2. Kapitel

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Vorsichtig blickte ich mich um. Ein Gang führte nach rechts der andere nach links. Ich tappte so leise wie möglich ein paar Schritte nach vorne und überlegte, welchen Weg ich wohl einschlagen sollte. Beide Gänge waren identisch. Kahle graue Wände auf den Seiten erstrecken sich neben einem schmalen dunklen Gang.

Ich entschied mich für den linken Gang. Leise setzte ich mich in Bewegung, bedacht darauf keine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Wo waren die Wölfe den bloß? Schon nach wenigen Meter war eine Öffnung in der Wand zu sehen. Ich blieb kurz vor ihr stehen und streckte den Kopf etwas hervor, um zu sehen, was sich hinter dieser Öffnung verbarg.

Da waren sie die Wölfe in menschlicher Form. Schnell zog ich meinen Kopf zurück. Aber es war schon zu spät sie hatten mich gehört. „Na wen haben wir den da? Komm hervor Mädchen!" rief einer der Männer. Ich schlich aus meinem Versteck hervor. Es brachte mir nichts mich zu verstecken. Die Werwölfe würden mich hören und finden. Ich hatte keine Chance, lieber ein schneller Tod.

Es waren um die zehn Männer, die mich ansahen. Ehe ich sie genauer mustern konnte, wurde ich an eine Brust gedrückt. „Mate" murmelte der Mann und zog mich noch enger an sich, wenn das ging. „Nein" meinte ich entsetzt. Das war unser beider Todesurteil. „Dir wird nichts passieren." sagte mein Seelenverwandter. „Komm ich bringe dich hier weg. Die Vampire dürfen dich nicht finden." sprach er, während er mich hochhob, als ob ich nichts wog.

„Ihr wisst was ihr zu tun habt." befahl er den anderen Wölfen, welche daraufhin nickten.

„Lass mich runter" murmelte ich. Ich brauchte etwas Abstand. „Ich muss dich erst in Sicherheit wissen." erwiderte er und trug mich weiter. Ganz verwinkelt lief er hin und her. Niemals würde ich da je wieder hinausfinden. „Stopp. Was passiert hier?" wollte ich wissen und versuchte mich von ihm zu lösen. Doch der Wolfsmann lockerte seinen Griff nicht und hielt mich weiterhin fest. „Ich werde dir alles erklären. Du musst dich nur etwas gedulden." meinte er daraufhin.

„Nein. Lass mich sofort runter. Ich will wissen was hier los ist." sagte ich bestimmend und strampelte mit meinen Beinen. „Okay, okay schon gut. Ich lasse dich runter. Aber renne bloß nicht weg." gab der Mann von sich als er endlich sein Griff lockerte und meine Füße wieder den Boden berührten. Schnell brachte ich zwei Schritte Abstand zwischen uns.

Ich musterte den Werwolf vor mir. Er sah gut aus. Lange lockige braune Haare fielen ihn auf die Schulter. Seine strahlend grünen Augen waren wohl das Anziehendste an ihm. „Wie heißt du kleine Mate?" er riss mich aus meiner Starre.

„Freya" offenbarte ich ihm. Ein Lächeln bildete sich auf seinen vollen Lippen. „Also Freya, wir haben hier einen Bunker für unsere Mates geschaffen. Die Vampire wissen nichts davon und dürfen auch nie davon erfahren." erklärte mir der Mann.

„Ich werde mich bestimmt nicht einsperren lassen!" unterbrach ich ihn. Er dachte doch nicht, dass er mich einfach in einen Bunker sperren konnte. „Freya ich werde dich täglich mehrmals besuchen kommen. Du hast keine andere Wahl." versuchte er mich zu überzeugen. „Oh nein, ich werde da nicht hinein gehen!" wehrte ich mich dagegen.

„Du muss sonst-" „SIE KOMMEN!" unterbrach ihn einer seiner Kameraden, der um die Ecke geeilt kam. „Freya geh jetzt da rein. Ich flehe dich an. Du muss mir vertrauen." sprach mein Mate sanft auf mich ein und so stimmte ich ihm doch zu.

„Dafür ist es jetzt zu spät" unterbrach uns der Blondhaarige. „Sie sind da, Noah."

„Nein, bitte halte sie auf. Das darf nicht passieren. Bitte Elias." flehte der Braunhaarige den Blonden an.

„Du kennst die Regeln. Außerdem ist es einfach zu spät. Niemand kann euch mehr helfen. Heute waren sie zu schnell da." meinte der Blonde entrüstet. „Es tut mir so leid."

„Was ist los? Was passiert jetzt?" wollte ich wissen.

„Sie werden dich mir wegnehmen und töten." sagte Noah.

„Nein, das kannst du nicht zu lassen!" brach aus mir heraus. Die Tränen stiegen mir in die Augen. Was war das für eine schreckliche und unfaire Welt, in der wir lebten. Ich wollte noch nicht sterben. Ich wollte noch leben.

„Da vorne sind sie." hörte ich zwei Stimmen. Keine Sekunde später standen sechs Vampire vor uns. „Hat der Alpha endlich seine Mate gefunden? Das wird den König aber freuen, nehmt sie mit." befahl ein Vampir.

„Nein" knurrte Noah und stellte sich vor mich.

„Was willst du machen, Wolf? Nur weil sie dich zu ihrem Anführer gemacht haben, heißt es nicht, dass du irgendwas zu sagen hast. Worauf wartet ihr. Nehmt sie mit." harschte der Vampir seine Kollegen an. Angsterfüllt krallte ich meine Hände in Noahs Kleidungsstücke. Doch es brachte nichts. Schneller als ich begreifen konnte, hatten mich die Vampire von Noah weggerissen und zogen mich irgendwo hin. Ich konnte nicht einmal mehr zurücksehen.

„SILVESTER DAS IST ALLES DEINE SCHULD" hörte ich Noahs Stimme noch brüllen.

In a difficult worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt