, bevor sie die Tür hinter sich schloss und komplett aus dem Bad verschwand. Während der junge Koreaner sich frisch machte, ging Selina in die Nachbarwohnung, es sah vom Aufbau her genau so aus wie ihre. Nur das in dieser Wohnung kaum Möbel standen. Man merkte, dass entweder der Mensch, der hier lebte, sehr minimalistisch war oder dass hier nicht sein Hauptsitz war. Schnell suchte sie nach ein paar Klamotten, die Jungkook anziehen konnte, von Unterhose bis einen Hoodie packte sie alles ein. Doch gerade als Selina die Schranktür schließen wollte, bemerkte sie im Augenwinkel eine kleine Box im hinteren Teil des Schrankes. Sie wusste, dass sie niemals hätte in diese Box hereinschauen dürfen. So war sie nicht erzogen worden. Doch wieso lag ausgerechnet in dieser fast leeren Wohnung eine Box versteckt in einem Schrank? Es war ihr bewusst, dass es das normalste der Welt war, jeder Mensch bewahrte wahrscheinlich irgendwo so eine Box auf.
Selina nahm die kleine Box in die Hand und setzte sich mit ihr auf den Boden. Neugierig öffnete sie die Box, kleine Polaroid Bilder kamen zum Vorschein. Alle zeigten Jungkook an seinen Geburtstagen. Vor ihm standen Kuchen mit seinem jeweiligen Alter drauf. Doch Selina fiel auf, dass Jungkook auf gar keinen dieser Polaroid-Bilder lächelte. Er sah einfach in die Kamera ohne Emotionen. Plötzlich hörte sie Gepolter aus ihrer Wohnung, schnell legte sie alle Bilder wieder in die Box und legte die Box zurück. Sie griff nach den Klamotten und verließ die Wohnung.
„Ist alles okay?", rief sie, als sie wieder in ihrer Wohnung war „ja, tut mir leid ich hab dein ganzes Dusch Zeug heruntergeworfen" rief er zurück. Puh, wenn's nur das ist, dachte sich Selina und legte die Klamotten vor dem Badezimmer tot ab „ich lege dir deine Klamotten vor die Tür".
In Gedanken immer noch bei den Polaroid-Bildern machte sich Selina auf den Weg in ihre Küche, um Ramen zu kochen. Fertig gekocht stellte sie zwei Schüsseln auf ihr Esstisch „ich hab Ramen gemacht, komm lass uns essen, ich hab ein Mordshunger" lächelte sie den jungen Mann an, der gerade aus dem Badezimmer kam. Jungkook setzte sich gegenüber von ihr hin und murmelte ein leises danke. Er war auf der einen Seite dankbar dafür, dass sich quasi eine fremde Person um ihn kümmerte, auf der anderen Seite war es ihm unangenehm, da Selina ihn in seinem schutzlosesten Moment gesehen hatte. Leise griff er nach den Essstäbchen und fing an zu essen. „Ich weiß, ich bin nicht die richtige Person, die das sagen sollte, aber ich habe nachgedacht. Du bist kein schlechter Kerl und ich denke, viele Menschen verurteilen dich zu schnell und es tut mir leid, dass ich dich ebenfalls verurteilt habe und ich danke dir, dass du mir gezeigt hast, dass ich falsch liege" sagte Selina und beobachtete jede Bewegung des jungen Koreaners. Jungkook hatte seinen Blick auf Selina gerichtet und sah sie einfach nur an, ihn war klar gewesen, dass sie darüber reden wollen würde und er war bereit, mit ihr über sich zu reden. Jungkook versteckte sein wahres Ich vor anderen, so wie sein Gegenüber bereits gesagt hatte, würde er sehr schnell verurteilt und als reiches Arschloch abgestempelt. Er hatte früher versucht den Leuten zu zeigen, dass er nicht so war, aber sie waren so sehr in ihrer Meinung fest verankert, dass er irgendwann aufgab und sich so verhielt, wie ihn sein Umfeld anscheinend haben wollte. Sogar sein bester Freund Taehyung hatte den wahren Jungkook, den er eigentlich kannte, aufgegeben und den neuen Arschloch verinnerlicht. Taehyung vertraute Jungkook schon lange nicht mehr, seine Freundin z. B. hatte er seinem besten Freund nie vorgestellt aus Angst Jungkook könnte sich an sie heranmachen.
„Meine beste Freundin ist Psychotherapeutin, sie kann dir helfen Jungkook, sie hat dich einmal gesehen, hat dich einmal nur kurz beobachtet und wusste schon das du eine Sucht hast, frag mich nicht wie oder weshalb aber Menschen sind für sie wie offene Bücher sie kann sie lesen" Derya war tatsächlich in der Lage Dinge zu sehen, die viele nicht sehen, so hat sie Selina aus einer toxischen Freundschaft rausgeholt ohne Gnade, Gnade kennt diese Frau nicht.
„Das ist die, die mich immer böse anschaut, oder?", fragte Jungkook. Selina lachte auf diese Frage „ja, aber sie schaut immer so nicht nur also dich, ich bekomme auch solche Blicke ab, aber das macht sie zu der Person, die sie ist. Zu Derya" Derya.. den Namen hatte Jungkook schon mal gehört, er glaubte das Taehyung schon mal den Namen gesagt hatte, aber sicher war er sich da nicht. „Und was sagst du? Sollen wir mal mit ihr reden und sie bitten dir zu helfen? Wenn es jemanden gibt, der dir helfen kann, dann sie vertrau mir" Jungkook nickte zustimmend, er hatte diese Hilfe schon so lange gewollt, doch stattdessen hatte man ihn noch mehr in die Sucht gedrängt, so wie in eine Falle hatte man ihn gelockt und verhindert, dass er es von selber wieder rauskam.
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Daddy's Girl - JungKook FF
Fanfic„Ja Daddy~ fester" Jeden Abend um 22 Uhr muss sich die 25-jährige Selina anhören, wie ihr eigentlich heißer Nachbar Jungkook, seine Püppchen vögelt. Jeden Tag eine neue. Als sie ihn im Aufzug darauf anspricht und um etwas Ruhe bittet, zieht sie se...