Kapitel 3: Lagerleben

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Das Gespräch mit Alf Benthin hatte mir deutlich gemacht, dass mein Leben sich von diesem Moment an grundlegend verändert hatte. Ich war nun Teil des Militärs, und es lag an mir, wie ich mit dieser neuen Realität umgehen würde. Entschlossen machte ich mich auf den Weg zur ersten Baracke, die ich draußen schon ausgemacht hatte. Die Route war mir vertraut, und ich erreichte die Tür ohne Probleme.

Kaum betrat ich die Baracke, wurde ich von einer freundlichen Stimme begrüßt. "Du hast dich also für das Training entschieden", sagte der Mann, der mich abgeholt hatte. "Ich bin übrigens Chief."
"Chief?" fragte ich nach.
"Rufname. Eigentlich heiße ich Tim Hering", erklärte er. Er wies auf den zweiten Mann in der Gruppe. "Er heißt August Klingelhöfer, Rufname Phoenix", nun deutete er auf die Frau mit den schwarzen Haaren, "das ist Lea Noack, Rufname Sniper, und die Person, deren Platz du einnimmst, war Anne Schönland, Rufname Assassine."

Die Gruppe begrüßte mich herzlich, und Chief wies mir mein Bett zu. Es befand sich oben links im Stockbett. "Dein Gepäck sollte in ungefähr 30 Minuten hier sein", informierte er mich.

Ein Gong ertönte, und Phoenix erklärte: "Mittagessen. Immer pünktlich um 1400." Wir verließen die Baracke, und ich folgte ihnen zu einem großen Fenster, vor dem bereits drei Schlangen gebildet hatten, doch mein Team stellte sich nicht hinten an, sondern ging direkt nach vorne. Einiges murmeln konnte ich verstehen: 'Da sind unsere Helden' und 'Wer ist das bei ihnen und wo ist Assassine?' 

Ich fragte Sniper: "Ihr seid unsere Helden? Was habt ihr Besonderes gemacht?" Sie erklärte, dass sie bereits 20 Missionen unbeschadet überstanden hatten.
Nachdem wir unser Essen geholt hatten, setzten wir uns an einen der Tische nebenan. Chief begann zu sprechen: "Es gibt jeden Morgen um 0600 das erste Training, meistens ist es ein Ausdauerlauf mit Gewichten, das geht immer 90 Minuten. Dann muss man duschen, und ab 0800 gibt es Frühstück. Danach haben wir Freizeit bis 10 Uhr, und dann gibt es Kraftübungen, aber nur 60 Minuten. Um 1200 gibt es Schießübungen und dann um 1400 Mittagessen. Um 1600 gibt es Nahkampftraining, 90 Minuten lang, und dann um 1800 Abendessen. Um 1900 haben wir dann Kommandoausbildung und ab 20 Uhr haben wir dann frei. Der Plan hängt auch am Eingang der Baracke."Der Rest des Essens verlief in belanglosen Gesprächen, aber ich nahm alles aufmerksam zur Kenntnis.

Wir kehrten zurück in unsere Baracke, und auf meinem Bett lagen zwei Sätze Uniformen, eine normale und eine elegantere. "Deine Ausgehuniform", erklärte Sniper und deutete auf die edlere Version. "Für besondere Ereignisse." Ich nahm sie an und hängte sie sorgsam in das schmale Regal neben meinem Bett. Die andere Uniform zog ich an. Sie passte überraschend gut. "Alf kann Kleidergrößen sehr gut einschätzen", bemerkte Sniper, die sich auf dem oberen Bett gegenüber von mir befand.

Kurze Zeit später erklärte Chief: "Wir müssen jetzt los, es ist dein erstes Mal Nahkampftraining hier. Ich will wissen, wie du dich schlägst." Wir standen alle auf und begaben uns wieder in die Nähe des Essensausgabefensters, wo bereits einige andere warteten. Wir stellten uns dazu und warteten auf das Training.

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509 Wörter

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